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Digital Detox: So funktioniert's

Tipps von Expertin Anitra Eggler

Die bewusste Nutzung von Smartphone und sozialen Medien gelingt mit dem Setzen einfacher Maßnahmen und Prioritäten im Privat- und Berufsleben.

  Lesedauer: 3 Minuten

Digital Detox ist für jeden Smartphone-User empfehlenswert.
Foto: Oleksandra Troian/iStock

Selbstverständlich wollen wir heutzutage nicht mehr auf den Komfort von Smartphone, Internet, sozialen Medien & Co. verzichten. Doch hin und wieder innezuhalten, sich mit dem persönlichen Online-Konsum bewusst auseinanderzusetzen und Schritte in Richtung Digital Detox zu setzen, kann ein Step weg von der Dauerablenkung hin zum Spaß mit neuen Medien und mehr Lebensqualität sein. Digital Detox-Expertin Anitra Eggler hat die passenden Tipps dazu.

Digital Detox-Expertin Anitra Eggler hat Tipps für Beruf und Alltag.
Foto: Andreas Jakwerth

Digital Detox: 3 Schritte zum Erfolg

1. Grad der digitalen Dauerablenkung messen

Werten Sie ihre tägliche oder wöchentliche Bildschirmzeit mit Hilfe der Smartphoneapps selbstkritisch aus. Bei Apple-Geräten finden Sie diese Funktion unter „Einstellungen – Bildschirmzeit“ und bei Android-Modellen heißt diese Option „Digitales Wohlbefinden“.

Lohnenswert ist auch ein Blick auf den Lebenszeitrechner von Anitra Eggler, der die Zeit auf bis zu zehn Jahre aufrechnet.

Fragen Sie sich, wie viel Zeit und Dauerablenkung Sie investiert haben und was Sie dafür bekommen haben. Eggler führt z. B. Essensfotos, eine Menge an Emojis und das Gefühl, dass digitale Freunde erfolgreicher und glücklicher sind, an.

2. Apps konfigurieren

Schalten Sie digitale Dauerablenkungsfunktionen (z. B. alle Push-Mitteilungen) aus, auf lautlos oder deaktivieren Sie diese.

Deaktivieren Sie „Kontrollfreakfunktionen“ wie die blauen Häkchen (Lesebestätigung) und „Zuletzt online“-Feature bei WhatsApp.

Reduzieren Sie die Zahl Ihrer Gruppenchats auf maximal drei und lassen Sie keine Benachrichtigungen zu.

Beruflich sollte man die E-Mails nicht am Smartphone abrufen, das Bearbeiten am Computer reicht völlig aus.

Hinterfragen Sie jede App auf ihre Sinnhaftigkeit und löschen Sie in großem Stil.

3. Abschalten – Zeit für den Totalentzug

Beginnen Sie schrittweise, z.B. mit handyfreien Freitagen oder eine Woche Offline-Urlaub mit der Familie. Sie können auch ein Detoxcamp besuchen oder Urlaub im Funkloch machen. Führen Sie ein Entzugstagebuch.

Langsam starten können Sie auch, indem sie Job- und Privatleben scharf trennen. Das funktioniert am besten mit zwei Smartphones und dem konsequenten Abschalten des Dienstgeräts nach Arbeitsende und am Wochenende. Oder Sie versuchen Social Media Fasten.

Sie werden sehen, dass Digital Detox ähnlich dem Fasten ist: Durch den Verzicht fällt es leichter, Quantität und Qualität zu trennen.

Wichtig: Entfernen Sie nach der Entzugsphase nochmal Apps und konfigurieren Sie Ihre Geräte. Sie werden dann noch kritischer als davor sein.

Digital Detox ist ähnlich dem Fasten.
Foto: jacoblund/iStock

Im Alltag nicht von Smartphone & Co. getrieben

Laut Anitra Eggler gibt es dafür nur einen Weg: „Die Dauerablenkung abschalten. Nutzen Sie den Nicht-Stören-Modus als Standardeinstellung. Apple hat im neusten iOS jetzt sogar nicht nur ‚nicht stören‘, sondern auch den ‚Fokus-‘, den ‚Arbeits-‘, den ‚Ich-Zeit‘ und den Schlaf-Modus eingeführt. Was sagt uns das? Wir haben unsere Handys nicht im Griff, wenn die Hersteller mit Funktionen, die den Konsum reduzieren sollen, auftrumpfen.“

Verschaffen Sie sich Zeit und nehmen Sie sich den „Sofortness“-Druck. Dieser entsteht, wenn Sie glauben, Sie müssen antworten, weil der andere denkt, Sie haben empfangen, gelesen, intellektuell und emotional verstanden, was gerade vor zwei Sekunden gesendet wurde. 

Ganz wichtig: Schaffen Sie smartphonefreie Zonen. Zuhause können Sie z. B. eine „Handygarage“ im Flur aufstellen. Oder Sie erteilen Mobilgeräten Tisch- und Bettverbot.

Eltern sollten ihren Kindern vorleben, was sie nachleben sollen. Das ist die beste Erziehungsmaßnahme. 

28-Tage-Challenge

Das Digital Detox Buch beinhaltet ein Programm für ein smartes Leben in digitaler Balance. Der Zeitraum von 28 Tagen gilt laut Verhaltensforschern als die ideale Spanne, um neue Verhaltensweisen anzunehmen. Spannend: der Handysucht-Test und Habit-Tracker.

Autorin Anitra Eggler, die als Erfinderin der „Digitaltherapie“ gilt, gibt in diesem Ratgeber Tipps, um der digitalen Dauerablenkung und dem Smartphone-Stress zu entfliehen, die Spaß machen, leicht umzusetzen und jobkompatibel sind.

Die Expertin weiß, wovon sie spricht. Ihre erste „digitale Entgiftung“ machte die Internetpionierin bereits 2009.

„Das Digital Detox Buch“ beinhaltet ein Programm für ein smartes Leben in digitaler Balance.
Foto: Like Publishing

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