Haushalt

Lebensmittelverschwendung: Das kann man dagegen tun

Nachhaltige Tipps und Strategien für den Alltag

Laut WWF landen jährlich 133 Kilogramm Lebensmittel pro Haushalt in der Tonne. Wir verraten Strategien, wie man der Lebensmittelverschwendung entgegenwirkt.

  Lesedauer: 4 Minuten

Tipps gegen Lebensmittelverschwendung
Foto: AndreyPopov/iStock

Problem: Lebensmittelverschwendung

Gerade zu Weihnachten ist es ein wiederkehrendes Phänomen. Wieder zu viel eingekauft und im Kühlschrank stapeln sich die Nahrungsmittel. Dabei ist völlig unklar, ob und wann sie verbraucht werden können. Oje, die Erdbeeren haben einen „Pelz“, schade. Dabei war der Appetit darauf so groß, als sie im Supermarkt in den Einkaufswagen gelegt wurden.

Laut WWF (World Wide Fund for Nature) landen bis zu 133 Kilogramm Lebensmittel pro Haushalt jährlich im Mistkübel. Wir verraten daher Tipps für einen nachhaltigeren und achtsameren Umgang mit Gemüse, Fleisch & Co. sowie Strategien gegen die Lebensmittelverschwendung.

Speiseplan gegen Lebensmittelverschwendung
Foto: artursfoto/iStock

1. Gute Planung ist alles

Gerade für Feiertage, lange Wochenenden oder anstrengende Arbeitswochen hilft es ungemein, wenn man einen Essensplan aufstellt. Dabei wird genau bemessen, wann welche Lebensmittel gebraucht werden und vor allem wie viel davon eingekauft werden muss. Sind im Rezept 250 Gramm Champignons verlangt, dann sollte man genau diese Menge besorgen. Beim Schreiben der Einkaufsliste darf man auf die speziellen Vorlieben der Familie nicht vergessen. Hat man „Fleischtiger“ zuhause, dann sollte man die Fleischportion großzügig bemessen. Von den ungeliebten Beilagen wie z. B. Spinat dafür weniger einkaufen. Das Schlagwort für die Planung ist „vorausschauend“.

Bewusst und vorausschauend einkaufen
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2. Bewusster einkaufen

Auch wenn es manchmal schwerfällt, sollte man nur in den Einkaufswagen legen, was auch auf der Einkaufsliste steht. Impulskäufe sind natürlich weiterhin erlaubt, allerdings sollte man genau wissen, wann man die Weintrauben, das Schokotörtchen oder andere Leckerbissen verzehren kann. Die Antwort „irgendwann zwischendurch“ ist zu wenig. Man sollte genau die veranschlagte Menge an Lebensmitteln besorgen. Eine Ausnahme bilden hier zum Beispiel Tomaten oder Bohnen in Dosen, da sie sehr lange aufbewahrt werden können. Leicht verderbliche Produkte wie grüner Salat oder Obst sollte man so kurzfristig wie möglich besorgen, damit sie nicht daheim im Kühlschrank schlecht werden. Großpackungen sollte man aus demselben Grund möglichst vermeiden.

Lebensmittel richtig aufbewahren
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3. Richtig lagern

Nach dem Einkauf müssen Obst, Gemüse, Käse und Fleisch richtig gelagert werden. Manche Lebensmittel wie Fleisch- und Molkereiprodukte sollten unbedingt in den Kühlschrank, während andere wie zum Beispiel Tomaten Zimmertemperatur lieben. Nur wer seine Zutaten im optimalen Temperaturniveau lagert, der hält sie auch frisch. In unserer „Kühlschrank-Fibel“ erklären wir, welche Lebensmittel man am besten wo lagert. Was nicht gekühlt werden darf, verraten wir in „Diese 5 Lebensmittel dürfen nicht in den Kühlschrank“.

Ein Teller mit einer Portion Spaghetti Pomodoro
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4. Kleinere Portionen

„Niemand soll hungrig vom Tisch aufstehen,“ so lautet das Credo in vielen Haushalten. Daher werden Portionen meist zu großzügig bemessen. Die Folge sind Essensreste, die zum Teil weiterverwertet aber oft auch weggeworfen werden. Dieser Lebensmittelverschwendung kann man ganz einfach vorbeugen, indem man die Portionen „normal“ und nicht zu groß bemisst. Wie groß eine Portion sein darf, erklären wir in „Portionsgröße: Wie viel Essen kommt auf den Teller“. Wer nach dem Essen immer noch hungrig ist, nimmt sich einfach ein Joghurt aus dem Kühlschrank oder einen Apfel.

Einfrieren gegen Lebensmittelverschwendung
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5. Reste weiterverwerten

Bleibt trotz genauer Planung Essen übrig, kann man die Speisereste entweder einfrieren oder weiterverarbeiten. Den Gang in die Tiefkühltruhe treten Fisch und Fleisch am besten rasch an, da sie leicht verderblich sind. Die restlichen Speisen dürfen im Kühlschrank auf ihre Weiterverwertung warten. Sie stellen perfekte Zutaten für Gröstl oder Aufläufe dar. Bei den Rezepten darf man ruhig kreativ werden. Sind Gäste im Haus, kann man sie mit einem kleinen „Reste-Paket“ überraschen. Wer isst nicht gerne eine Schnitte des leckeren Bratens oder ein Schälchen der köstlichen Nachspeise am nächsten Tag zuhause.

Lebensmittelverschwendung vermeiden
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Weitere Tipps gegen Lebensmittelverschwendung

  • Lebensmittel vor dem Wegwerfen genau prüfen. Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist nur ein Richtwert, keine verbindliche Ablauffrist. Viele Lebensmittel können noch ohne Bedenken verzehrt werden, auch wenn sie bereits abgelaufen sind. Ist allerdings das Verbrauchsdatum überschritten, welches bei leicht verderblichen Produkten vergeben wird, sollte man vom Verzehr Abstand nehmen.
  • Leaf-to-Root ist ein hilfreiches Konzept, um mit der Ressource Lebensmittel möglichst achtsam umzugehen. Dabei wird Gemüse und Obst von der Wurzel bis zum Stiel verwertet. Wie das genau funktioniert, erklären wir im Artikel „Was ist Leaf to Root?"
  • Wer genau weiß, dass er die Packung Käse oder Schinken noch am selben Tag verbraucht, kann ruhig zu Produkten mit weniger langem Mindesthaltbarkeitsdatum greifen. Das hilft dabei, dass Supermärkte weniger Lebensmittel wegwerfen müssen.
  • Bevor man welkes Gemüse oder Obst entsorgt, kann man es zu Marmelade sowie Chutneys verarbeiten oder anders haltbar machen, wie zum Beispiel durch Einlegen.

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