Fitness + Body

Smartwatches: Fit mit smarten Helfern und Konsequenz

Darum ist regelmäßige Bewegung so wichtig

In Sachen sportlicher Aktivität kann das Rad nicht wirklich neu erfunden werden. Das Wichtigste, um am Fitnesslevel zu schrauben: Konsequenz. Dabei helfen Smartwatches.

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Smartwatches helfen bei der sportlichen Konsequenz.
Foto: lzf/Shutterstock

Auch wenn wir es oft nicht wahrhaben wollen: Um die Batterien aufzuladen, ist Bewegung sinnvoller als Couchsurfing. Wer sich regelmäßig motiviert – mindestens drei Mal pro Woche – minimiert Gesundheitsrisiken, die mit langem Sitzen verbunden sind. Sprich: Die Muskulatur bleibt locker, Kopf- schmerzen durch Nackenverspannungen bleiben aus und das Herz- Kreislauf-System bleibt in Schwung. Das ist nicht zuletzt an den Vitalwerten der Smartwatches abzulesen.

Smartwatches helfen beim Abnehmen

Die Zeit, die wir in Bewegung verbringen, hält uns auch vom Kühlschrank und der Naschlade fern. Regelmäßiger Sport mit Smartwatches als Coach kann mitunter sogar Heißhungerattacken vermeiden und hebt die Laune. Denken wir nur an das Runner’s High, das sich bei aerobem Training (z. B. Nordic Walking, Laufen, Radfahren und Schwimmen) einstellt, oder die angenehm prickelnde Haut nach einer kühlen Dusche, bei der man sich dem Schweiß des HIIT-Trainings entledigt hat. Ein Lächeln ins Gesicht zaubert auch der Schritt auf die digitale Waage, wenn sich Fett- und Muskelanteil in ein besseres Verhältnis zueinander arrangieren oder die Kilos purzeln. Wobei die Gewichtsabnahme nicht das einzige Ziel sein sollte, um aktiv zu werden.

Smartwatches: Fit bleiben mit smarten Helfern
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Den richtigen Zeitpunkt finden

Wir tendieren auch dazu, auf Sport zu verzichten, wenn wir nach einem langen Arbeitstag erschöpft sind. Deshalb sollte man sich fragen, wann man ein Work-out am besten einbauen kann. Morgenmenschen stehen etwas früher auf. Vielbeschäftigte können die Mittagspause nutzen, um eine Runde im Freien zu drehen oder, wann immer es geht, auf Fortbewegungsmittel und Aufzüge verzichten. Abendmenschen sollten spätestens zwei Stunden vor dem Schlafengehen aktiv werden. Erinnerungen auf der Smartwatch und kurze geführte Work-outs in den diversen Sportmodi helfen dabei, regelmäßig aktiv zu werden Außerdem werden alle, die auf Aktivität tagsüber achten, merken, dass der Richtwert von 10.000 Schritten pro Tag gar nicht so schwer zu erreichen ist. Zudem wird sich auch die Stresslevel-Anzeige „beruhigen“, wenn körperliche Aktivität fix in den Tag eingebaut wird, weil sie auch psychisch entspannt.

Yoga hilft Stress zu senken
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Wirksam Stress senken: Smartwatches

Schon kurze physische Interventionen von zehn Minuten zeigen häufig Symptomminderungen bei Stress und Unruhe. Denn sobald mehr Sauerstoff durch intensivere und tiefere Atmung ins Gehirn gelangt, werden wir wieder konzentrierter und fokussierter. In- sofern tragen auch geführte Atem- oder Meditationsübungen zur Fitness bei. Und die lassen sich morgens noch im Bett oder in einer Arbeitspause an einem ruhigen Ort locker durchführen – denn Smartphone oder -watch sind heute sowieso immer mit dabei. Was auf jeden Fall verkehrt ist: Wochentags eine ruhige Kugel schieben und am Wochenende alles nachholen wollen. Diese Überreizung ist für langanhaltendes Wohlbefinden und Durchhaltevermögen ungeeignet.

Sport in der Sonne
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Raus ans Licht

Ideal ist es auch, Tageslicht (bei jedem Wetter) für die Steigerung der Fitness zu nutzen. Schließlich wer- den die Tage seit einiger Zeit wieder länger, und selbst an bewölkten Tagen liegt die Lichtausbeute über 20.000 Lux – und ist somit in jedem Fall höher als in Innenräumen. Das versorgt den Körper mit Vitamin D, entspannt nebenbei und hebt das Energielevel. Zudem regt die Bewegung den Stoffwechsel an, der Kreislauf wird dank frischer Luft angekurbelt. Das ist der einfachste Weg, um die Hormone Endorphin, Dopamin und Serotonin auszuschütten, die nicht umsonst als „Glücklichmacher“ bekannt sind und das Immunsystem stärken. Und sollten wir es mal über- trieben haben, sind Massagepistole oder Faszienrolle da, um uns wieder „weichzuklopfen“. Denn auch das Verwöhnprogramm nach dem Training sollte nie zu kurz kommen.

Hans Holdhaus
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Interview mit Sportwissenschaftler Hans Holdhaus

Wie oft soll man sich abwiegen und mittels Smartwatches kontrollieren?

Grundsätzlich sollte man sich zwei bis maximal drei Mal pro Woche ab- wiegen – auf keinen Fall täglich. Auch wichtig: Immer zur selben Tageszeit, z. B. morgens nach der Toilette, statt einmal abends, dann wieder mittags. Das führt meist nur zu Verwirrung und macht alles komplizierter.

Wie kann man digitale Trainingsbegleiter am besten nutzen?

Die Antwort steckt schon im Wort „Begleiter“. Man sollte sich nicht „fesseln“ und alles sofort auf die Waagschale legen. Digitale Helfer sind hauptsächlich da, um die Menschen zu unterstützen, und nicht, um sie noch mehr zu stressen. Also Trends damit abzulesen, finde ich gut, aber nicht, jede einzelne Einheit sofort 100 Prozent ernst zu nehmen. Es sind immer nur Momentaufnahmen.

Wie definiere ich Trainingsziele für meine persönliche Fitnesssteigerung?

Je nach Trainingsziel muss ich mich inhaltlich vortasten. Wenn es darum geht, grundsätzlich fitter zu werden, dann sollte man einen guten Mix aus Herz-Kreislauf- Belastungen (Radfahren, Laufen, Schwimmen etc.) und Muskeltraining zusammenzustellen: z. B. 3 x Herz-Kreislauf-Training/Woche und 2 x Kraft-Work-outs/Woche. Diese Werte können je nach Bedarf auch umdreht werden. Das Wichtigste: 1 x = kein Mal. Denn es kommt auf die Regelmäßigkeit an – und daran scheitern 95 Prozent aller Menschen, die ihr Ziel erreichen wollen.

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