Foto
5 Tipps für gute Fotos mit natürlichem Licht
Leitfaden zur „Available Light“-Fotografie
5 praktische Foto-Tipps: So nutzen Sie das vorhandene Licht optimal für noch attraktivere Porträtaufnahmen.
Lesedauer: 3 Minuten
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Fotografie und Licht
Fotografieren bedeutet „Zeichnen mit Licht“ – gerade die Art, wie ein Fotograf Licht einsetzt, bestimmt das Bild und dessen Wirkung wesentlich. Die gute Nachricht: Auch ohne aufwändige Setups oder Equipment wie Blitze oder Reflektoren kann man vorhandene Lichtquellen zielführend nutzen. Diese 5 Tipps für die sogenannte „Available Light“-Fotografie zeigen, wie das am besten geht.
1. Lichtanalyse & Positionswahl
Sehen Sie sich um: Welche Lichtquellen gibt es (Sonne, künstliches Licht)? Aus welcher Richtung fällt deren Licht auf das gewünschte Motiv? Welche reflektierenden Flächen gibt es in der Szenerie (Mauern, Fenster, Spiegel, Wasserflächen etc.)? Nur wer bewusst wahrnimmt, wie es um diese Dinge bestellt ist, kann sie auch durchdacht für sein Motiv einsetzen. Wählen Sie Ihren Aufnahmestandpunkt und die Motivposition dann so, dass das vorhandene, natürliche Licht das Motiv gut in Szene setzt.
2. Harte Schatten vermeiden
Häufig misslingen schnell geschossenen Porträts in der direkten Sonne (etwa zur Mittagszeit): Zu dieser Tageszeit wirft das Sonnenlicht besonders harte Schatten von oben. Dadurch verschwindet die Augenpartie der fotografierten Personen in störender Dunkelheit – genau das Gegenteil dessen, was man in der Porträtfotografie möchte. Um das zu vermeiden, gibt es mehrere Lösungsansätze:
Tageszeit wählen
Fotografieren Sie eher morgens oder abends – rund um die Zeit des Sonnenauf- oder untergangs. Dann ist das Licht warm, die Sonne steht tiefer, die Schatten sind weniger hart und die Szenerie in Summe freundlich.
Wetter
Nutzen Sie Tage, an denen es leicht bewölkt ist oder sogar regnet. Denn anders als landläufig angenommen ist „schlechtes“ Wetter meist gut für die Porträtfotografie, da das Licht diffus ist und so das Antlitz von Personen besonders ebenmäßig und schattenlos ausleuchtet wird
Schatten
Positionieren Sie Ihr Modell im Schatten, etwa unter einem Dach, im Schatten einer Mauer oder eines Baumes. Das Licht, das nun auf das Motiv fällt, ist weicher.
Aufhellen
Ein weitere Möglichkeit, das Gesicht ebenmäßiger auszuleuchten, ist es, es mit einer reflektierenden Fläche aufzuhellen. Beispielsweise können Sie das Modell neben einer hellen Hausmauer fotografieren, sodass das reflektierte Licht die Gesichtszüge aufhellt.
3. Helle Augenpartien mit Catchlights
Leuchtende Augen sind extrem wichtig für die Wirkung eines Porträts. Speziell die Augenpartie der abgebildeten Person sollte daher gut ausgeleuchtet sein. Verändern Sie Ihren Standpunkt oder auch die Position des Modells solange, bis die Lichtsetzung in der jeweiligen Situation bestmöglich genutzt ist.
Idealerweise zaubern Sie zudem ein „Catchlight“ in die Pupillen. Dabei handelt es sich um Reflexionen von hellen Lichtflächen der Umgebung in den Augen – solche Spiegelungen lassen die Augen besonders lebendig wirken. Bei der Available-Light-Fotografie in Innenräumen kann ein solches Catchlight beispielsweise durch ein Fenster entstehen (anders als bei Studioaufnahmen, wo Catchlights durch verschiedene Blitze, Schirme oder Softboxen erzeugt werden).
4. Gegenlicht nutzen
Positionieren Sie das Fotomodell bewusst so, dass die Sonne von hinten auf es fällt. Die Streiflichter, die so entstehen, sorgen in Kombination mit dem Licht aus den Reflexionen in der Umgebung für spannende Lichtsituationen.
5. Experimentieren
Bewusstes sehen und geschickter Lichteinsatz gelingen zusehends besser, je öfter man sich damit auseinandersetzt. Gönnen Sie sich Zeiten, in denen Sie mit Ihrer Kamera spielerisch verschiedene Lichtsituationen ausprobieren und Motive auf diverse Arten ablichten. Sie werden sehen, wie sich mit der Zeit ihre Fotokunst weiterentwickelt und Sie ein meisterhafter „Lichtzeichner“ werden.
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