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Bluetooth Auracast: Das bringt die neue Technologie
Der neue Funkstandard bietet einen großen Vorteil
Nur ein Endgerät mit einem Bluetooth-Sender zu verbinden, könnte bald der Vergangenheit angehören. Wir erklären, was Bluetooth Auracast alles leistet.
Lesedauer: 4 Minuten
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Was ist Bluetooth Auracast?
Die Technologie ist, wie der Name bereits verrät, eng an das bekannte und verbreitete „Bluetooth“ geknüpft. Damit können Audiosignale von einem Gerät wie beispielsweise einem Smartphone an ein anderes Gerät verschickt werden. Sie wird darüber hinaus von derselben Organisation entwickelt, der „Bluetooth Special Interest Group“. Als Basis dient „LE Audio“ (Low Energy Audio), das mit dem Codec „LC3“ funktioniert und mit der Bluetooth-Version 5.2 im Jahr 2020 eingeführt wurde. Der Standard ist ausgerichtet auf Endgeräte (Kopfhörer etc.), die sehr wenig Energie verbrauchen, wie etwa Kopfhörer. Oder sie werden mit Batterie betrieben, wie mobile Lautsprecher. Bei Letzteren hat beispielsweise der „JBL Xtreme 4“ den Standard Bluetooth Auracast bereits mit an Bord. Zudem hat Samsung sein „Galaxy S24“-Smartphone damit ausgestattet.
Top-Feature von Auracast
Bei einer traditionellen Bluetooth-Übertragung kann man ein Gerät (Sender) mit einem anderen Gerät (Empfänger) verbinden (Pairing). Anschließend kann man Audiosignale übertragen, allerdings nur zwischen zwei Geräten. Und hier setzt „Auracast“ an. Mit der neuen Technologie können sich mehrere Empfänger gleichzeitig mit einer einzigen Audioquelle verbinden. Mit anderen Worten, es werden Massenübertragungen möglich, wie beispielsweise bei einer „Silent Disco“. Die Zahl der Empfänger ist laut den Entwicklern unbegrenzt, da man es – gleich einem Radiosignal – mit dem passenden Endgerät einfach empfangen kann. Man muss dem „Broadcast“ nur aktiv beitreten.
Weitere Vorteile
Neben der Möglichkeit zur Multipoint-Verbindung besticht Bluetooth Auracast mit einer geringen Latenz (im Vergleich zum klassischen Bluetooth-Standard und zu anderen drahtlosen Audio-Technologien). Durch den geringeren Stromverbrauch verlängert sich auch die Akkulaufzeit. Die Reichweite ist in der Theorie rund 400 Meter, wird aber in der Praxis selten erreicht. Vor allem, weil sich das Signal beispielsweise durch Wände oder andere Hindernisse stark abschwächt. Zudem hängt es von der Stärke des Senders ab, wie bei allen anderen Funk-Technologien.
Einsatzmöglichkeiten
- Im öffentlichen Raum bieten sich zahlreiche Verwendungen an, wie beispielsweise bei Vorträgen, im Kino sowie Theater oder bei Konzerten.
- Wer sich auf einem Flughafen oder am Bahnsteig verbindet, kann jede Durchsage deutlich mithören.
- Darüber hinaus kann man im Tourismus damit Führungen begleiten.
- Wer schon einmal versucht hat, in einer lauten Bar eine Sport- oder Nachrichten-Sendungen zu verfolgen, weiß „Bluetooth Auracast" zu schätzen.
- Aber auch im privaten Raum verbessert es einen Heimkinoabend. Wer mit Freunden gemeinsam einen actionreichen Scifi-Thriller genießen möchte, kann mit Kopfhörern die Nerven der Nachbarn schonen.
- Generell kann damit zielgenau ausgespielt werden, was vom Inhalt her privat bleiben soll. Geschützt wird die Übertragung dann mit einem Passwort.
- Ein besonderes Anliegen der „Bluetooth SIG“ ist es, Menschen zu helfen, deren Gehör beeinträchtigt ist. Mit kompatiblen Hörgeräten können sie Sprache und Musik ohne Nebengeräusche empfangen.
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