Haushalt
Kabelbrand: Checkliste mit 5 Punkten für den Notfall
Elektrobrand erkennen, löschen und verhindern
Elektronische Geräte können in Haushalten mitunter Brände auslösen. Wir verraten, was Sie tun können, damit es erst gar nicht zu Kurzschluss und Kabelbrand kommt.
Lesedauer: 4 Minuten
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Gefahr: Kabelbrand
Viele Wohnungen hierzulande haben bereits ein paar Jahrzehnte auf dem Buckel. Daher müssen wir im Alltag nicht nur mit einem alten Leitungsnetz rechnen, es haben sich auch die Anforderungen an die Stromanschlüsse drastisch verändert. In den 1970ern kam man im Wohnzimmer manchmal sogar mit zwei Steckdosen aus – eine für den Fernseher und eine weitere für die Stehlampe. Heute allerdings wollen viele weitere stromhungrige Geräte im Heimkino mit Strom versorgt werden: Blu-ray-Player, Soundanlage, Streaming-Stick und vielleicht auch noch eine Konsole. Weil dafür die Wandsteckdosen nicht ausreichen, werden mehrere Steckdosenleisten hintereinandergeschaltet. Fertig ist das perfekte Rezept für einen Kabelbrand. Allerdings können auch in neueren Wohnungen solche Brände auftreten. Wir erklären hier, was ein Kabelbrand genau ist, wie er entsteht und wie man ihn am besten verhindern kann.
1. Wie entsteht Kabelbrand?
Ein Kabelbrand wird meist ausgelöst, wenn zu viel Strom über eine Leitung fließt. Diese überhitzt sich in der Folge und der Draht im Inneren beginnt zu glühen. Das wiederum setzt in vielen Fällen die Isolierung in Brand. Eine weitere Schwachstelle sind die Verbindungsstellen zwischen den Kabeln, beziehungsweise Klemmstellen. Hier kann es, vor allem wenn die Leitungen schon älter sind, zu heiß werden und ein Elektrobrand entstehen. Aber auch billige Geräte aus Asien, die man einfach über das Internet bestellt hat, können zu Gefahrenquellen werden. Sie entsprechen nämlich oft nicht den hohen Sicherheitsstandards, die hierzulande üblich sind. Kabelbrüche sind ein weiterer Grund für einen Kabelbrand.
2. Wie kann ich einen Kabelbrand erkennen?
Wenn die Steckdose knistert oder Funken sprühen: Nicht immer ist es ganz einfach, einen Kabelbrand rechtzeitig zu erkennen. Oft geht ihm nämlich, wie oben bereits erwähnt, ein länger andauernder Schmorbrand voraus. Diesen kann man, vor allem wenn er im Unterputz entsteht, oft nur sehr schwer wahrnehmen. Hier sind die wichtigsten Anzeichen für einen Kabelbrand:
- Sicherungen fallen oft
- Lampen knistern oder flackern
- Störungen im Fernsehbild
- Funken sprühen beim Ein- oder Ausschalten eines Elektrogeräts
- Brandgeruch
- Beschädigte Leitungen oder Anschlussklemmen
3. Fliegt bei Kabelbrand die Sicherung raus?
Sicherungen fallen dann, wenn die Leitungen überlastet sind. Daher muss man hier mit einem deutlichen „Ja“ antworten. Bei einem Kabelbrand sollten auf jeden Fall die Sicherungen anspringen und die Stromversorgung unterbrechen. Mit anderen Worten, eine gefallene Sicherung ist oft ein deutlicher Vorbote für einen Kabelbrand.
Stichwort: Kurzschluss
Ein Kurzschluss entsteht, wenn die zwei entgegengesetzten Pole einer elektrischen Spannungsquelle, Plus und Minus, widerstandslos aufeinandertreffen. Das kann zum Beispiel passieren, wenn Leitungen oder Steckverbindungen nicht ausreichend isoliert sind. Dann geraten sie mit anderen elektrischen Leitungen oder Steckverbindungen in Kontakt. Die Folge ist, dass sich die Leitungen erhitzen und umliegende Baustoffe, wie etwa Isolierungen, zu brennen beginnen.
4. Wie riecht Kabelbrand?
Je nach Ursache des Brandes, kann man in der Wohnung verschiedene Gerüche wahrnehmen. Wenn der heiße Draht innerhalb der Leitung die Isolierung zum Brennen bringt, ist meist ein stechender Geruch nach verbranntem Gummi wahrzunehmen. Manchmal steigt auch nur ein „normaler“ Brandgeruch in die Nase. Wie lange kann ein Kabelbrand unbemerkt bleiben? Wenn er in der Wand auftritt, nimmt man den verbrannten Geruch oft nur sehr schwach wahr. Erst wenn genug Sauerstoff an den Schwelbrand kommt, schlagen die Flammen und ein beißender Geruch erfüllt den Raum.
5. Kabelbrand löschen
Im ersten Schritt sollte man nach Möglichkeit immer zuerst den Stecker ziehen (mit isolierten Handschuhen!) oder die Sicherung herausdrehen. Erst dann, im zweiten Schritt, kann man beginnen den Brand zu löschen. Dabei darf man auf keinen Fall Wasser verwenden, denn die Brandstelle könnte noch unter Strom stehen. Hier müssen auf jeden Fall Schaum-, Pulver- oder ein CO2-Feuerlöscher zum Einsatz kommen. Auch eine Löschdecke ist denkbar.
Tipps gegen Kabelbrand
1. Mehrfachsteckdosen
Man sollte vor allem darauf achten, dass nicht zu viele Geräte, die alle am selben Verteiler hängen, gleichzeitig in Betrieb sind. Gerade in der Küche, wo oft Toaster, Mixer und Wasserkocher zur selben Zeit gebraucht werden, kann sich die Mehrfachsteckdose überlasten. Dabei entwickelt sie eine derart starke Hitze, dass ein Brand entstehen kann. Große Haushaltsgeräte, wie Waschmaschine, Trockner oder Geschirrspüler, sollten grundsätzlich nur an Wandsteckdosen angeschlossen werden. Außerdem sollte man niemals mehrere Mehrfachsteckdosen hintereinander schalten, um die Gefahr der Überlastung gering zu halten. Pro-Tipp: Verlängerungskabel niemals unter dem Teppich führen.
2. Kabelsalat vermeiden
Das Risiko für einen Elektrobrand erhöht sich logischerweise in Räumen, in denen sich viele elektronische Geräte gleichzeitig befinden. Wie zum Beispiel in der Küche, im Homeoffice oder im Wohnzimmer. Beim Anschließen sollte man darauf achten, dass sich die Kabel der verschiedenen Geräte nicht verknäueln. Da alle Wärme abstrahlen Wärme abstrahlen, können sie sich so gegenseitig mürbe machen. Weiterer Tipp: Darauf achten, Stromkabel im Homeoffice nicht mit Büro-Stühlen zu beschädigen.
3. Elektrogeräte nicht unbeaufsichtigt lassen
Waschmaschinen, Geschirrspüler, aber auch PC und Toaster sollte man so gut es geht immer im Blick behalten. Es reicht beispielsweise schon aus, dass sich im Toaster Brotteile verklemmen und dadurch Feuer fangen. Geräte wie Fernseher, die über Belüftungsflächen verfügen, sollte man zudem niemals mit Decken oder anderen Materialien zudecken und somit deren Hitze-Regulierung stören. Im Badezimmer oder in anderen Nassräumen sollte man Mehrfachsteckdosen auf keinen Fall einsetzen.
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