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Foto-Lexikon: So können Sie die Sonne fotografieren

Ohne Augen und Kamera dabei zu beschädigen

Wenn man die Sonne fotografieren möchte, muss man dabei behutsam vorgehen. Wir erklären, wie man schöne Aufnahmen anfertigt, ohne Augen und Kamera zu schädigen.

  Lesedauer: 5 Minuten

Die Sonne fotografieren ohne dabei das Auge und darüber hinaus die Kamera zu schädigen.
Foto: Aedka Studio/Shutterstock

Die Sonne fotografieren

Wer sich schon einmal gefragt hat, ob man die Sonne eigentlich fotografieren kann, darf sich jetzt freuen. Ja, man kann sie fotografieren, allerdings ist dieses Unterfangen nicht ungefährlich. Man muss dabei unbedingt ein paar Grundregeln beachten, sonst hat man nicht nur total überbelichtete Fotos sondern vielleicht auch eine kaputte Kamera. Egal ist dabei, ob es sich um eine Smartphone- oder eine Spiegelreflexkamera handelt. Zudem kann man auch das Auge nachhaltig schädigen. Hat man aber die richtige Ausstattung und geht behutsam dabei vor, spricht nichts gegen die Mission „Sonne fotografieren“.

WICHTIG: Niemals direkt in die Sonne schauen oder fotografieren. Immer spezielle Filter oder Folien dazu verwenden.

1. Die Gefahren

Schon als Kind hört man oft den Satz: „Schau nicht direkt in die Sonne!“. Zu Recht, wie man später als Erwachsener weiß. Schaut man zu lange ungeschützt in das Sonnenlicht, riskiert man die Hornhaut dauerhaft zu schädigen. Diese Grundregel gilt natürlich auch für Fotografie. Der Grund dafür liegt in den Linsen. Diese wirken wie Lupen und bündeln die Sonnenstrahlen. Vor allem bei größerer Brennweite kann das sehr gefährlich werden. Daher darf man niemals durch den Sucher schauen, wenn man die Sonne fotografieren möchte. Es ist auf jeden Fall besser, das Foto über den Vorschaubildschirm zu kontrollieren. Ausnahme: Bei modernen Systemkameras ist kein optischer Sucher verbaut sondern ein LCD-Bildschirm, ganz wie beim Kontroll-Display auf der Rückseite des Geräts. Auch hier kann man das Foto kontrollieren ohne das Auge zu verletzen.

Die Sonne fotografieren ohne dabei das Auge und darüber hinaus die Kamera zu schädigen.
Foto: Lukasz Pawel Szczepanski/Shutterstock

2. Experimentieren nötig

Das Fotografieren der Sonne ist nicht über Nacht erlernt. Meist muss man mit dem Equipment und den Einstellungen längere Zeit experimentieren, bis man das richtige Set-up gefunden hat. 

3. Die Ausrüstung

Damit man die Sonne fotografieren kann, braucht man kein allzu aufwändiges Equipment. Im Prinzip genügen ein stabiles Stativ, ein Teleobjektiv mit hoher Brennweite, die richtigen Filter sowie eventuell einen Telekonverter. Letzterer macht auch kleinere Details auf der Sonne sichtbar. Wichtig sind hierbei die speziellen Filter, welche die Technik vor den intensiven Sonnenstrahlen schützen. Sonst kann sie Schaden nehmen, wie zum Beispiel der Sensor oder gar die Hardware inklusive Spiegel und Verschlussklappen. Die Kamera muss daher unbedingt durch spezielle Filter und Folien geschützt werden.

4. Das Teleobjektiv

Wie bereits erwähnt, braucht man für Aufnahmen von der Sonne ein Teleobjektiv mit hoher Brennweite. Schöne Ergebnisse erzielt man bereits mit einer Brennweite von 400 Millimeter. Geht man auf 1.000 Millimeter, dann werden auf der Sonne auch Details sichtbar. 

Bilder von der Sonne anfertigen ohne dabei das Auge und darüber hinaus die Kamera zu schädigen.
Foto: Eva Erdem/Shutterstock

5. Die Filter

Es gibt spezielle Filter oder Folien, mit denen das Fotografieren der Sonne möglich ist. Sie besitzen eine hohe optische Dichte und dämmen die Sonnenlichtstärke so weit ein, dass die Kamera keinen Schaden nimmt. Das können Graufilter (ND-Filter = Neutraldichtefilter) oder eigene Sonnenfilter (Weißlichtfilter) sein. Diese lassen nur einen bestimmten Anteil des Sonnenlichts durch. Wichtig ist, dass sie unbeschädigt und qualitativ hochwertig sind. Empfohlen wird Zubehör, das nach „ISO 12312-2“ zertifiziert ist. Dieses ist nachweislich für die direkte Betrachtung beziehungsweise die Fotografie der Sonne geeignet.

Tipps

  • Die Belichtungszeit sollte in etwa auf 1/250 Sekunde eingestellt werden. 
  • Von Profis werden f/8 oder f/16-Blenden empfohlen.
  • Der optimale ISO-Wert liegt bei 100 oder 200.
  • Idealerweise werden die Fotos im RAW-Format abgespeichert. Damit kann man sie später besser nachbearbeiten.
  • Ein Stativ sorgt dafür, dass die Bilder nicht unscharf werden. 
  • Wer auf Nummer sicher gehen möchte, verwendet einen Fernauslöser. 
  • Will man mit dem Smartphone die Sonne fotografieren, sollte man vorher auf jeden Fall die Einstellungen prüfen. Belichtung, Blende und Verschlusszeit können dort idealerweise verändert werden. Auch hier sind spezielle Filter zum Schutz vor dem grellen Sonnenlicht unbedingt nötig.

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