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Foto-Tipp: Objektiv-Filter nutzen

Welcher Filter passt wofür?

Lesen Sie hier, welche Arten von Objektiv-Filtern es in der Digitalfotografie gibt und wofür diese eingesetzt werden.

  Lesedauer: 5 Minuten

Objektiv-Filter können die Bildqualität verbessern.
Foto: Ignacio Ruiz Casanellas/iStock

Selbst im digitalen Zeitalter lassen sich nicht alle Effekte oder Verbesserungen nachträglich via Bildbearbeitung erzielen. Licht sollte man daher bereits bei Bildidee und Shooting nutzen, um Fotografien von hoher Qualität zu kreieren. Dabei helfen Objektiv-Filter.

Objektiv-Filter

Objektiv-Filter bestehen aus hochwertigem Kunststoff oder Glas. Sie werden vor das Objektiv geschraubt oder in eigene Filter-Halterungen eingesetzt.

Objektiv-Filter können Farben intensivieren.
Foto: claudiodivizia/iStock

Richtig verwendet, können diese vielseitigen Helfer die Qualität Ihrer Bilder so verbessern:

  • Reflexionen und Spiegelungen reduzieren & verändern
  • Farben & Kontraste verstärken
  • Licht verändern
  • Lichtmenge reduzieren (etwa, um die Belichtungszeit zu erhöhen)
     

Polarisations-Filter

Pol-Filter reduzieren unerwünschte Licht-Reflexionen, indem sie bestimmte Lichtanteile ausfiltern. Auch in Zeiten der Digital-Fotografie sind Pol-Filter ungebrochen beliebt, sorgen sie doch für nicht nachträglich erzielbare Verbesserungen wie weniger Spiegelungen, gedämpfte Glanzlichter, sattere Grün-Töne oder ein intensiveres Himmelsblau. Deswegen eignen sich Pol-Filter sehr gut für Landschaftsaufnahmen: Die Grün- und Blautöne werden besonders intensiv herausgearbeitet und Wolken können effektvoll in Szene gesetzt werden. Das Blau wird dann dunkler, wenn man ungefähr im 90°-Winkel zur Sonne steht und den Polfilter entsprechend dreht.

Pol-Filter eignen sich gut für Landschaftsaufnahmen.
Foto: DieterMeyrl/iStock

Gute Dienste leisten Polarisations-Filter auch bei Architektur-Aufnahmen – sie reduzieren Spiegelungen und machen das Bild klarer. Wie stark sie dies tun, hängt vom einfallenden Licht, dem Standort des Fotografen und dem Pol-Filter ab.

Gute Dienste leisten Polarisations-Filter auch bei der Architektur-Fotografie.
Foto: Asurobson/iStock

Setzen Sie bei der Digitalfotografie auf sogenannte Zirkular-Pol-Filter, da lineare Pol-Filter Belichtungsmessung und Autofokus stören können. Außerdem gut zu wissen: Pol-Filter wirken nur bei Licht, das von nicht-metallischen Oberflächen reflektiert wird.  

Grau-Filter

Grau-Filter reduzieren die Lichtmenge, die auf den Sensor gelangt. Diese Filter sind ein „Must-have“ für Langzeitbelichtungen, beispielsweise von Landschaften, wenn Wasserbewegungen weich und fließend erscheinen sollen.

Wasserbewegungen werden weich und fließend.
Foto: Tina_Rencelj/iStock

Auch wer Orte mit vielen Menschen leer oder verändert erscheinen lassen möchte, kann dies über eine Langzeitbelichtung machen, bei der ein Graufilter die mögliche Belichtungszeit ausdehnt.

Ein Graufilter verlängert die mögliche Belichtungszeit.
Foto: urbancow/iStock

Grau-Filter werden auch eingesetzt, um ohne Überbelichtung mit offener Blende arbeiten zu können – wenn es also sehr hell ist (auch im Foto-Studio mit Blitzlicht) und man dennoch wenig Schärfentiefe haben möchte.

Grau-Filter werden auch Neutraldichte-Filter (ND-Filter) genannt und sind zusätzlich in einer Vario-Variante erhältlich. Damit kann die Abdunkelung stufenlos um einige Blendenstufen reguliert werden.

Grauverlaufs-Filter

Dieser Filtertyp schützt bei starken Kontrasten im Motiv vor überbelichteten Bildbereichen. Eine verbreitete Anwendung ist, damit die starken Kontraste eines hellen Himmels gegenüber der dunkleren Gegend abzufedern.

Grauverlaufs-Filter im Einsatz: gut gegen harte Kontraste.
Foto: franckreporter/iStock

Verlaufsfilter sind teilweise eingefärbt oder abgedunkelt – und zwar härter oder weicher verlaufend: So kann zwischen „Hard Edge“-Filter und „Soft Edge“-Filtern gewählt werden. „Hard Edge“ wirkt gut bei flachen Horizonten, Stichwort: Meerblick“. „Soft Edge“ wiederum bewirkt subtilere Verläufe und eignet sich für unebene Landschaften, Stichwort: „Gebirge“. Wer gerne Gegenlicht-Aufnahmen macht, kann über einen umgekehrten Grauverlaufs-Filter sehr helle Bereiche in der Bildmitte gut ausgleichen.

UV-Filter

Ultraviolett-Filter sollen einen Schleier, den UV-Strahlen bewirken können, reduzieren. Moderne Objektive sind jedoch hochwertig vergütet und filtern hohe UV-Anteile beispielsweise im Hochgebirge bereits von vornherein aus. Ein eigener UV-Filter ist dafür also nicht mehr nötig, kann jedoch als Objektiv-Schutz gute Dienste leisten.

Skylight-Filter

Diese Filter dienten früher zum Ausgleich des Blaustichs bei bewölktem Himmel – heute wird dies einfacher über den Weißabgleich „erledigt“.

Mann fotografiert Landschaft.
Foto: PeopleImages/iStock

Schutz-Filter

Ein eigener Filter für das Schützen der Frontlinse ist meist nicht nötig und mindert eher die Bildqualität. Besser ist es, sowohl eine Gegenlichtblende als auch einen Objektiv-Deckel zu nutzen – und selbstverständlich die eigene Ausrüstung pfleglich zu behandeln.

Farb-Filter

Dieser Filter-Typ diente vor allem in der Analog-Fotografie dazu, Farben zu korrigieren, zu verstärken oder zu eliminieren.

Nah-Filter

Nah-Filter oder Nah-Linsen ermöglichen einen kostengünstigen Einstieg in die Makrofotografie. Sie verkürzen die Brennweite des Objektivs und lassen Abbildungsmaßstäbe bis 1:1 zu. Wer Nah-Linsen ausprobiert, sollte abblenden, um die Bildqualität zu optimieren.

Fazit

Wer fotografiert, „zeichnet“ mit Licht. Licht ist also immer die wichtigste „Zutat“ für gute Bilder. Mit Licht gezielt zum besten Bild zu gelangen, dabei helfen Objektiv-Filter.

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