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Tarnkappen- Browser

Anonym surfen mit Tor

Das perfekte Angebot zur richtigen Zeit, Passwörter online speichern, Internet-Banking oder Online-Shopping bequem auf der Couch – wer die Vorzüge des Internet nutzt, muss damit leben, dass das eigene Surfverhalten kein Geheimnis bleibt. Der gläserne Mensch – George Orwelles Vision aus „1984“ – ist zumindest online längst Realität. Wer sich damit nicht abfinden möchte, hat Alternativen: den Open-Source-Browser „Tor.“

Anonym surfen mit Tor
Foto: Aramyan/iStock

Das Konzept von „Tor“ ist gleichermaßen einfach wie effektiv: Die kostenlose Open-Source-Software verschleiert die eigene IP-Adresse, indem sie Anfragen nicht direkt an die Zieladresse im Internet schickt, sondern den Umweg über eine ganze Reihe von Proxyservern nimmt. Sogar die einzelnen Proxys kennen jeweils nur ihren unmittelbaren Vorgänger bzw. Nachfolger, der ursprüngliche Absender bzw. Empfänger der Daten bleibt aber anonym.

Nachteil: Keine Videos

Tor funktioniert für Windows, OS X und Linux und lässt sich ebenso schnell und unkompliziert installieren wie jede andere Software. Wer jedoch via Tor im Internet surft, muss für die gewonnene Anonymität einige Einschränkungen in Kauf nehmen. Die Surf-Geschwindigkeit ist langsamer, der Seitenaufbau erinnert ein wenig an die Frühzeiten des Internets. Noch schwerer wiegt jedoch die Tatsache, dass die Tor-Software unter anderem keine Flash-Plug-Ins unterstützt. Das Resultat: Youtube, Vimeo und alle anderen Online-Videos funktionieren nicht mehr.

Tarnkappen-Browser
Foto: Ann Marie Kurtz/iStock

Anonym ist unbequem

Zur vollkommenen Anonymität gehört übrigens auch das dazugehörige Surf-Verhalten: Wer sich in den Online-E-Mail-Account, bei Facebook oder bei seiner Bank einloggt, bleibt dank „Tor" zwar seinem Internet-Provider gegenüber unsichtbar. Der jeweilige E-Mail-Provider, Facebook oder die Bank erfahren aber natürlich anhand des persönlichen Accounts die eigene IP-Adresse. Die „Tarnkappe“ ist somit für die restliche Online-Sitzung dahin. Es bleibt also jedem selbst überlassen, ob die gewonnene Anonymität die lange Liste an Komfort-Einbußen rechtfertigt.

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