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Lens Flare: So spielen Sie mit dem Sonnenlicht

Erklärung und Anleitung für den Foto-Effekt

Licht ist eines der wichtigsten Elemente in der Fotografie. Wir verraten in diesem Beitrag, wie Sie den eindrucksvollen „Lens Flare“-Effekt gezielt einsetzen.

  Lesedauer: 3 Minuten

Erstens: Für den Lens Flare-Effekt fotografiert man auf jeden Fall direkt in die Sonne.
Foto: Olga Gavrilova/Shutterstock

Was ist Lens Flare?

Reflexionen, die große, bunte Kreise oder scheinbar willkürliche Flecken über das Bild ziehen. Sie entstehen, wenn ein Fotograf den sogenannten „Lens Flare“-Effekt einsetzt. Dieser kann ein Foto zu einem Kunstwerk machen. Wird er nicht richtig angewendet oder entsteht er durch ein fehlerhaftes Objektiv, dann kann er ein Bild auch ruinieren. Ihn zu meistern, erfordert etwas Erfahrung. Dafür verleiht er der Aufnahme aber Atmosphäre und Spannung. Wir erklären hier, was Lens Flare genau ist und wie man die Lichtspiegelungen gezielt einsetzt.

Den Effekt erkennen

Lens Flare heißt auf Deutsch „Blendenfleck“ und entsteht, wenn eine sehr helle Lichtquelle, wie zum Beispiel grelles Sonnenlicht, auf die Linsen im Objektiv strahlt. Dort entstehen dann Reflexionen, die in weiterer Folge auf den Sensor treffen. Ist der Effekt gewünscht, kann er dem Bild eine spannende Stimmung verleihen. In allen anderen Fällen versuchen Fotografen generell diese Reflexionen zu vermeiden. Tritt er ohne Zutun auf, ist meist ein defektes Objektiv für die bunten Flecken und Strahlen im Foto verantwortlich.

Zweitens kann Lens Flare dem Foto generell einen warmen Look verleihen.
Foto: touchoforange/Shutterstock

Der Effekt kann sich in verschiedenen Formen zeigen. Vorwiegend nimmt er aber eine von zwei Erscheinungsbildern an.

  1. Große, farbige Ringe und/oder Strahlen rund um eine Lichtquelle.
  2. Das gesamte Foto erhält einen verschwommenen und „verwaschenen“ Look und eine warme Stimmung.

Lens Flares verhindern

Die bunten Strahlen und Ringe sowie ein orange-gelber „Stich“ sorgen, wie oben erwähnt, mitunter für Spannung und Atmosphäre in einer Aufnahme. Wenn man die Spiegelungen hingegen vermeiden möchte, dann sollte man am besten diese Ratschläge befolgen.

  • Nicht direkt in die Sonne oder andere helle Lichtquellen fotografieren.
  • Aufnahmen aus dem Schatten heraus anfertigen.
  • Festbrennweite anstatt Zoom einsetzen.
  • Eine Gegenlichtblende verwenden oder die Kamera mit der Hand vor direktem Licht schützen.
  • Saubere Objektive verwenden oder diese vor Gebrauch kurz reinigen.
  • Belichtungsreihen anfertigen, das heißt man nimmt das gewünschte Foto mit verschiedenen Helligkeiten auf. Am kleinen Kamera-Bildschirm ist die Qualität oft nicht gut genug zu erkennen, erst in der Nachbearbeitung. Dann kann man die optimale Aufnahme aus der Reihe auswählen.
  • Ein möglichst hochwertiges Objektiv verwenden. Billige Modelle neigen zu Reflexionen.

Lens Flares bewusst erzeugen

Die hohe Kunst für Fotografen ist allerdings, den Effekt bewusst zu meistern. Dazu muss man die Kamera mitunter sehr mutig ins Sonnenlicht halten. Das funktioniert vor allem für Einsteiger am besten, wenn die Sonne niedrig steht, zum Beispiel zur „goldenen Stunde“. Diese bezeichnet die Zeit kurz nachdem die Sonne auf- und kurz bevor sie wieder untergeht. Dann ist ihr Licht wärmer, sanfter und weniger grell als während des restlichen Tages. Der Effekt wird zudem gefördert, wenn man kleine Blenden benutzt (zum Beispiel f/22 bei einem Weitwinkelobjektiv) und damit eine Lichtquelle fotografiert. Schlussendlich kann man in der Nachbearbeitung die Reflexionen im Bild noch weiter herausarbeiten.

Tipp: Beim Fotografieren gegen das Sonnenlicht besser das Display der Kamera benutzen als den Sucher. Auf diese Weise kann man die Augen besser vor dem grellen Licht schützen.

Darüber hinaus kann Lens Flare das Foto generell "verwaschen".
Foto: Mazur Travel/Shutterstock

Zusammenfassung

  • Lens Flare entsteht, wenn Licht in den Linsen des Objektivs reflektiert wird.
  • Der Effekt entsteht oft zufällig und ist eigentlich unerwünscht. Man kann ihn aber auch bewusst einsetzen, um dem Foto Stimmung zu verleihen.
  • Er zeigt sich generell als farbige Strahlen und Punkte auf dem Foto oder verleiht diesem einen „verwaschenen“ Look.
  • Vermeiden kann man ihn durch ein paar ganz einfache Maßnahmen.
  • Man kann ihn aber durchaus auch künstlerisch einsetzen.

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