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Richtig Fieber messen mit der passenden Technik

Die Körpertemperatur möglichst genau ermitteln

Die Körpertemperatur kann man an verschiedenen Stellen messen. Wir verraten, wie man richtig Fieber messen kann und welche Technik man dazu benutzt.

  Lesedauer: 6 Minuten

Auf jeden Fall Fieber richtig messen
Foto: Ground Picture/Shutterstock

Phänomen Fieber

Wer sich krank fühlt, greift meist sofort zum Fieberthermometer, um die Temperatur zu messen. Hat man sich eine Krankheit wie Grippe etc. eingefangen, dann reagiert der Körper oft mit Fieber. Der Organismus schraubt in diesem Fall den Stoffwechsel und damit auch die Temperatur nach oben, um den Infekt besser bekämpfen zu können. Dabei wird das Immunsystem aktiviert und der Körper kann effektiver gegen die Krankheitserreger vorgehen. Gleichzeitig zieht er überschüssiges Blut aus Händen und Füßen, um die Kerntemperatur weiter zu erhöhen. Aus diesem Grund haben Kranke oft kalte Finger, auch wenn sie eigentlich bereits fiebern. Dazu kommt mitunter Schüttelfrost, denn die unwillkürlichen Bewegungen erzeugen zusätzliche Temperatur. Für die Patienten ist dieser Vorgang in der Regel nicht gefährlich. Sehr hohes und anhaltendes Fieber kann hingegen auf eine schwere Erkrankung hinweisen. Man sollte dann auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen.

Kranke Frau im Bus
Foto: koshkin stock/Shutterstock

Fieber-Stufen im Überblick

Welche Körpertemperatur ist normal? Wurden beispielsweise 37,8 °C gemessen, hat man dann schon Fieber? Die Antwort ist „Nein“, denn das ist nur „erhöhte Temperatur“. In der Medizin unterscheidet man generell zwischen sechs verschiedenen Temperatur-Stufen.

Überblick über die Fieber-Stufen

Typ Temperaturbereich Anmerkungen
Normale Temperatur
Normale Temperatur 36,5 °C – 37,4 °C Werte unter 35 °C bedeuten Untertemperatur
Erhöhte Temperatur
Erhöhte Temperatur 37,5 °C – 38,0 °C Bei Frauen kommen Schwankungen um rund 0,5 °C vor (Zyklus)
Leichtes Fieber
Leichtes Fieber 38,1 °C – 38,5 °C
Mäßiges Fieber
Mäßiges Fieber 38,6 °C – 39,0 °C
Hohes Fieber
Hohes Fieber 39,1 °C – 39,9 °C Fieber mit 40 °C kann der Körper zumeist gut aushalten
Sehr hohes Fieber
Sehr hohes Fieber 40,0 °C – 42,0 °C Über 42 °C sind lebensgefährlich
Temperatur im Ohr messen
Foto: Somsit/Shutterstock

Richtig Fieber messen: So geht’s

Die Körpertemperatur kann man auf verschiedene Arten messen. Einige Methoden liefern genauere Ergebnisse, werden aber vielleicht als unangenehmer empfunden. Andere Arten sind weit verbreitet, liefern aber weniger genaue Daten. Hier sind die verschiedenen Möglichkeiten, wie man richtig Fieber messen kann, im Überblick:

1. Rektale Messung

Diese Methode ist die genaueste und wird vor allem bei Babys und Kleinkindern angewendet. Dazu führt man das Fieberthermometer bis zu zwei Zentimeter in den Po ein und wartet auf den Signalton.

2. Messung im Ohr

Dafür braucht man ein Fieberthermometer, das speziell für die Messung im Ohr ausgelegt ist. Der große Vorteil dabei ist, dass die Temperatur extrem schnell ermittelt werden kann. Allerdings sollte man dabei Acht geben, dass man das Gerät nicht zu tief ins Ohr steckt. Dadurch könnte nämlich das Trommelfell verletzt werden. Um das Thermometer richtig einzuführen, zieht man meist das Ohr etwas nach oben. Gerade bei ungeübten Benutzern sowie verunreinigten Gehörgängen kann es schnell zu Fehlmessungen kommen. In diesem Fall einfach die Messung wiederholen.

3. Messung im Mund

Vor einer Messung im Mund sollte man rund 30 Minuten vorher nichts Kaltes oder Heißes gegessen haben, damit man korrekte Messwerte erhält. Dann wird die Spitze des Fieberthermometers unter die Zunge gelegt und der Mund geschlossen. Ist die Nase beispielsweise von einer Erkältung verstopft, kann es sich als schwierig erweisen, den Mund für längere Zeit geschlossen zu halten. Generell sollte man auf jeden Fall aufpassen, nicht zu fest zuzubeißen. Zur ermittelten Temperatur rechnet man nun rund 0,5 °C dazu, denn der Wert ist nicht deckungsgleich mit einer rektalen Messung.

4. Messung unter der Achsel

Diese Methode wird als die ungenaueste bezeichnet, auch wenn sie von vielen als die angenehmste empfunden wird. Auch hier gilt, dass man rund 0,5 °C zum am Thermometer angezeigten Wert dazurechnen sollte. Für die Messung klemmt man die Spitze des Geräts oben sowie mittig unter der Achsel ein und wartet auf den Signalton. Verwendet man ein traditionelles Thermometer, sollte man ausreichend lange warten. Es wird eine Messdauer von rund 10 Minuten empfohlen.

Diese Thermometer gibt es

Welches Gerät man für die Messung benutzt, hängt erstens von der Stelle ab, an welcher man messen möchte. Zweitens sind die Messgeschwindigkeit und -genauigkeit weitere wichtige Faktoren. Ein digitales Thermometer ist generell schneller und bequemer als ein traditionelles Glasthermometer. Für manche Methoden benötigt man zudem spezielle Fieberthermometer. Hier ist ein kurzer Überblick über die verschiedenen Modelle, mit denen man richtig Fieber messen kann.

1. Kontaktthermometer

Diese Messgeräte umfassen sowohl digitale Thermometer als auch die klassischen Glasthermometer. Sie benötigen Kontakt zum Körper, um die Temperatur feststellen zu können. Sie kommen daher in den Mund, unter der Achsel oder rektal zum Einsatz.

2. Infrarotthermometer

Hier wird die abgestrahlte Wärme von Trommelfell oder Stirn ermittelt. Diese Geräte werden sehr gerne von Ärzten verwendet, weil die Messung sehr rasch erfolgt. Gerade wer bei Kindern die Körpertemperatur messen möchte, greift am besten zu einem der folgenden Modelle:

  • Ohrthermometer: Bei Kindern ab sechs Monaten wird dieses Gerät gerne verwendet. Hat man eine Ohrenentzündung, sollte man die Temperatur allerdings anders ermitteln.
  • Stirnthermometer: Diese Methode ist etwas weniger genau als die Messung im Ohr, ist aber ebenfalls sehr gut bei Kindern anzuwenden.

3. Fieber messen ohne Thermometer

Hat man kein Fieberthermometer zur Hand, kann man trotzdem mit großer Wahrscheinlichkeit feststellen, ob Erkrankte fiebern oder nicht. Dazu kann man einerseits den Handrücken auf die Stirn des Patienten legen und prüfen, wie heiß sie sich anfühlt. Man kann auch einen Temperaturvergleich mit einer dritten Person durchführen (nicht mit sich selbst). Darüber hinaus kann man den Erkrankten und sein Verhalten beobachten. Rote Wangen und erhöhter Puls deuten auf hohe Temperatur hin, ebenso wie Müdigkeit und großer Durst. Ebenso sollte man nach Symptomen wie Schüttelfrost, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Appetitlosigkeit Ausschau halten.

Richtig Fieber messen bei Babys

Babys haben eine etwas höhere Normaltemperatur als Erwachsene. Sie reicht von rund 36,5 bis 37,5 °C. Erst ab etwa 38 °C spricht man von Fieber. Bei Babys sollte die Messung möglichst genau und rasch erfolgen, daher ist die rektale Messung hier die Methode der Wahl. Hat man den kleinen Liebling in Rückenlage gebracht und mit einem Spielzeug abgelenkt, kann man die Temperatur abnehmen.

Baby mit Fieber
Foto: alexeisido/Shutterstock

Zusammenfassung:  Richtig Fieber messen

  • Erst ab einer Körpertemperatur von 38,1 °C hat man Fieber. Vorher spricht der Mediziner von erhöhter Temperatur.
  • Es gibt grundsätzlich drei verschiedene Arten Fieberthermometer: Kontakt-, Infrarot- und traditionelle Glasthermometer.
  • Die Temperatur lässt sich am besten rektal, unter der Zunge, auf der Stirn oder unter der Achsel messen. Für einige dieser Messungen benötigt man spezielle Geräte.
  • Manche Messmethoden sind ungenau, wie zum Beispiel die Kontaktmessung im Ohr und unter der Achsel. Hier sollte man daher rund 0,5 °C zum Ergebnis dazurechnen.
  • Babys haben eine höhere Normaltemperatur als Erwachsene. Zudem sollte man bei ihnen am besten rektal messen.

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