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Arabica vs. Robusta: Welche Kaffeebohne ist besser?

Kleine Kaffeekunde für Genießer

Kaffeegenießer stehen bei der Bohnenauswahl vor einer wichtigen Entscheidung. Arabica vs. Robusta: Wir verraten die Besonderheiten und Stärken beider Bohnen.

  Lesedauer: 5 Minuten

Arabica vs. Robusta: Welche Kaffeebohne ist jetzt generell besser?
Foto: Tong_stocker/Shutterstock

Kleine Kaffeekunde

Aufgrund seiner Komplexität ist der Rohstoff Kaffee bis heute nicht künstlich herstellbar. Seine rund 1.000 Aromen und seine Inhaltsstoffe sind nicht zur Gänze entschlüsselt. Was wir allerdings mit Sicherheit wissen: Espresso, Melange, Latte macchiato und Co. sind weltweit die beliebtesten Heißgetränke. Das erklärt die stetige Suche nach höherer Qualität und neuen Geschmackserlebnissen. Da althergebrachte Weisheiten wie „Arabica ist besser als Robusta“ so nicht mehr gelten, wollen wir mit etwas Basiswissen in Erinnerung rufen, warum uns Kaffee so gut schmeckt. Arabica vs. Robusta: Hier sind die Fakten.

Arabica vs. Robusta: Welche Kaffeebohne ist jetzt generell besser?
Foto: SALMONNEGRO-STOCK/Shutterstock

1. Robusta

Als sortenreine Bohne ist Robusta mit ihrer kräftigen Würzigkeit und der dicken Crema, die sie aufgrund des niedrigeren Ölgehalts erzeugt, vor allem für Espresso beliebt. Das breite Spektrum der Aromen reicht von süß-rauchig, bitter, erdig, schokoladig bis nussig. Außerdem hat Robusta einen etwa doppelt so hohen Koffeingehalt wie die Arabica-Bohne, was für den schnellen Wachmacher zwischendurch durchaus gewünscht ist. Obwohl günstiger und weniger nuancenreich, hat sich die herbere, aber auch widerstands- fähigere Bohne längst eine Imagekorrektur verdient. Denn in hochwertigen Kaffeemischungen, sogenannten Blends, eröffnet sie sehr wohl spannende Geschmacksnoten. Zum Beispiel aufgrund der unterschiedlichen Anbauhöhen und Klimaanforderungen. Robusta-Pflanzen lieben es heiß und feucht und wachsen bevorzugt in Höhen von 0 bis 800 Metern in äquatorialen Klimazonen – daher auch die Bezeichnung Tieflandkaffee. Die Hauptanbaugebiete sind Vietnam, Brasilien, Indonesien und die Elfenbeinküste. Entdeckt wurde die Sorte zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Afrika. 

Arabica vs. Robusta: Welche Kaffeebohne ist jetzt generell besser?
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2. Arabica

Der ursprünglich aus Äthiopien stammende „Coffea Arabica“ ist wild-wachsend etwa seit dem 7. Jahrhundert bekannt. Heute ist er mit einem Anteil von bis zu 70 Prozent der Weltproduktion die am weitesten verbreitete Sorte. Ihre Beliebtheit verdankt die Arabica-Bohne ihrem süßen Geschmack und floral-fruchtigen Aromen. Sie wächst auf 1.000 bis 2.000 Metern in gemäßigtem Klima überwiegend in den Ländern Brasilien, Kolumbien, Äthiopien, Peru, Mexiko, Nicaragua und Costa Rica. Sie ist empfindlicher als Robusta und hat einen niedrigeren Koffein-, dafür einen höheren Ölgehalt. Die Arabica-Pflanze verlangt nach konstanten Temperaturen, hoher Luftfeuchtigkeit und Schatten. Die Ernte des Hochlandkaffees erfolgt händisch, da die bergigen Anbaugebiete mit Maschinen meist nicht zugänglich sind. 

Arabica vs. Robusta: Welche Kaffeebohne ist jetzt generell besser?
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Arabica vs. Robusta

Während Robusta-Bohnen bereits nach acht Monaten geerntet werden können, lässt sich Arabica bis zur Reife elf Monate Zeit. Der Ertrag ist geringer als beim resistenteren Pendant. All dies sind Gründe für den höheren Preis, der nicht zwangsläufig mit besserer Qualität assoziiert werden sollte. Denn für beide Sorten gelten aufgrund von Herkunftsland, Verarbeitung und Röstung Unterschiede. Das Wichtigste bei der Frage Arabica vs. Robusta: Letztendlich entscheidet der persönliche Geschmack. Denn wer schon mal das Kaffeerad „Coffee Taster’s Flavor Wheel“, welches Profis zum Klassifizieren und Beschreiben von Aromen verwenden, gesehen hat, weiß, dass es sehr viele Ausprägungen zu „erschmecken“ gibt. Die Palette reicht von blumig, fruchtig, beerig bis zu holzig, muffig, grasig oder auch karamellig, zimtig und zitrusartig, um nur einige zu nennen. 

Praktische Tipps 

Hat man im Test Arabica vs. Robusta „seine“ Blend gefunden, ist sorgsamer Umgang gefragt. Gemahlener Kaffee wird idealerweise in kleinen Packungen gekauft, da beim Öffnen viele Aromen verloren gehen. Das ist auch der Grund, warum er nicht in Dosen umgefüllt werden, sondern in der Originalverpackung verbleiben sollte. Ein häufiger Fehler ist, Kaffee im Kühlschrank aufzubewahren. Er gehört dort deshalb nicht hin, weil er Fremdgerüche annehmen und sich Kondenswasser bilden könnte. Ganze Kaffeebohnen werden am besten portionsweise frisch gemahlen. Auch hier ist der möglichst lange Aromagehalt die Triebfeder.

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