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Android 12: Alle Infos zum neuen Betriebssystem

„Material You“, Roll-out-Modus und mehr

Für „Android 12“ hat Google erstmals seit vielen Jahren wieder am Design gefeilt: Das Ergebnis ist „Material You“. Hier alles zum Betriebssystem-Update.

  Lesedauer: 4 Minuten

Android 12 ist bald für Smartphones erhältlich
Foto: LumiNola/iStock

„Android 12” ist da

Rund drei Millionen Smartphone-Nutzer verwenden täglich Android. Kein Wunder, dass dem Release des „Android 12“-Updates viel Aufmerksamkeit geschenkt wird. Ganze acht Monate verbrachte die neue Auflage des Google-Betriebssystems in der Preview-Phase – so lange wie noch keine Android-Version zuvor. Jetzt ist die Open-Source-Variante von „Android 12“ da. Neben optischen Updates soll das Betriebssystem nun um 15 % effektiver arbeiten und die Smartphone-Prozessoren bis zu 22 % von systemrelevanten Berechnungen entlastet werden. Hier alle wichtigen Neuerungen sowie Infos zum folgenden Roll-out.

Drei Milliarden Android-Nutzer weltweit.
Foto: Finn Hafemann/iStock

„Material You“

Das Designsystem von Android wurde einer kompletten Frischzellenkur unterzogen und ist auch das größte und wichtigste Feature des Updates. Es löst das „Material Design“ ab, das zuvor für mehrere Jahre das Aussehen prägte und bringt neuen Wind auf Android-Smartphones. Auf den ersten Blick wirkt „Material You“ frischer, bunter und verspielter und besticht durch abgerundete Elemente.

Größere Abstände sorgen für ein Gefühl von Geräumigkeit, sämtliche Schieberegler bekommen ein neues (wuchtigeres) Aussehen verpasst. Auch viele Apps sollen schnellstmöglich einen „Material You“-Anstrich bekommen, wie zum Beispiel „Kontakte“, „Gmail“, der „Play Store“ oder „Google Docs“.

Apropos bunt: Die Farben, die sich an vielen Stellen von „Android 12“ wiederfinden, sind nicht zufällig gewählt. Vielmehr stammen sie aus dem Hintergrund und werden automatisch angepasst. So findet sich die Primärfarbe des Backgrounds auf anderen Flächen wieder und erzeugt damit ein harmonisches und dennoch frisches Design. Dieses Feature steht allerdings nur „Pixel“-Smartphones zur Auswahl. Für alle anderen und jene, die es nicht bunt mögen, bleibt die Möglichkeit aus klassischen Farbschemen auszuwählen.

Animationen sorgen an vielen Stellen für mehr Dynamik und bringen die Liebe zum Detail zum Ausdruck, die für das Designkonzept des neuen Betriebssystems aufgewendet wurde. Ein Beispiel: Wird das Telefon eingeschaltet, startet die Animation entweder vom Fingerprint-Sensor oder vom Einschaltknopf – je nachdem, welcher verwendet wurde.

Android 12 punktet mit frischem Design
Foto: Moyo Studio/iStock

Weitere Funktionen:

Neue Geste: Mit dem sogenannten „Double Tap“, dem zweimaligen Tippen auf die Rückseite des Geräts, kann eine Aktion verknüpft werden.

Schnelleinstellungen: Sie werden am oberen Rand der Benachrichtigungen dargestellt und sind mit einem großzügigen Design versehen. Hier können zum Beispiel Verbindungen oder die Ortung verwaltet werden. Aufgerufen werden sie durch eine Swipe-Geste am oberen Bildschirmrand. Apropos Benachrichtigungen: Diese dürfen jetzt auch nach Personen anstatt nur nach Apps gebündelt werden.

Neues Widget-System: Neben optischen Anpassungen (Farben, Animationen) reagieren die Widgets nun viel adaptiver, zum Beispiel in puncto Größe.

Datenschutz: Ab sofort ist in der Statusleiste ersichtlich, ob eine App gerade auf Mikrofon oder Kamera zugreift. Das soll für mehr Sicherheit sorgen.

Android 12 kommt noch 2021.
Foto: gradyreese/iStock

Praktische Neuerungen

Einhand-Modus: Auch für jene Benutzer, die am liebsten nur mit einer Hand tippen, hat Google einige Verbesserungen eingeführt. Der Modus wird über eine spezielle Geste aufgerufen und macht es möglich, auch weiter oben am Bildschirm gelegene Inhalte zu erreichen.

Kameraloch ausblenden: Wer sich am Notch stört, kann ihn durch eine verschobene Statusleiste „ausblenden“. Der schwarze Hintergrund lässt ihn verschwinden, nimmt allerdings Bildschirmfläche weg.

Screenshots: Unter „Android 12“ können sogenannte „Scrolling Screenshots“ angefertigt werden, die nicht mehr nur den am Display gezeigten Content festhalten, sondern den gesamten – scrollbaren – Inhalt der App.

Smarte Rotation: „Android 12“ verlässt sich beim Wechsel zwischen Hochformat- und Querformat-Darstellung nicht mehr alleine auf den Lagesensor. Hier überprüft auch die Kamera die Haltung des Kopfs und passt die Autorotation intelligent an.

Android-12-Update kommt noch 2021
Foto: oatawa/iStock

Roll-out

„Android 12“ ist fertig und wird – wie gewohnt – zuerst auf den Google-eigenen „Pixel“-Smartphones verfügbar sein. In wenigen Wochen wird der Roll-out beginnen. Später, gegen Ende des Jahres, sollen dann ausgewählte Smartphones von Herstellern wie Samsung, Vivo oder Xiaomi folgen.

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