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Displayarten bei Fernsehern: LCD, QLED, OLED oder Micro-LED?

Welche Technologie passt für Ihr Heimkino?

Beim Kauf eines neuen Fernsehers werden Sie mit unterschiedlichen Displaytypen konfrontiert: Es gibt LCD, LED, QLED und OLED. Doch was bedeuten diese Abkürzungen? Wir zeigen Ihnen, welche Technologien dahinterstecken und wie Sie die richtige Displayart für Ihren Bedarf finden.

  Lesedauer: 4 Minuten

LG OLED TV
Foto: LG

LCD: der Klassiker unter den Displaytypen

Der „Liquid Crystal Display“ (LCD) ist der Klassiker unter den Fernseh-Displays. LCD funktioniert mit flüssigen Kristallen, die von hinten angeleuchtet werden. Elektrische Spannung richtet die Kristalle aus, die aufgrund ihrer ungleichen Lichtdurchlässigkeit die Farben Rot, Grün und Blau (RGB-Farben) erzeugen. Damit das Bild also zu sehen ist, benötigen LCD-Displays zwingend eine Hintergrundbeleuchtung.

Diese Hintergrundbeleuchtung wird mit blauen LEDs realisiert, deren Licht mithilfe einer Phosphorschicht in weißes Licht umgewandelt wird. Das weiße Licht lässt schließlich die RGB-Farben erstrahlen. Weil moderne LCD-TVs die Hintergrundbeleuchtung mit LEDs und nicht wie früher mit Leuchtstoffröhren realisieren, sind LCD-Bildschirme im engeren Sinn auch immer LED-Bildschirme.

Allerdings sind LC-Displays meist keine Bildschirme mit selbstleuchtenden LEDs, das gibt es bislang nur in Form der Micro-LED-Technologie. Dazu erfahren Sie unten mehr.

Allerdings sind LC-Displays meist keine Bildschirme mit selbstleuchtenden LEDs, das gibt es bislang nur in Form der Micro-LED-Technologie. Dazu erfahren Sie unten mehr.

Vor- und Nachteile von LCD

LCD-TVs ohne Nanopartikel für mehr Farben sind in der Regel energieeffizient und kostengünstiger als QLED- oder OLED-Fernseher.

Abstriche müssen Sie jedoch bei der Bildqualität machen: Kontraste, die Menge der darstellbaren Farben und die Farbintensität sind bei LCD-TVs schlechter. Ursachen: Die Pixel werden im Gegensatz zu OLED und Micro-LEDs nicht einzeln angesteuert, sondern sind in größeren Zonen zusammengefasst. Neben Samsungs QLED-TVs gibt es Fernseher mit Nanopartikeln von anderen Herstellern wie Sony („Triluminos“) und LG („Nano IPS“), die ebenso die Vorteile der QLED-Technologie bieten. Allerdings sind auch sie auf eine Hintergrundbeleuchtung angewiesen, nur OLED- und Micro-LED-TVs bieten selbstleuchtende Pixel.

LCD-Fernseher gibt es zum Beispiel vom TV-Hersteller LG. Die günstigsten Modelle können Sie bereits für unter 500 Euro bekommen.

Mini-LED-TV von LG
Foto: LG

LCD-Trend 2021

Mini-LEDs für die Hintergrundbeleuchtung

Im Jahr 2021 gibt es hinsichtlich LED-Hintergrundbeleuchtung eine neue Entwicklung:
Fast alle großen TV-Hersteller verwenden 2021 in ihren LC-Displays Mini-LEDs (statt wie bisher Direct-LED). Weil Mini-LEDs kleiner sind als die herkömmlichen LEDs lassen sich mehr Lichtdioden in einem Display verbauen. Die Vorteile sind:

  • Die Farbintensität wird verbessert, da das Bild heller strahlt.
  • Das Bild wird kontrastreicher, da kleinere Lichtdioden in mehr Zonen zusammengefasst werden. Die Pixel lassen sich dadurch präziser ansteuern.
  • Die kleineren LEDs erlauben dünnere Gehäuse.

Mini LEDs sorgen für eine präzisere Ausleuchtung in LCDs. An die Kontraststärke von OLED kommen aber auch LC-Displays mit Mini-LED nicht heran. Dafür sind Mini-LED-TVs heller – gut, wenn Sie lieber bei Licht fernsehen. Auch können sie große helle Flächen wie Sandstrände und HDR-Highlights wie den strahlenden Mond in der Nacht noch eindrucksvoller darstellen als die dunkleren OLEDs. Doch OLED-TVs haben den Mini-LED-Fernsehern ein tiefes Schwarz und die pixelgenaue Beleuchtung voraus.

Samsung QLED-TV
Foto: Samsung

QLED: Quantum Dots sind die besseren LED-Bildschirme

Fernseher mit dem Displaytyp QLED sind im Grunde auch LCD-TVs. Denn sie basieren wie LCD auf Flüssigkristallen. Bei QLED handelt es sich dabei um sogenannte . Quantum Dots. Der Einsatz von Quantum Dots hat gegenüber der LCD-Technologie einen entscheidenden Vorteil: QLEDs benötigen keine Phosphorschicht, um blaues LED-Licht in weißes Licht umzuwandeln. Das Blau der Hintergrundbeleuchtung ergänzt die grünen und roten Dots zu einer perfekten Farbgebung.

Das weiße Licht wird also nicht verfälscht, was entscheidende Vorteile für die Bildqualität hat:

Vorteile von QLED

  • QLEDs sind besonders leuchtstark
  • Hohe Farbechtheit: Es sind bis zu 64x mehr Farbkombinationen möglich als bei herkömmlichen LCDs.
  • Sehr gute Schwarzwerte
  • Geringe Spiegelung. Sie sehen also im Fernseher nicht das, was sich in ihrem Wohnzimmer befindet, sondern nur das Fernsehbild. Das ist jedoch nur bei QLED-TVs aus gehobenen Preisklassen so.
  • QLEDs sind energieeffizient

Nachteile von QLED

  • In dunklen Räumen wirkt das Schwarz eher wie Grau.
  • QLED hat eine geringere Blickwinkelstabilität als OLED. Wenn Sie also seitlich auf einen QLED-TV blicken, ist das Bild schlechter, als wenn Sie von vorne direkt auf das Display schauen. Das hat Nachteile, wenn Sie gerne in der Familie oder mit dem Freundeskreis fernsehen.

QLED finden Sie vor allem beim TV-Hersteller Samsung. Samsung verbaut in seinen besten Fernsehern QLED-Panels.

Die Preisspanne bei QLED-TVs ist sehr groß. Allein bei Samsung finden Sie QLED in mehreren Geräteserien, die von der mittleren bis zur Spitzenklasse reichen.

OLED-TV von Philips
Foto: Philips

OLED – Dieser Displaytyp funktioniert ohne Hintergrundbeleuchtung

Viele TV-Hersteller wie LG, Panasonic, Phillips und Sony setzen bei ihren Top-Modellen auf OLED-Displays. OLED („Organic Light Emitting Diode“) braucht im Gegensatz zu QLED und LCD keine Hintergrundbeleuchtung. Denn OLEDs sind organische Leuchtdioden, die von sich aus Rot, Grün und Blau leuchten. Das macht eine zusätzliche LED-Beleuchtung überflüssig.

Dadurch werden die OLED-TVs nicht nur deutlich dünner. Da jedes Pixel einzeln leuchtet, kann ein benachbartes Pixel z.B. weiß leuchten und das andere schwarz. Das erlaubt scharfe Kontraste, saubere Farben und ein perfektes Schwarz. Bei hellen großflächigen Bildern neigt OLED jedoch dazu, das gesamte Bild etwas dunkler zu regeln als es QLED tut.

OLED ermöglicht ein blickwinkelstabiles Bilde. Auch deshalb ist die OLED-Technik für größere TVs umso besser geeignet. In abgedunkelten Räumen glänzt OLED besonders und eignet sich als Leinwandersatz. Große OLED-Fernseher ab 75 Zoll sind allerdings deutlich teurer als ähnlich üppige LCD-Fernseher.

Vorteile von OLED

  • Das Bild ist sehr farbenintensiv, da OLEDs Lichtquelle und Bildgeber zugleich sind.
  • Besonders tiefes Schwarz, da einzelne Pixel ausgeschaltet werden können.
  • Sehr gute Kontraste, da einzelne Pixel ansteuerbar sind.
  • Hohe Blickwinkelstabilität
  • Extrem geringe Reaktionszeit. Das ist vor allem für Gamer ein Vorteil, die den Fernseher als Display nutzen.

Nachteile von OLED

  • Geringere Lebensdauer als LCD oder QLED, da es sich bei OLEDs um organische Bestandteile handelt.
  • Helligkeit verringert sich über die Jahre, wodurch das Bild irgendwann unscharf, matt, glanzlos und dunkel wirkt.
  • Nach längerer Benutzung sind Burn-In-Effekte denkbar. Damit gemeint ist, dass sich statische Bildinhalte wie Sender-Logos dauerhaft in das Display einbrennen. Bei aktuellen Modellen ist das Risiko jedoch gering und eher nur noch für Gamer relevant.

Preislich bewegen sich die OLED-TVs im oberen Segment. Vorjahresmodelle gibt es aber oft zu erschwinglichen Preisen, sogar günstiger als die neuesten QLEDs.

Micro-LED-TV von Samsung
Foto: Samsung

Micro-LED: neuartige Display-Technologie mit selbstleuchtenden Pixeln

Noch nicht spruchreif für den Privatkauf, aber dennoch schon erwähnenswert. Es gibt eine neue Displaytechnologie-Generation: Micro-LED. Micro-LED bezeichnet winzige selbstleuchtende Pixel und ist daher eher mit der OLED-Technologie vergleichbar als mit LCD. Die Micro-LEDs sind jedoch keine organischen Materialien wie die OLEDs. Das bedeutet einen entscheidenden Vorteil gegenüber OLED: Micro-LED ist langlebig. Und Micro-LED bringt noch weitere gute Eigenschaften mit.

Vorteile von Micro-LED

  • Langlebigkeit
  • hohe Helligkeit
  • kaum Burn-In-Gefahr
  • perfekte Kontrast- und Schwarzwerte

Nachteil von Micro-LED

  •     sehr teuer, da noch junge Technologie
QLED-TV von Samsung
Foto: Samsung

Fazit zu den Displaytypen LCD, QLED und OLED

Für welchen Displaytypen Sie sich entscheiden, hängt also wie so oft vom Einsatzgebiet ab. Nutzen Sie Ihren Fernseher in heller Umgebung, ist QLED klarer Favorit. Suchen Sie ein Gerät für perfektes Heimkino-Feeling in abgedunkelten Räumen, hat OLED die Nase vorn. Wollen Sie den Geldbeutel schonen und legen keinen zu großen Wert auf perfekte Bildqualität, ist ein LCD-TV vollkommen ausreichend.

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