Haushalt

Energiesparend heizen: Tipps für gutes Raumklima

Mehr Wärme und weniger Heizkosten

Die Energiepreise steigen kontinuierlich an und Sie befürchten, dass Ihre Heizkostenrechnung in diesem Winter deutlich höher ausfällt? Das muss nicht sein, wenn Sie richtig heizen. Die folgenden Tipps zum energiesparenden Heizen unterstützen Sie dabei.

  Lesedauer: 4 Minuten

Energiesparend heizen
Foto: RuslanDashinsky/iStock

Richtig heizen: Hilfreiche Verhaltenstipps

Wenn man sein Verhalten anpasst, kann man beim Heizen viel Geld sparen. Es ist nicht schwer, man muss sich nur diese einfachen Tipps immer wieder ins Gedächtnis rufen und sie konsequent befolgen.

1. Mit richtiger Temperatur sparsam heizen

Überheizen Sie Ihren Wohnraum nicht. Jeder Mensch hat sein persönliches Temperaturempfinden. Wenn man energiesparend heizen will, kann man sich an den folgenden Richtwerten orientieren – und wird dennoch nicht frieren.

  •     Wohnraum: 20 bis 23° C
  •     Badezimmer: 22 bis 24° C
  •     Kinder-/Arbeitszimmer: 22° C
  •     Küche/Flur: 18 bis 21° C
  •     Schlafzimmer: 16°C bis 19° C (nicht kälter, sonst steigt das Schimmelrisiko)
  •     Kellerräume: 6°C

Es gilt zu bedenken: Es zählt wirklich jedes Grad. Wenn Sie Ihre Raumtemperatur um ein Grad senken, verringert das den Energieverbrauch um etwa 6 Prozent.

Raumtemperatur den Bedürfnissen anpassen
Foto: SolStock/iStock

2. Die richtige Temperatur wählen

In der Nacht und wenn niemand zuhause ist, muss man nicht voll heizen. Drehen Sie nachts und beim Verlassen des Wohnraums die Temperatur herunter. Für die Nachtabsenkung können Sie den Heizkörper von Stufe 3 auf Stufe 1 stellen. Damit drosseln Sie die Temperatur um etwa 4 bis 5° C und verringern Ihre Heizkosten um bis zu 10 Prozent.

Achtung: Drehen Sie die Heizung während der kalten Jahreszeit nie auf 0. Komplett ausgekühlte Räume wieder aufzuheizen kostet mehr Energie, als den Heizkörper dauerhaft auf Stufe 1 zu lassen. Kühlen Räume im Winter komplett aus, steigt außerdem die Schimmelgefahr. Wenn Sie energiesparend heizen wollen, sorgen Sie für eine konstante Wärmezufuhr.

Sollten Ihre Wohnräume nicht richtig warm werden, obwohl Sie die Heizkörper auf die richtige Temperatur eingestellt haben, prüfen Sie weitere Faktoren: Sind zum Beispiel die Fenster alle luftdicht? Auch fehlende Dämmung könnte das Problem sein.

Überblick: Stufen auf dem Thermostat

Typ Temperatur
* (Sternchen)
* (Sternchen) Frostschutz, ca. 5° C
Stufe 1
Stufe 1 ca. 12 °C
Stufe 2
Stufe 2 ca. 16 °C
Stufe 3
Stufe 3 ca. 20 °C
Stufe 4
Stufe 4 ca. 24 °C
Stufe 5
Stufe 5 ca. 28 °C

3. Rollläden nachts schließen

Ihre Fenster haben Rollläden? Dann können Sie über Nacht Wärme speichern, indem Sie sie in jedem Zimmer nachts herunterlassen. Zwischen Fensterscheibe und Rollo bildet sich ein Puffer aus Luft, der weniger Energie entweichen lässt. Mit diesem Tipp verringern Sie den Wärmeverlust um bis zu 20 Prozent. Der Effekt wird noch größer, wenn Sie Vorhänge haben und sie zusätzlich zuziehen. Achten Sie aber darauf, dass sie nicht den Heizkörper verdecken.

Rollos schützen vor Kälte und Hitze
Foto: Pict Rider/iStock

4. Richtig lüften im Winter

Auch wenn es draußen sehr kalt ist, muss man im Winter regelmäßig lüften. Dadurch wird die Feuchtigkeit in den Wohnräumen verringert und Schimmelbildung vorgebeugt. Die zwei wichtigsten Tipps für energiesparendes Lüften im Winter sind:

  •     Zwei- bis viermal am Tag für etwa 5 Minuten stoßlüften. Besonders effektiv ist das Querlüften. Abzuraten ist von stundenlang gekippten Fenstern. Damit verschwendet man zu viel Heizenergie und riskiert zudem Schimmelbildung, weil das Mauerwerk am Fenster abkühlt und feucht werden kann.
  •     Drehen Sie während des Lüftens das Thermostatventil herunter.

Vergessen Sie beim Lüften nicht die weniger genutzten (und geheizten) Räume wie Abstellräume und Keller. Weil sich Feuchtigkeit gern an kälteren Stellen bildet, ist die Schimmelgefahr in diesen Räumen besonders hoch.

Richtiges Heizen spart Geld
Foto: deepblue4you/iStock

5. Heizung freihalten und hinter Heizkörper dämmen

Achten Sie beim energiesparenden Heizen darauf, dass Sie den Heizkörper weder mit Vorhängen noch mit Möbel verdecken. Das würde die Wärme daran hindern, sich im Raum zu verteilen. Unterstützen Sie die Wärmeverteilung lieber, indem Sie hinter den Heizkörpern eine Dämmfolie anbringen. Damit verhindert man den Wärmeverlust über die Außenwand und kann im besten Fall die Heizung ein Grad niedriger stellen.

6. Heizkörper entlüften

Wenn ein Heizkörper gluckert oder nicht vollflächig warm wird, muss er entlüftet werden. Das ist kein Hexenwerk, jeder Mieter kann es selbst vornehmen. Dazu setzt man einfach einen speziellen Entlüftungsschlüssel am Heizungsventil an und dreht ihn im Uhrzeigersinn.

Drehen Sie das Thermostatventil vorab vollständig auf, damit die Luft gut entweichen kann. Halten Sie eine Schüssel unter die kleine Öffnung, die Sie am Ventil sehen. Sobald Sie den Schlüssel gedreht haben, kommt Luft heraus. Wenn keine Luft mehr kommt sondern Heizungswasser, können Sie das Ventil mit dem Schlüssel wieder zumachen und der Heizkörper ist entlüftet.

Heizung mit intelligenter Temperatursteuerung
Foto: djedzura/iStock

Mit moderner Technik energiesparend heizen

Moderne Technik unterstützt Sie beim sparsamen Heizen. Mit programmierbaren und vernetzten Thermostaten können Sie 4 bis 10 Prozent Heizenergie einsparen.

1. Feste Heizzeiten programmieren und Heizkosten sparen

Programmierbare Thermostatventile eignen sich gut, wenn man regelmäßig zu denselben Zeiten nicht zuhause ist oder zu festen Zeiten schlafen geht. Das Thermostat fährt die Heizkörper zu den vorprogrammierten Zeiten herunter und wärmt sie wieder vor, wenn man es braucht.

Damit kann man nicht mehr vergessen, alle Heizungen in Haus oder Wohnung auf eine niedrigere Temperatur zu stellen – womit man wiederum Energie und Geld verschwenden würde. Außerdem empfängt Sie morgens ein schon vorgewärmtes Badezimmer.

2. Smart heizen bedeutet energiesparend heizen

Smart-Home-Technologie hält in immer mehr Haushalten Einzug und somit auch das Heizen mit smarten Heizthermostaten. Die smarte Technik macht das Heizen deutlich komfortabler und erleichtert es, vorgenommene Sparziele zu erreichen. Der Einstieg ist einfach: Für Smart-Home-Einsteiger lohnt sich ein Starterpaket mit einer sogenannten Bridge, über die man seine smarten Geräte vernetzt und steuert, sowie mehreren Heizthermostaten, die man direkt an den Heizkörper steckt.

Und dann geht es schon los. Man kann seine smarten Thermostate für feste Abläufe programmieren und jederzeit per App hochdrehen, wenn man von der Arbeit losfährt, oder herunterdrehen, wenn man sich bereits ins Bett gekuschelt hat. So geht modernes energiesparendes Heizen.

Bauliche Maßnahmen für mehr Heizwirkung
Foto: sturti/iStock

Sparsam heizen mit baulichen Maßnahmen

Hausbesitzer, dazu zählen auch Vermieter, können zudem prüfen, ob sich bauliche Maßnahmen vornehmen lassen, um beim Heizen Energie zu sparen. Wenn man Mieter ist und einen der folgenden Tipps für seine Wohnung für sinnvoll hält, sollte man seinen Vermieter direkt darauf ansprechen.

  •     Fenster und Türen abdichten. Häufig sind die Abdichtgummis veraltet und rissig. Durch sie entweicht die warme Luft und hindert maßgeblich daran, energiesparend zu heizen. Die Gummis sind in der Regel schnell ausgetauscht.
  •     Heizungsleitungen isolieren. Wenn die Heizungsleitungen, die häufig in Kellerräumen verlaufen, nicht verkleidet sind, geht viel Wärme verloren, bevor sie überhaupt im Wohnraum ankommt.
  •     Dämmen. Damit die Wärme im Wohnraum bleibt, müssen die Decke zum Dachboden und die Decke zum kalten Keller gedämmt sein.
  • Heizkörpernischen, die häufig in älteren Gebäuden und in Altbauten zu finden sind, sowie etwaige Rollladenkästen nicht vergessen.
  •     Fußbodenheizung einbauen. Eine Fußbodenheizung ist in Anschaffung und Einbau teurer als herkömmliche Heizungssysteme. Doch man kann damit deutlich sparsamer heizen. Kombiniert mit einer Wärmepumpe lassen sich die Heizkosten um bis zu 20 Prozent senken.

TEILEN