Haushalt

Gerätetausch: So sparen Sie Energie im Haushalt

Kennen Sie den Rebound-Effekt?

Im Haushalt können neue, energiesparende Kühlschränke und Backöfen dazu beitragen, Strom zu sparen. Wir verraten, wann sich ein Gerätetausch lohnt und wie Sie ihn in eine nachhaltige Richtung lenken können.

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Gerätetausch hilft beim Energiesparen
Foto: NicoElNino/iStock

Wer hätte gedacht, dass die Entwicklung der Stromkosten zum wiederkehrenden Smalltalkthema wird? Überlegungen, alte Geräte zu tauschen, kommen auch immer öfter zur Sprache. Es gibt Argumente, die dafürsprechen. Vor allem bei häufig verwendeten Haushaltshelfern lohnt es sich, zu überlegen, wie lange sie schon im Zuhause ihren Dienst tun – und ob es nicht an der Zeit wäre, sich nach einem neuen Modell umzusehen, denn in Sachen Effizienz hat sich in den letzten Jahren einiges getan.

Gerätetausch gegen stromsparende Modelle
Foto: Bet_Noire/iStock

Durchblick im Label-Dschungel

EU-weit wurden die Energieeffizienzklassen mit einer Skala von A bis G neu definiert, um für weitere Innovationen in Sachen Effizienz Platz zu schaffen. Sie ersetzt etwas sperrig gewordene Auszeichnungen wie A+++, wo wohl weitere Plus-Symbole nötig geworden wären, um aktuelle Standards abzubilden. Zudem wurden QR-Codes eingeführt, die für mehr Transparenz direkt zur Labeldatenbank der Europäischen Kommission verlinken. Die oberen Klassen sind daher noch nicht besetzt. Wundern Sie sich also nicht, wenn Sie beim Kühlschrankkauf feststellen, dass die höchste Energieeffizienzklasse plötzlich B, C oder D lautet. Positiv beim Neukauf ist auch, dass neue Funktionen wie die Reparatur- und Recycling- Fähigkeit sowie die Verfügbarkeit von Ersatzteilen und Reparaturanleitungen in die Bewertung einfließen. Wer auf Umweltfreundlichkeit besonders bedacht ist, hält nach zusätzlichen Siegeln (z. B. Blauer Engel, EU Ecolabel, Topprodukte, BetterWay) Ausschau.

Programmwahl an der Waschmaschine
Foto: Daisy-Daisy/iStock

Kennen Sie den Rebound-Effekt?

„Effizienzsteigerungen senken oft die Kosten für Produkte. Das kann dazu führen, dass sich das Verhalten der Nutzer ändert: Sie verbrauchen mehr – die ursprünglichen Einsparungen werden teilweise wieder aufgehoben.“ Soweit die Definition des deutschen Umweltbundesamts. In der Praxis bedeutet es, dass beispielsweise unpassende Waschgänge gewählt oder halbleere Maschinen eingeschaltet werden, unnötige Stand-by-Zeiten anfallen oder zuhause zu große Geräte zum Einsatz kommen, weil man das sichere Gefühl hat, ein energiesparendes Modell gekauft zu haben. Es ist also wichtig, auf das geeignete Produkt und die eigenen Haushaltsgewohnheiten zu achten.

Licht ausschalten
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Beispiele für und aus dem Alltag

Im Fall von Waschmaschinen ist für Single- oder Paarhaushalte ein Fassungsvermögen der Trommel von fünf bis sechs Kilogramm ausreichend, Familien benötigen unter Umständen sieben bis acht Kilogramm. Auch beim Geschirrspüler sollte man sich gut überlegen, wie oft er gebraucht wird, da auch hier verschiedene Größen verfügbar sind – ebenso wie beim Kühlschrank. Ein doppeltüriges XL-Modell macht sich im Single-Loft vielleicht stylisch aus, aber auch energieeffiziente kleinere Modelle im Retro-Stil können als Blickfänger gute Figur machen. Ein weiterer Denkanstoß: Nur, weil die Beleuchtung auf stromsparende LED-Leuchtmittel umgestellt wurde, muss sie in ungenutzten Räumen nicht stundenlang eingeschaltet sein. Bei einem Umstieg oder beim Nachrüsten bieten sich dafür smarte Systeme an, die Lampen per App „ein- und ausknipsen“. So kann man das Gedankenspiel mit all seinen an der Steckdose hängenden Geräten weiterspinnen.

Gerätetausch
Foto: ablokhin/iStock

Beim Neukauf von Haushaltsgeräten zu beachten:

  • Energielabel des neuen Geräts berücksichtigen
  • Lärmpegel-Angabe nach persönlicher Toleranz einstufen
  • Verbrauchszahlen mehrerer Modelle vergleichen
  • Vergleich mit Angaben des alten Geräts
  • Garantieverlängerung in Betracht ziehen

3 schnelle Tipps

  • Wer unter der Woche die Raumtemperatur um zwei Grad senkt, ist auf einem guten Weg, Heizkosten zu sparen.
  • Einsparpotenzial in puncto Licht ist mit dem Umstieg auf LED-Leuchtmittel, smarter Steuerung oder Konsequenz beim Ausschalten in nicht benutzten Räumen gegeben.
  • Auch eine energieeffiziente Waschmaschine sollte nur voll beladen in Betrieb genommen werden.

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