Foto
Schöne Urlaubsfotos: 8 Tipps für Bilder wie vom Profi
Schöne Momente perfekt festhalten
Die Bilder können sowohl mit dem Smartphone als auch mit der Systemkamera geknipst werden. Hier sind acht Tipps für schöne Urlaubsfotos, die zu einem visuellen Erfolg werden.
Lesedauer: 5 Minuten
TEILEN
Schöne Urlaubsfotos anfertigen
Heutzutage hat beinahe jeder eine leistungsfähige Kamera in seinem Besitz. Egal, ob im Smartphone oder in Form einer kompakten Systemkamera. Damit werden im Urlaub meist unzählige Fotos geschossen – vom Frühstücksbuffet über bekannte Sehenswürdigkeiten bis hin zu lokalen Besonderheiten ist alles dabei. Wer den Bildern das gewisse Etwas verleihen und Tante Ute, Opa Willi oder die Nachbarsfamilie bei der nachträglichen Bilderschau ins Staunen versetzen will, der sollte sich – neben der Wahl des richtigen Set-ups – ein paar Grundregeln aneignen. Mit diesen werden aus unspektakulären Urlaubsfotos ansehnliche Meisterwerke, auf die Sie auch in Jahren noch mit Freude zurückblicken werden.
Experten-Tipp
Finger weg von der Mittagszeit!
„Fotografen meiden häufig die grelle Mittagssonne, da diese dunkle Bildbereiche verschluckt und helle überzeichnet. Gehen Sie daher erst ans Werk, wenn die Sonne tiefer steht."
Kevin Enrico Rainer, Fachberater bei MediaMarkt Wörgl
1. Planung ist alles
Bereits bevor Sie in den Urlaub aufbrechen, sollten Sie sich Gedanken darüber machen, was vor Ort fotografiert werden soll. Recherchieren Sie daher im Vorfeld potenzielle Motive, Anfahrtswege und den Einfall des Sonnenlichts. Als Recherchequelle für schöne Urlaubsfotos können etwa Instagram oder Google Maps dienen. Letzteres beinhaltet zudem Street View, womit Sie sich bereits ein gutes Bild über die möglichen Szenerien am Urlaubsort machen können. Mit Apps wie „Photo-Pills“ oder „Viewfinder“ (für wenige Euros in App- und Play-Store erhältlich) haben Sie jederzeit den Sonnenstand und das Wetter im Blick. Außerdem sollten Sie auch die Ausrüstung dementsprechend anpassen. Brauchen Sie ein Stativ? Welches Objektiv nehmen Sie mit? Diese Fragen klären Sie besser zu Hause, dann gibt es vor Ort keine böse Überraschung.
2. Lokale Motive bevorzugen
An der Destination angekommen, kann es gleich losgehen. Nichts macht sich so gut auf Urlaubsbildern wie eine gehörige Portion Lokalkolorit. Fangen Sie daher vor Ort unbedingt die Eigenheiten von Land und Leuten ein und beschränken Sie sich für schöne Urlaubsfotos nicht nur auf die typischen Bilder von Eiffelturm, Kolosseum oder Big Ben. Nicht falsch verstehen: Natürlich sollen solche Hotspots auch mit auf die Agenda, aber besser machen sich diese Motive, die jeder kennt, wenn man ihnen einen ganz eigenen Look verleiht. Fotografieren Sie etwa eine wartende Menschenmenge mit der Sehenswürdigkeit im Hintergrund oder dem Souvenirverkäufer davor. Damit zeigen Sie nicht nur die Sehenswürdigkeit, sondern signalisieren auch „Ich war da!" Beachten Sie jedoch, Menschen nicht ohne deren Erlaubnis zu fotografieren.
3. Weitwinkel einsetzen
Wollen Sie, dass die Sehenswürdigkeit dennoch die Hauptrolle spielt? Dann können Sie sich für schöne Urlaubsfotos an ein paar Tools in Ihrem Smartphone bedienen. Öffnen Sie die Kamera-App und wechseln Sie in den Weitwinkelmodus (zumeist Zoomstufe 0,5). Jetzt drehen Sie das Telefon auf den Kopf, gehen in die Knie und halten das Smartphone wenige Millimeter über den Boden. Die Software erkennt den Kopfstand und knipst ein Foto, das richtig herum abgespeichert wird. Dank des Weitwinkels und der veränderten Perspektive bekommt das Bild einen ganz eigenen Look. Und Sie ein Foto der Sehenswürdigkeit, das nicht schon hundertfach im Internet herumschwirrt. Natürlich sollte der Vordergrund spannend sein, damit diese Technik zu einem ansprechenden Ergebnis führt. Hier bieten sich zum Beispiel Pflastersteine oder Pfützen an. Wer mit einer Systemkamera fotografiert, benötigt dafür ein spezielles Weitwinkelobjektiv. Haben Sie keines, müssen Sie für einen ähnlichen Effekt etwas herumprobieren und mit dem Bildausschnitt spielen.
4. Nervige Touristenschar ausblenden
Für die Systemkamera haben wir dagegen einen anderen wertvollen Tipp parat: Sie sind genervt davon, dass vor Ihrem Wunschmotiv Touristen herumirren? Dann blenden Sie die ungeliebten Störenfriede doch einfach aus. Bäume, Laternen oder ähnliche Objekte dienen hierbei als Hilfsmittel. Auch das ausgeschaltete Smartphone-Display kann gute Dienste leisten. Platzieren Sie das Objekt in etwa auf einem Drittel des Bildausschnitts und lenken Sie den Fokus des Betrachters damit auf die Sehendwürdigkeit und weg von der Störung. Behelfen Sie sich mit dem Handyscreen, dann spiegelt sich der Bildausschnitt sogar darin, fast so, als würde eine Pfütze das Objekt reflektieren.
5. Am Raster ausrichten
Egal, ob man Smartphone oder Systemkamera für schöne Urlaubsfotos verwendet. Der richtige Bildausschnitt kann sich ähnlich positiv auf das Endergebnis auswirken wie etwa die perfekte Belichtung. Nicht immer ist es eindrucksvoll, wenn das Objekt in die Mitte gesetzt wird. Probieren Sie, es links oder rechts versetzt zu platzieren. Fotografie-Enthusiasten sprechen in diesem Zusammenhang gerne von der Drittelregel. Sowohl Smartphone als auch herkömmliche Kameras können dazu einen Raster einblenden – dieses Hilfsmittel sollten Sie unbedingt nutzen. Noch immer nicht genug Dynamik? Dann bedienen Sie sich für ihr Motiv doch am „negativen Raum“. Sehenswürdigkeiten werden gerne prominent ins Bild gesetzt, um den vorhandenen Bildausschnitt maximal zu nutzen. Das hat zwar einen hohen dokumentarischen, dafür aber einen geringeren künstlerischen Wert. Probieren Sie, das Objekt nur in der unteren Hälfte zu platzieren, dafür in der oberen Hälfte – oder zumindest im oberen Drittel – den Himmel mitzunehmen. Damit entstehen eigenwillige Motive, die einen hohen Wiedererkennungswert haben.
6. Augen offenhalten
Eines ist ganz wichtig: Es kommt nicht selten anders, als man denkt. Das gilt auch für die Fotosafari im Urlaub. Halten Sie daher unterwegs unbedingt Ausschau nach neuen Motiven oder Szenerien, die einen Schnappschuss wert sind. Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf und experimentieren Sie. Die schönsten Ergebnisse kommen oft zustande, weil sie einfach passieren, und nicht, weil sie erzwungen werden. Falls Ihnen vor Ort eine hartnäckige Kreativblockade zu schaffen macht, lassen Sie sich inspirieren. Googles Bildersuche, Instagram-Kanäle von kreativen Influencern oder Tutorials auf YouTube bieten genügend Material, um Dinge wie den richtigen Zeitpunkt, das passende Equipment oder den besten Bildausschnitt zu erlernen.
7. Nachbearbeitung ist die halbe Miete
Wenn Sie wieder zu Hause sind, wartet die mitunter wichtigste Arbeit auf Sie – nämlich das Editieren der Fotos. Sie haben dazu viele Möglichkeiten, die Spannbreite ist riesig. Bereits simple Bildbearbeitungs-Apps für Smartphones wie etwa „Lightroom“ oder „Snapseed“ (Android | iOS), die kostenlos im App- und Play-Store erhältlich sind, können bei der Bildverschönerung helfen. Wer daraus ein umfangreicheres Unterfangen machen will, der sollte die Nachbearbeitung unbedingt am PC zu Hause erledigen, wo der Bildschirm größer ist und die Auswirkungen der Anpassungen der Farbwerte, der Kontraste oder der Helligkeit noch besser sichtbar werden.
8. Keine Filter auswählen
Außerdem ganz wichtig für schöne Urlaubsfotos: Auch wenn es sehr verlockend ist, voreingestellte Filter zu verwenden, raten wir davon ab. Denn damit wird das Foto zumeist nur in der editierten Version gespeichert und eine nachträgliche Bearbeitung deutlich erschwert. Besser wäre es, überhaupt im RAW-Format zu fotografieren. Damit wird zwar mehr Speicherplatz benötigt, allerdings bietet sich in der Nachbearbeitung deutlich mehr Flexibilität als bei Bildern im JPEG-Format. Das RAW-Format lässt sich entweder in der Kamera-App (Android) oder in den Kamera-Einstellungen (iPhone) auswählen. So oder so gilt: Nehmen Sie sich die Zeit für eine vernünftige Überarbeitung Ihrer Bilder und sortieren Sie misslungene Werke aus, dann haben Sie auch Jahre später noch traumhafte Erinnerungen an einen großartigen Sommerurlaub.
TEILEN