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Interview mit den Steaming Satellites

Neues Album „Back From Space”

Die Salzburger Band hat sich mit dem Album „Back From Space“ zurückgemeldet. Wir haben mit Gitarrist Emanuel Krimplstätter gesprochen.

Steaming Satellites-Gitarrist Emanuel Krimplstätter im Interview.
Foto: Gerald von Foris

mediamag.at: Mit eurem neuen Album kommt ihr „Back From Space“. Was habt ihr uns mitgebracht?

Emanuel Krimplstätter: Wie jedes unserer Alben ist „Back From Space“ eine Momentaufnahme. Es zeigt, wo wir als Menschen und Musiker gerade stehen. Der rund zwei Jahre lange Trip, also die Entstehung dieses Albums, war geprägt von Tourneen und Festivals. Dabei haben wir viele Erfahrungen mit neuen Sounds und Arrangements gesammelt. Außerdem haben wir die Besetzung und unsere Arbeitsweise etwas geändert – das hat uns den Blick auf das Wesentliche verschafft. Wir fühlen uns nun alle mehr zu Hause in dem, was wir tun. Das merkt man den neuen Songs, die wir zum Teil auch schon live gespielt haben, an.

mediamag.at: Wie klingen die neuen Songs?

Emanuel Krimplstätter: Es gibt natürlich den gewohnten „Steaming Satellites“-Sound, also einen Mix aus verzerrten und funkigen Gitarren, fetten Synthesizern, schweren Hip-Hop-artigen Drumbeats und sehr großen, melodiösen und tiefgängigen Vocal-Lines. Diese haben auch für uns noch immer einen Gänsehaut-Faktor. Wir sind überaus zufrieden mit dem Ergebnis und betrachten die Platte ein wenig wie ein Revival unserer Anfangszeiten – eine weitergedachte Idee unseres ersten Albums „The Moustache Mozart Affaire".

mediamag.at: Wohin soll euch das neue Album führen?

Emanuel Krimplstätter: Wir hoffen natürlich als professionelle Musiker, die auch ihren Lebensunterhalt damit verdienen, dass es bei jedem Album kommerziell bergauf geht. Das ist jedoch nicht unser primäres Ziel. Wir freuen uns nach jedem Album auf die Tourneen und Festivals, auf denen wir unser neues Material live präsentieren können. Obwohl uns das Schreiben und Tüfteln im Studio sehr viel Spaß bereitet, sind wir auf der Bühne so richtig zu Hause. Wir lieben die Interaktionen untereinander und mit den Menschen im Publikum. Es gibt nichts Erfüllenderes und Schöneres, als wenn man bemerkt, dass man Menschen berührt, dass dadurch eine Verbindung entsteht und man wiederum selbst davon berührt wird. Diese Momente sind der Grund, warum wir Musik machen.

mediamag.at: Was waren die prägenden musikalischen Einflüsse für die neue Platte?

Emanuel Krimplstätter: Unsere Einflüsse sind seit jeher breitgefächert und ändern sich auch ständig, wie sich auch unser Musikgeschmack verändert. Meistens nehmen uns nicht bestimmte Künstler oder Werke gezielt als Inspiration für ein Album oder einen Song. Das ergibt sich eher aus der Musik, die wir gerade hören. Und da wir ja drei verschiedene Charaktere sind, deren Kreativität sich dann zu einem Ergebnis vereint, ist es auch für uns selbst immer spannend, was dabei herauskommt. Was wir auf jeden Fall wollten, war Klarheit und Reduktion schaffen, das heißt, die Dinge auf den Punkt zu bringen und uns nicht in endlosen Eskapaden zu verlieren.

Steaming Satellites-Gitarrist Emanuel Krimplstätter im Interview.
Foto: Gerald von Foris

mediamag.at: Welche Musik findet sich gerade in euren Playlisten?

Emanuel Krimplstätter: Wir hören viel „einfache“ Pop- und Rockmusik, wie The Growlers, Mac DeMarco oder The Strokes. Das erinnert uns immer daran, dass gute Musik auch sehr einfach, leichtgängig und easy sein kann. Und dann gibt es Bands wie The Voidz, At The Drive-In, Massive Attack oder Radiohead, die einen an seine Grenzen gehen lassen und in denen man seine Schatten erforschen kann. Wir sind überall zu Hause und lieben es einfach, Musik zu machen und zu hören.

mediamag.at: Wie geht ihr generell ans Songwriting heran?

Emanuel Krimplstätter: Wir haben den Songwriting-Prozess über die Jahre immer wieder verändert und verschiedenste Varianten ausprobiert. Beim letzten Album hat jeder für sich ungefähr drei bis vier Monate an Demos gearbeitet. Dann haben wir sie gemeinsam einem Auswahlverfahren unterzogen. Die Demos gleichen an diesem Punkt schon richtig fertigen Songs mit voller Instrumentierung. Die Kriterien waren Qualität und Kompatibilität, da die Songs ja auch gemeinsam ein stimmiges Album ergeben sollen. Mit der Zeit haben wir auch angefangen, die Demos schon so aufzunehmen, dass wir Spuren und Tracks daraus gegebenenfalls im Endprodukt verwenden können. Das ist sehr wichtig für uns, da man diese „first take“-Momente oft schwer nachahmen kann.

mediamag.at: Wie teilt ihr euch die Aufgaben auf?

Emanuel Krimplstätter: Für das aktuelle Album haben wir uns die Arbeit zwei bis drei Monate lang aufgeteilt, indem wir Songwriting, Producing, Recording und Mixing parallel betrieben haben. Wir ändern gerne kurz vor der Mixabgabe noch ein paar Dinge. Diese Freiheit war auch bei diesem Album ganz essentiell. Wir haben bis auf das Mastering den kompletten Prozess unter uns Dreien aufgeteilt – und wir sind mit dem Ergebnis mehr als zufrieden.

mediamag.at: Die 90er-Jahre kommen zurück: Wie würdet ihr dieses Jahrzehnt musikalisch einordnen?

Emanuel Krimplstätter: In diesem Jahrzehnt liegen unsere musikalischen Wurzeln, da wir in dieser Zeit unsere Jugend verbracht haben. Wir sind mit Bands wie Nirvana, Alice in Chains, Metallica, At The Drive-In und Radiohead groß geworden und schätzen diese Bands auch heute noch sehr. Ob es auch wirklich ein 90er-Jahre-Revival geben wird, sei dahingestellt. Wir werden sehen, was die Zukunft bringt...

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