Haushalt
Nachhaltige Wäschepflege per Mikroplastik-Filter
Schädliche Partikel aus dem Wasser filtern
Mikroplastik findet sich nicht nur in Kosmetika und Duschgels, sondern auch in synthetischer Kleidung und Waschmitteln. Wir erklären, wie spezielle Filter helfen.
Lesedauer: 3 Minuten
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Was ist Mikroplastik?
Viele Alltagsgegenstände bestehen heutzutage aus Kunststoff. „Global 2000“ hat ausgerechnet, dass wir rund 100 Kilogramm Plastik pro Kopf und Jahr verbrauchen. Unglaubliche 8.300 Milliarden Tonnen wurden seit den 1950ern bis heute erzeugt. Kein Wunder, denn das Material hat viele Vorteile. Es ist widerstandsfähig und lässt sich leicht verarbeiten. Es hat jedoch auch einen ganz entscheidenden Nachteil. Plastik wird mit der Zeit spröde und zerfällt in unzählig viele Teilchen. Diese gelange ins Wasser und schließlich in die Weltmeere. Dort bilden sie mitunter riesige Plastikinseln, die nicht mehr restlos abgebaut werden können. Zudem sind sie dort Transportmittel für Keime sowie Schadstoffe.
So entsteht Mikroplastik
Die zunehmende Plastikverschmutzung unserer Natur hat zwei unterschiedliche Quellen. Erstens findet Mikroplastik in der Industrie Verwendung. Dort ist es zum Beispiel in Kosmetika, Duschgels oder in der Zahnpasta und wird primäres Mikroplastik genannt. Zweitens entsteht es automatisch, wenn größere Kunststoff-Teile zerbröseln (sekundäres Mikroplastik). Sind die Partikel einmal in den Wasserkreislauf gelangt, ist es für Kläranlagen folglich unmöglich, die oft nur mikroskopisch kleinen Teile (0,001 Millimeter) wieder herauszufiltern.
Plastikfreier Haushalt
Wer im eigenen Haushalt auf Mikroplastik verzichten möchte, liest sich bei Kosmetika und Co. am besten die Liste der Inhaltsstoffe genau durch und wählt plastikfreie Marken. Zudem können sich beim Wäschewaschen die schädlichen Plastikteilchen aus synthetischen Pullovern oder Nylonstrumpfhosen lösen und mit dem Abwasser in die Natur gelangen. Aber auch gewisse Waschmittel und Weichspüler sind damit versehen, meist um den Produkten etwas Farbe zu verleihen. Mit der Waschleistung an sich haben sie nichts zu tun. Beim Kauf der Wäschepflege-Produkte kann man daher getrost auf Produkte mit Mikroplastik verzichten.
Das leisten Mikroplastik-Filter
Da es kaum umsetzbar ist, komplett plastikfrei zu waschen, kann man sich mit einem Mikroplastik-Filter behelfen. Beko hat eine Waschmaschine mit bereits eingebautem Filter im Sortiment. Dieser kann die schädlichen Plastikteilchen zu einem sehr hohen Prozentsatz (bis zu 90 %) aus dem Abwasser herausfiltern. In der „Beko B5WFT58419WA" sitzt der Filter direkt im Waschmittelfach. Dieser wird bei jenen Programmen aktiv, bei denen normalerweise die meisten synthetischen Textilien gewaschen werden. Dazu zählen beispielsweise „Pflegeleicht” oder „Outdoor/Sport”. AEG bietet für seine Waschmaschinen hingegen einen nachrüstbaren Mikroplastik-Filter an, der an der Wand befestigt wird. Dieser fängt die kleinen Kunststoffteilchen mit einem speziellen Filter auf. Von den Rückständen muss der Filter regelmäßig gereinigt werden Aber laut Hersteller können diese über den normalen Hausmüll entsorgt werden.
Frankreich als Vorreiter
In Frankreich müssen ab 2025 alle neu verkauften Waschmaschinen verpflichtend mit Mikrofaser-Filtern ausgestattet sein. Damit will das EU-Land verhindern, dass Fasern und Rückstände von synthetischer Kleidung die Gewässer und damit die gesamte Umwelt verschmutzen.
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