Haushalt

Strom selbst erzeugen: 4 praktische Fakten und Tipps

Balkonkraftwerke und Power Stations

Man kann grünen Strom aus Sonnenkraft selbst erzeugen oder für ein Blackout vorsorgen. Wir erklären, was man vor dem Kauf von Balkonkraftwerken & Co. bedenken sollte.

  Lesedauer: 4 Minuten

Mit einem Balkonkraftwerk kann man generell auch selbst Strom erzeugen.
Foto: nnattalli/Shutterstock

Strom selbst erzeugen

Wer den Kauf einer Power Station oder eines Balkonkraftwerks überlegt, tut das meist aus unterschiedlichen Beweggründen. Entweder möchte man im Sinne der Nachhaltigkeit grünen Strom erzeugen, um damit beispielsweise die Bewässerungsanlage im Garten oder einen Kühlschrank auf der Terrasse zu speisen. Oder man trifft Maßnahmen, um bei einem Stromausfall noch wichtige elektrische Geräte versorgen zu können. Wer im Ernstfall Licht machen oder das Handy für die Kommunikation nach außen aufladen kann, hat einen Vorteil. Kleine Anlagen finden am Balkon, am Flachdach oder sogar an der Fassade Platz. Auch Power Stations (mobile Stromspeicher) lassen sich mit Solarmodulen aufladen. Sie sind im Gegensatz zu Balkonkraftwerken allerdings nicht fix mit dem Stromnetz verbunden.

1. Wie viel Strom darf man erzeugen?

Mit Blick auf die Einkommenssteuer sind in Österreich im privaten Bereich auch kleine Photovoltaikanlagen wie Balkonkraftwerke begünstigt. Privatpersonen dürfen bis zu 12.500 Kilowattstunden pro Jahr steuerfrei einspeisen, wenn die Anlage gewisse Leistungsgrenzen nicht überschreitet. Dazu zählen erstens die Engpassleistung, die mit 35 kWp begrenzt ist, und zweitens die Anschlussleistung mit maximal 25 kWp. Als Engpassleistung bezeichnet man jene Leistung, welche die Anlage dauerhaft liefern kann, wenn sie durch das schwächste Anlagenteil, meist der Wechselrichter, begrenzt wird. Kritische Werte erreichen Balkonkraftwerke allerdings nicht, denn sie liefern je nach Modell nur rund 600 bis 800 Kilowattstunden pro Jahr.

2. Die nötigen Voraussetzungen

Eine normale Haushaltssteckdose reicht für Balkonkraftwerk oder Power-Station absolut aus. Zu beachten sind dafür einige technische Regeln, welche unter anderem die Sicherheit betreffen. So darf zum Beispiel bei einer Abschaltung kein Strom in das Netz zurückfließen. Das könnte Arbeiter gefährden, die dort gerade an Leitungen arbeiten.

Eine Powerstation speichert dazu auch Strom für Notfälle.
Foto: Andrew Angelov/Shutterstock

3. Stromausbeute

Wie viel Strom man mit einem Balkonkraftwerk tatsächlich erzeugen kann, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Die Größe der Solarpaneele und die generelle Leistungsfähigkeit der Anlage sind natürlich entscheidend. Aber auch Standort und Ausrichtung sind dafür von Bedeutung.

Ein Beispiel

Wenn ein Balkonkraftwerk mit 600 Watt ein Jahr lang Strom liefert, kommt man auf eine Leistung von rund 500 bis 700 kWh. Eine durchschnittliche Familie verbraucht hingegen rund 4.000 kWh im Jahr. Mit einem Balkonkraftwerk kann man daher niemals den gesamten Bedarf decken. Allerdings hilft der selbst produzierte Strom bei den Energiekosten. Aufgerechnet erhält man rund 3 kWh pro Tag, bei einer 800-Watt-Anlage sind es täglich rund 4 kWh selbsterzeugter Strom.

4. Voraussetzungen

Bevor die Anlage ans Netz geht, muss der Netzbetreiber verständigt werden (meist per Online-Formular). Kommt im Zeitraum von zwei Wochen kein Einspruch, dann darf die Anlage ans Netz gehen. Es müssen dahingehend auch keine Verträge abgeschlossen werden. Von welchen Zuschüssen man genau profitieren kann, unterscheidet sich je nach Bundesland. Es ist daher am besten, die Förderungsmöglichkeiten individuell beim Land oder der Gemeinde beziehungsweise beim Magistrat zu erfragen.

Selbst Strom erzeugen und zum Beispiel auch Notebooks und Smartphones aufladen.
Foto: AlyoshinE/Shutterstock

Zusammenfassung

  • Mithilfe von Balkonkraftwerken kann man stetig selbsterzeugten Strom aus Sonnenkraft in das eigene Hausnetz einspeisen. Der Netzbetreiber muss vor der Inbetriebnahme einer solchen Anlage allerdings verständigt werden.
  • Eine Power Station ist ein Stromspeicher für den Notfall oder für Orte, an denen kein Stromanschluss vorhanden ist. Sie ist nicht dauerhaft mit dem Stromnetz verbunden und speist auch keinen Strom in dieses ein. Man kann damit Geräte wie Notebooks oder Smartphones aufladen beziehungsweise Radios betreiben.
  • Balkonkraftwerke bis 800 Watt sind von der Einkommenssteuer ausgenommen. Wie viel Strom sie genau liefern, hängt von Faktoren wie der Größe der Anlage, deren genauer Standort und der Ausrichtung ab.
  • Damit wird Gleichstrom erzeugt, der von einem speziellen Wechselrichter in Wechselstrom umgewandelt wird.
  • Es gibt für Balkonkraftwerke und natürlich auch für größere Fotovoltaik-Anlagen zahlreiche Förderungen, die sich jedoch nach Bundesländern unterscheiden.

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