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Musik im Frühling 2022, die Sie hören sollten

Patricia Kelly, Tocotonic, Edmund und mehr

Sie hält allen Widrigkeiten stand: Patricia Kelly schöpft ihre unendliche Stärke aus der Kraft der Liebe. Außerdem zu hören: Tocotronic, Edmund, White Lies und viele spannende Künstler mehr.

  Lesedauer: 3 Minuten

Patricia Kelly
Foto: Sandra Ludewig

Patricia Kelly: „Unbreakable"

Was macht man als Künstlerin vom Schlag einer Patricia Kelly, wenn das Leben plötzlich von hundert auf null heruntergeschraubt wird? Die 52-Jährige steht seit dem Kindesalter regelmäßig auf der Bühne. Doch dann kam die Pandemie und es gab keine Auftritte, keine Interviews mehr. Für die Sängerin zunächst ein Schock. Langsam stellte sie sich auf die Situation ein und lenkte ihren Fokus auf die Familie. Tiefempfundene Dankbarkeit stellte sich ein. „Meine Kraftquelle ist die Liebe. Die meines Ehemannes, meiner Kinder, meiner großen Familie; mein Glaube und meine Songs.“ Diese starken Gefühle hat Patricia Kelly auch in ihr neues Album einfließen lassen. Musikalisch bewegt sich „Unbreakable“ über lange Strecken hinweg auf der klassischen Pop-Ebene, überrascht aber immer wieder mit frischem Sound.

Edmund: „Fein"

Es muss ein ganz besonderer Nerv sein, den Markus Kadensky und Roman Messner alias Edmund mit ihrer Musik – klassischem Austropop mit aktuellem frischen Schliff – treffen. Auch auf ihrem neuen Album „Fein“ (Karmarama) lässt das Duo wieder 14 Mundartsongs hören, die direkt vom Herzen und aus dem Bauch heraus kommen. Darunter unser Anspieltipp: die Single „Auszeit“.

Tocotronic: „Nie wieder Krieg"

Ein bisschen politisch, extrem trostspendend und menschlich: Das neue Album von Tocotronic führt bei seiner Reise durch die zwölf neuen Songs in das Spannungsfeld von negativen Erzählungen („Ich gehe unter“) und positiven Erlebnissen („Ich tauche auf“). Fast alle Tracks lassen sich in diese beiden Kategorien einteilen. Licht und Schatten – etwas, womit sich die Band gerne auseinandersetzt. So finden sich neben protestorientierten Nummern wie dem Titeltrack „Nie wieder Krieg“ auch das bereits erwähnte „Ich tauche auf“, in dem sich die „Tocs“ – gemeinsam mit Gastsängerin Soap&Skin – einfühlsam und zärtlich zeigen.

Slash feat. Myles Kennedy & The Conspirators: „4"

Der Guns’n’Roses-Gitarrist hat wieder seine Vertrauten Myles Kennedy & The Conspirators um sich geschart und Gitarrenrock vom Feinsten erschaffen. Für die Aufnahmen hat sich die Band etwas Besonderes einfallen lassen: Die Tracks wurden im Studio in Nashville quasi live eingespielt und eingesungen. Und so sind die Songs auch auf „4“ zu hören: direkt, roh und mit allen Schönheitsfehlern.

The Lumineers: „Brightside"

Die Indie-Folker melden sich zurück! 2012 landete die Band mit „Ho Hey“ einen Überraschungshit. Der Song war in der beliebten TV-Serie „Hart of Dixie“ zu hören und startete prompt durch. Jetzt präsentieren die Lumineers ihr viertes Studioalbum und lassen darauf Folk-Erinnerungen an Musikgrößen wie Neil Young aufleben. Die insgesamt neun Songs lotsen die Hörer fast genau 30 Minuten lang durch diverse Gefühlswelten und verzichten auf große Postulate oder Slogans. Fazit: „Brightside“ ist Musik zum Wohlfühlen, Chillen und Energietanken.

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