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Audio-Lexikon: Sind Knochenschall-Kopfhörer schädlich?

So funktioniert die Technologie im Detail

Diese Kopfhörer trägt man nicht am Ohr, sondern auf der Schläfe. Die neue Technologie verunsichert manche Menschen. Sind Knochenschall-Kopfhörer schädlich?

  Lesedauer: 3 Minuten

Sind Knochenschall-Kopfhörer schädlich? Hier ist eine Antwort und darüber hinaus noch wertvolle Infos.
Foto: metamorworks/Shutterstock

Was sind Knochenschall-Kopfhörer?

Seit einiger Zeit haben sich Knochenschall-Kopfhörer als Alternative zu traditionellen Kopfhörern am Markt etabliert. Man erkennt sie meist gleich am Design, denn sie bestehen aus einem Nackenbügel und zwei Kontaktpunkten, die auf der Schläfe Platz finden. Die Geräte funktionieren mit einer ganz speziellen Technologie. Dabei wird der Schall nicht über die Luft ins Ohr geleitet, sondern es werden Knochen im Kopf in Schwingung versetzt. Klingt ungewöhnlich und vielleicht auch ein bisschen beängstigend. Bei vielen Benutzern stellt sich daher die Frage: Sind Knochenschall-Kopfhörer schädlich? Hier sind die Antworten.

So funktionieren diese Geräte

Bei traditionellen Kopfhörern werden Sprache, Geräusche oder Musik als Schallwellen über die Luft zum äußeren Ohr transportiert. So gelangen sie zum Trommelfell, das ebenfalls zu schwingen beginnt. Von dort geht es weiter über die Gehörknöchelchen (Hammer, Amboss und Steigbügel) bis ins Innenohr. Hier sitzt schließlich die Hörschnecke, das eigentliche Hörorgan. Sie wandelt die Schwingungen in elektrische Impulse um und schickt sie über die Nerven ins Gehirn weiter. Bei der Umwandlung von Schallwellen in Körperschall setzen auch die Knochenschall-Kopfhörer an. Sie versetzen die Schläfenknochen in Schwingungen, die dann vom Gehirn als Klänge wahrgenommen werden. 

Sind Knochenschall-Kopfhörer schädlich? Hier ist eine Antwort und darüber hinaus noch wertvolle Infos.
Foto: Anna Zaro/Shutterstock

Die Vorteile dieser Technologie

Beim Knochenschall werden Teile des Ohrs komplett umgangen. Das ist wichtig für Menschen, die unter einer Störung von Außen- und Mittelohr leiden. Sie können mit Knochenschall-Kopfhörern die Audiosignale dennoch wahrnehmen. Außerdem wird damit die Umgebung nicht völlig ausgeblendet. Mit offenen Kopfhörern kann man sich immer noch sicher durch beispielsweise den Straßenverkehr bewegen. Sie funktionieren darüber hinaus auch unter Wasser. Zudem finden manche Menschen In-Ear-Kopfhörer unbequem. Für sie stellen die Knochenschall-Modelle eine echte Alternative dar. Auch in puncto Hygiene haben die neuen Kopfhörer die Nase vorne. Da sie den Gehörgang nicht abdecken, wird die Belüftung des Ohrs nicht gestört. Mit anderen Worten, es beugt dem Wachstum von Bakterien und Pilzen vor.

Minuspunkte

In puncto Klangqualität kommen die Knochenschall-Modelle allerdings nicht an die traditionellen Kopfhörer heran. Über die Knochenleitung kann nicht der gesamte Frequenzumfang übertragen werden. Gerade was tiefe Bässe und hohe Töne angeht, muss man hier mit Verlusten rechnen. Zudem empfinden manche Menschen die auf den Schläfen anliegenden Kopfhörer als unbequem. 

Sind Knochenschall-Kopfhörer schädlich?

Hier lautet die Antwort ohne Umschweife: „Nein“. Die entstehenden Vibrationen im Schädel können natürlich Unbehagen auslösen. Vor allem, wenn die Lautstärke sehr hoch eingestellt ist. Meist gewöhnt man sich aber mit der Zeit an dieses Gefühl. Das Trommelfell wird nicht mehr und nicht weniger belastet als bei herkömmlichen Kopfhörern. Man sollte daher auch beim Knochenschall immer auf die Lautstärke achten, vor allem wenn man die Geräte über längere Zeit hinweg benutzt.

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