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Smart Home: Was ist ZigBee und wie funktioniert es?
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Wer sich näher mit dem Smart Home beschäftigt, stößt unweigerlich auf den Begriff. Aber was ist ZigBee nun tatsächlich, wie funktioniert es und welche Produkte gibt es dazu?
Lesedauer: 5 Minuten
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Was ist ZigBee?
ZigBee ist ein Funkstandard für das Smart Home, genau wie Bluetooth oder WLAN. Er wird seit rund 2002 von der Connectivity Standards Alliance (ehemals „ZigBee Alliance“) entwickelt. Das ist dieselbe Allianz, die nun auch den „Matter“-Standard vorantreibt. Der Name leitet sich aus der Sprache („Zickzack“-Tanz) von Honigbienen ab. Die Technologie wird für die drahtlose Kommunikation von Smart-Home-Devices benutzt. Mit anderen Worten, es werden damit Daten innerhalb des Mesh-Netzwerks weitergeschickt. Der Standard ist dafür bekannt, dass er besonders energiesparend arbeitet. Er wird zudem für seine einfache Bedienung und eine hohe Flexibilität geschätzt. Deshalb zählt ZigBee neben WLAN und Bluetooth auch zu den Top-Funkstandards für das Smart Home. Eine bekannte Marke, die ebenfalls auf ZigBee setzt, ist beispielsweise „Philips Hue“.
Wie funktioniert ZigBee?
Eine Besonderheit an diesem Standard ist, dass das System immer eine Steuereinheit („Bridge“) benötigt. Das heißt, dass Endgeräte im Netzwerk nicht direkt mit beispielsweise einer Smartphone-App kommunizieren können. Die Reichweite der Geräte beträgt im Normalfall rund zehn Meter. Die aktuelle Version ist „ZigBee 3.0“, arbeitet im 2,4-Gigahertz-Bereich und ist abwärtskompatibel. Das bedeutet, dass auch die älteren Versionen wie beispielsweise „ZigBee Light Link“ weiter unterstützt werden. Sie arbeitet auf Basis des „IEEE 802.15.4“-Standards und ist auf selbstorganisierende Mesh-Netzwerke spezialisiert. Zusammengefasst: Der Standard ist perfekt für ein Netzwerk aus Geräten, die wenig Strom verbrauchen und keine großen Datenmengen übertragen. Ein Beispiel dafür wären Bewegungssensoren oder Rauchmelder.
Welche Produkte gibt es?
Wer ein ZigBee-Netzwerk im Smart Home aufbauen möchte, braucht vor allem eine Bridge. Sie ist das Herz des Systems, denn ohne sie geht in der Tat gar nichts. Sie ist auch die einzige Stelle, die mit der „Außenwelt“ kommuniziert. Mit anderen Worten, nur sie liefert Daten an Apps. In manchen smarten Geräten allerdings, wie zum Beispiel dem „Echo 4“, ist eine Steuerzentrale bereits integriert. Man kann daher mit dem smarten Speaker das Netzwerk überwachen. Als Endgeräte stehen vor allem intelligente Glühbirnen und diverse Smart-Home-Sensoren (Rauchmelder, Fenstersensoren und andere) zur Auswahl. Geräte mit „ZigBee 3.0" erkennt man am aufgeklebten QR-Code. Dieser wird für das Pairing benötigt, um es für das Netzwerk „anzulernen“. Dieser Aufkleber unterscheidet sie darüber hinaus auch von den beiden älteren Versionen „Light Link“ und „Home Automation“.
Die Vor- und Nachteile von ZigBee
+ Geringer Energieverbrauch, eignet sich daher auch für batteriebetriebene Geräte.
+ Man verfügt außerdem über ein autarkes und selbstheilendes Mesh-Netzwerk.
+ Hohe Reichweite, da nur das erste ZigBee-Gerät in Reichweite des Routers sein muss. Über dieses können alle anderen verbundenen Devices die Informationen erhalten. Tipp: Auch eine smarte Steckdose kann das Signal weiterleiten.
+ ZigBee unterstützt bis zu 65.000 Knoten in einem einzelnen Netzwerk.
- Das Netzwerk benötigt auf jeden Fall eine Bridge, die an den Strom angeschlossen ist. Zudem muss sie mit einem Router verbunden sein muss. Fällt das Gerät aus, dann ist auch das Netzwerk offline.
- Nicht jedes Gerät ist mit jeder Bridge gleichermaßen nutzbar.
- Mit dem neuen Standard „Matter“ ist eine größere Auswahl an Endgeräten kompatibel.
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