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Mythos Blaue Stunde

Foto-Tipps für den perfekten Foto-Zeitpunkt

Ob Profi-Fotograf oder Hobby-Knipser: Nicht nur Naturfotos und Panoramaaufnahmen gelingen am besten während der „Blauen Stunde“. Doch wie fängt man die mystische Stimmung zwischen Tag und Nacht ein? Die besten Tipps und Tricks im Überblick.

Foto-Tipps für die Blaue Stunde
Foto: MarcelloLand/iStock

Das Wichtigste vorweg: Die Blaue Stunde dauert nur in den seltensten Fällen tatsächlich exakt 60 Minuten. Je nach geographischer Lage und Jahreszeit kann der Übergang zwischen Tag und Nacht nur 10 Minuten oder mehrere Stunden dauern. Besonders schnell geht die „Stunde“ am Äquator vorbei. Je näher man den Polen kommt, desto länger dauert es. Wer es ganz genau wissen möchte, kann die App „The Photographer’s Ephermis“  aufs iPhone oder Android-Smartphone runterladen. Wer es weniger kompliziert möchte, bekommt auch mit der App „blaue Stunden“ den genauen Zeitpunkt angezeigt (iOS oder Android). Übrigens: Die Blauen Stunden finden täglich sogar zweimal statt. Per Definition handelt es sich dabei nämlich um den Zeitraum direkt vor Sonnenauf- und direkt nach Sonnenuntergang.

Die perfekte Lichtkomposition
Foto: anshar73/iStock

Die perfekte Lichtkomposition

Die Blaue Stunde hat ihren Namen vom Blau des Himmels, das durch das atmosphärische Restlicht während der Dämmerung besonders intensiv leuchtet. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass tiefe Schatten nicht vollständig schwarz auf dem Foto erscheinen. Das gibt der Aufnahme mehr Tiefe und lässt das Motiv plastischer erscheinen. Einen idealen Kontrast zum kräftigen Blau bilden vor allem die Lichter von Städten, die durch das schwache Restlicht nicht überstrahlt werden und dadurch besonders intensiv leuchten. Sogar das Wetter – ansonsten bei Outdoor-Aufnahmen meist Spielverderber Nummer eins – hat auf die Qualität des Fotos nur wenig Einfluss. Selbst ein bewölkter Himmel erscheint in der Dämmerung blau.

Die passende Ausrüstung
Foto: schulzhattingen/iStock

Die passende Ausrüstung

Bei schwachen Lichtverhältnissen benötigt die Kamera eine stabile Unterlage, im besten Fall ein Stativ. Um das Foto im Moment des Abdrückens nicht zu verwackeln, empfiehlt sich ein Fernauslöser. Bei langen Belichtungszeiten funktioniert aber auch der Selbstauslöser. Hat man keinen dieser Ausrüstungsgegenstände zur Verfügung, kann man die Kamera beispielsweise auf einer Mauer, einem Brückengeländer oder an einem Baumstamm abstützen.

Die richtigen Einstellungen
Foto: Fabian Wentzel/iStock

Die richtigen Einstellungen

Ein häufiger Irrglaube besteht darin, dass man für Nachtaufnahmen ein besonders lichtstarkes Objekt benötigt. Dabei reichen „normale“ Linsen und Sensoren absolut aus. Hilfreich ist jedoch die Möglichkeit, die Einstellungen manuell zu verändern wie bei einer Spiegelreflexkamera. Grundsätzlich führen drei Wege zu guten Fotos während der Blauen Stunde:

Fotografieren zur Blauen Stunde
Foto: manfredxy/iStock

1. Belichtungszeit erhöhen

Eine längere Belichtungszeit bedeutet mehr Licht auf dem Sensor. Allerdings besteht hier die größte Gefahr, zu verwackeln.

2. Blendenöffnung vergrößern

Auch hier heißt das Motto: Je größer die Blendenöffnung, desto mehr Licht erreicht den Kamerasensor. Dabei reduziert sich auch die Schärfentiefe, was ein beliebtes Stilmittel ist, um den Hintergrund unscharf darzustellen. Bei kleiner Blendenöffnung ist es dagegen möglich, Lichtquellen sternförmig zu „zeichnen“, was ebenfalls reizvoll sein kann. Leider bieten Kompaktkameras oder Foto-Apps keine Möglichkeit, die Blende manuell einzustellen.

3. ISO-Empfindlichkeit erhöhen

Über die sogenannte ISO-Zahl kann man direkt einstellen, wie empfindlich der Sensor der Kamera auf Licht reagiert. Vorteil: Der ISO-Wert lässt sich unabhängig von den beiden vorangegangen Faktoren regulieren. Nachteil: Übertreibt man es, beginnt das Bild „zu rauschen“, d. h. einzelne Pixel werden sichtbar, das Foto wird unscharf. Deshalb: ISO-Empfindlichkeit so hoch wie nötig, aber so niedrig wie möglich halten.

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