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Der Stimmungsmacher: Die emotionale Wirkung von Musik

So wirken unsere Lieblingssongs

Klänge, Melodien, Rhythmen: Musik ist ein Elixier, das uns wahlweise motivieren oder entspannen kann. Die Wirkung von Musik auf das Wohlbefinden ist unbestritten.

  Lesedauer: 4 Minuten

Der Stimmungsmacher: Die emotionale und darüber hinaus auch therapeutische Wirkung von Musik
Foto: GaudiLab/Shutterstock

Die Wirkung von Musik

Musik begleitet uns schon ab der 20. Schwangerschaftswoche im Mutterleib, wenn der Hörsinn sich zu entwickeln beginnt. Das ganze Leben über beglücken uns Lieder, Percussions, Mantras, Livekonzerte, Natur- und Stadtgeräusche. Natürlich gibt es auch die richtigen Musikstücke für Trauer, Wut oder Liebeskummer. Jeder von uns hat mit Sicherheit schon selbst erlebt, wie Musik die Stimmung in jede Richtung beeinflussen kann. Wir wollen erforschen, wie wir dank Musik körperlich, seelisch und geistig in Einklang kommen. Denn sie kann dabei helfen, Stress, Nervosität oder Unruhe zu reduzieren und beeinflusst auch physikalische Vorgänge im Körper wie zum Beispiel die Atemfrequenz, den Blutdruck, den Herzschlag, die Ausschüttung von Stresshormonen, das Lösen von Muskelverspannungen oder auch das Schmerzempfinden. Der gezielte Einsatz im medizinischen und therapeutischen Bereich fördert immer wieder erstaunliche Resultate zutage. Die Wirkung von Musik erfolgt auch auf das limbische Zentrum im Gehirn – den Sitz der Emotionen. 

Die emotionale und darüber hinaus auch therapeutische Wirkung von Musik
Foto: Olena Yakobchuk/Shutterstock

Lieblingssongs pushen 

Dass Musik Doping für die Ohren und den Körper sein kann, wissen alle, die mit ihrer Playlist durch die Wohnung tanzen oder sich beim Laufen mit schnellen Nummern motivieren. Pop und Rock sind die meistgehörten Genres für gute Stimmung. Aber spätestens seit Beyoncés Hit „Texas Hold ’Em“ ist klar, dass auch Country-Sound die Laune hebt. Dass der Austropop sich seit fünf Jahrzehnten hält, kommt nicht von ungefähr. Es lässt sich zu Legenden, wie neuen Helden perfekt mitsingen. Egal, ob es in Richtung Rock, Pop, Blues, Rap oder die Neuinterpretation des raunzenden Wienerlieds geht. Interessant bei der Wirkung von Musik ist, dass schwermütig-langsame Songs nicht unbedingt bedrücken, sondern nostalgische Gefühle aufkommen lassen und Erinnerungen wachrufen. 

Der Stimmungsmacher: Die emotionale und darüber hinaus auch therapeutische Wirkung von Musik
Foto: muse studio/Shutterstock

Spannende Phänomene 

Musiktherapeuten konnten beispielsweise Spannendes bei Alzheimerpatienten beobachten. Diese konnten trotz bereits geringem Erinnerungsvermögen ihnen bekannte Lieder und Melodien immer noch fehlerfrei singen. In der Schmerztherapie wurde festgestellt, dass fröhliche Lieder die Cortisol-Konzentration im Blut senken. Schlaganfallpatienten machen mit rhythmischer Begleitung raschere Fortschritte in puncto Koordination. Nach dem Hören von gefälliger Musik wurde ein gestiegener Serotoninspiegel gemessen. Das wird mit einer stimulierenden Wirkung auf die Neuronen erklärt. Als Musiker sich vorstellen sollten, ein Stück zu spielen, erhöhte sich die Durchblutung und die Aktivität im Motorcortex, einer Region der Großhirnrinde, stieg an. So tiefgreifend ist die Wirkung von Musik. 

Die emotionale und darüber hinaus auch therapeutische Wirkung von Musik
Foto: altan can/Shutterstock

Der Kammerton

Der Kammerton 432 Hertz ist bekannt als der Ton, der harmonisch auf den Körper wirkt, die Synchronisation der Gehirnhälften unterstützt und den Zellstoffwechsel anregt. Singen Menschen, ohne sich mit einem Instrument einzustimmen, wählen sie diese Frequenz. Bekannt als Liebesfrequenz oder Frequenz der Transformation ist Musik in 528 Hertz, da sie eine entspannende Wirkung hat. Der Begünstigung der Regeneration wird eine Frequenz von 285 Hertz zugeordnet. 

Musik entspannt 

Häufig ist es Instrumentalmusik, die besser anspricht als Songs mit Texten, da diese Gedanken oder Emotionen auslösen können. Naturgeräusche wie Meeresrauschen, Regen, Blätterrascheln, Wald, Wiese und Wind oder das Plätschern eines Baches sind besonders beliebte „Instrumente“ zum Loslassen, Ruhefinden und Entwickeln von Gelassenheit. Ein nicht zu unterschätzender Faktor bei der Wirkung von Musik ist die Individualität. Denn gefällt die Musik nicht beziehungsweise wird sie nicht als sympathisch empfunden, stellt sich keine Entspannung ein. 

Sound-Profi

Musikgenuss steigern

„Um den Gehörsinn zu schärfen und nicht zu überfordern, sollte der Klangqualität anstelle der Lautstärke der Vorzug gegeben werden. Bei Entspannung oder Konzentration unterstützen.“

Peter Pehböck, Fachberater bei MediaMarkt Haid

Peter Pehböck, Fachberater bei MediaMarkt Haid
Foto: MediaMarkt

Stichwort: binaural

Auch binaurale Töne werden im Zusammenhang mit der entspannenden Wirkung von Musik immer wieder ins Treffen geführt. Diese werden am besten mit Kopfhörern genossen, denn jedes Ohr wird mit einem separaten Ton in leicht unterschiedlichen Klängen beschallt. Das hörbare Anschwellen gefolgt vom Abschwellen und zwischen den Ohren pendelnden Töne können beim Entspannen, Einschlafen, Konzentrieren oder Meditieren unterstützen, da sie wie eine Gehirnmassage wahrgenommen werden. Entdeckt hat die „Binaural Beats“ der Physiker Heinrich Wilhelm Dove bereits 1839. Auf der Suche nach dem beruhigendsten Song der Welt finden sich im Internet immer wieder Hinweise auf den Song „Weightless“ von Marconi Union. Mit Stand August wies die achtminütige Version immerhin 119,5 Millionen Aufrufe auf. Es gibt ihn übrigens auch in einer offiziellen Zehn-Stunden-Version.

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