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Foodtrends 2021: Bewusster und gesünder essen

Glokal, Soft Health & Co.

Das Kochen erfindet sich neu und das impulsive Konsumieren von Essen unterwegs hat abgenommen. Dafür erleben „Mealkits“ und pflanzenbasierte Zutaten einen Hype und unterstützen die Hinwendung zu „Soft Health“-Ernährungsweisen.

Die Foodtrends 2021 sind unter anderem von pflanzenbasiertem Convenience Food geprägt.
Foto: ThitareeSarmkasat/iStock

Pünktlich zu Jahresbeginn werden die aktuellen Foodtrends zum Thema. 2021 sind sie geprägt von den Ereignissen des Vorjahres und rücken weniger exotische Zutaten oder Zubereitungsarten in den Fokus als vielmehr die Wertschätzung für gutes Essen.

In einem von Philips veranstaltetem Online-Talk gewährte die führende Foodtrendforscherin Hanni Rützler Einblick in ihre Erkenntnisse: „Der Rückzug ins Häusliche fördert das Selbermachen, aber auch das Verhältnis zur eigenen Verletzlichkeit, zur Gesundheit und Sicherheit hat sich intensiviert. Es entsteht aktuell ein neues Verhältnis zu Produkten und Services. Es wird weniger impulsiv, dafür nachhaltiger und bewusster gekauft. Food Trends wie Soft Health, Local Food, Transparenz und DIY-Food gewinnen noch mehr an Gewicht. Sie helfen beim Verhaltenswandel und zeigen auf, wie wir die Menschen werden, die wir sein wollen.“

Diese und weitere Entwicklungen werden unsere Esskultur nachhaltig beeinflussen. Wir geben einen Überblick.

Köche zeigen ihr Können 2021 gerne und entwickeln es laufend weiter.
Foto: FluxFactory/iStock

1. Essen ist individueller Genuss

Die Foodtrends 2021 ergeben sich aus dem Bedürfnis, sich bewusster und gesünder zu ernähren. Das Selbermachen oder auch Gärtnern, auch auf kleinstem Raum, gewinnt enorm an Bedeutung. Der Anteil an frischen Ingredienzen und Bio-Produkten beim Einkaufen und Kochen nimmt zu.

Die Zubereitung von Speisen erfindet sich neu und das auf unterschiedlichsten Niveaus. Neu ist, dass quer durch alle Bevölkerungsgruppen sowie von Menschen unterschiedlichster Kochlevels unabhängig von Geschlecht und Alter die Leidenschaft für bewusste Ernährung entfacht ist. Das ist nicht zuletzt an Google-Recherchen zu Basiswissen wie „Wie mache ich Reis?“ oder „Wie koche ich Erdäpfel?“ bis zu fortgeschritteneren Anfragen wie „Wie setze ich Sauerteig selbst an?“ oder „Wie fermentiere ich Gemüse?“ erkennbar.

Der „Glokal“-Foodtrend schafft eine Balance beim Einkauf von regionalen und internationalen Zutaten.
Foto: carlosgaw/iStock

2. Glokal ist „in“

Die Wortkreation aus den Worten „global“ und „lokal“ ist ein weiteres Stichwort, das man sich einprägen kann. Denn wie bei vielen anderen Foodtrends handelt es sich hier nicht um ein kurzzeitig aufflammendes Phänomen, sondern eine langfristige Entwicklung, die sich zehn bis 15 Jahre halten wird. So sind auch die Trends „Snackification“ und „Urban Gardening“ aus dem Vorjahr nach wie vor aktuell.

Es geht dabei darum, bewusst auszuwählen, was man national und aus der näheren Umgebung einkaufen kann bzw. was nur international erhältlich ist. Die Fragen „Wo soll Regionales unterstützt werden?“ und „Wo braucht es globalen Austausch?“ werden in Zukunft kritisch abgewägt werden.

Sie kommen auch dem aktuellen „Support your local“-Gedanken sehr entgegen, der den heimischen Nahrungsproduzenten Vorrang gewährt und wieder verstärkt saisonale Speisen auf den Teller bringt. Gemüsekisten und „Mealkits“, die alle benötigten Zutaten inklusive Rezepten enthalten und vor die Haustüre geliefert werden, sind die dazu passenden Innovationen.

Selbstgekochte Meisterwerke werden gerne auf Instagram & Co. gezeigt.
Foto: TARIK KIZILKAYA/iStock

3. DIY-Food: Kraft des Manuellen

Das Kochen als Ausdrucksform der Kreativität ist ein beliebter Gegenpol zum (virtuellen) Arbeitsleben. Das Handwerkliche in der Küche vom Trocknen über das Einkochen bis zum Fermentieren gewinnt an Bedeutung.

Die selbstproduzierten Köstlichkeiten werden gerne auch in den sozialen Medien gezeigt und Rezepte ausgetauscht. Hier kommt auch der Wille, die Lebensmittelverschwendung einzudämmen, ins Spiel. Mit Experimentierfreude werden Lebensmittel nach dem „Leaf to Root“-Prinzip oder auch Reste von Speisen verwertet.

Statt fixen Speisenkombinationen werden kleinere Portionen gerne gemischt.
Foto: Manuel Tauber-Romieri/iStock

4. Soft Health

Der Foodtrend „Soft Health“ ist ein positiver Richtungswandel unserer Esskultur. Es stehen nicht mehr Verbote oder strikt nährstoff- und kalorienbezogene Informationen im Vordergrund, sondern Ernährungsweisen, die als gesund wahrgenommen werden.

Die Neugier auf Speisen (z. B. pflanzenbasierte Burger, Würste mit Pilzanteil oder vegane Spezialitäten) statt dem strikten Ablehnen neuer Ernährungsformen und Produkten ist hier eine positive Ausprägung.  

Die Abkehr von fixen Speisenkombinationen hin zu kleineren Portionen, die nach Lust und Laune gemixt werden können, in Form von Bowls oder asiatischen Suppen sind wohlschmeckende Beispiele. Auch in Bezug auf Snacks und Getränke ist hier viel Neues zu beobachten.

In dieser Küche zubereitete Speisen garen während des Lieferservices weiter.
Foto: katleho Seisa/iStock

5. Gruß aus der Ghost Kitchen

Ein Trend aus den USA, der unter den Begriffen „Ghost Kitchen“ und „Dark Kitchen“ läuft, bezeichnet Restaurants, die ohne Gäste auskommen. Es wird darauf geachtet, dass Gerichte mit dem Lieferdienst zuhause so ankommen, als hätten sie die Profi-Küche gerade erst verlassen. Oft garen sie noch während dem Transport weiter.

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