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Fitness-Lexikon: Was kann eine Smartwatch?

Begleiter beim Sport und im Alltag

Sie leistet mehr, als nur die Uhrzeit anzuzeigen, Schritte zu zählen und Musik abzuspielen. Wir geben umfassende Antworten auf die Frage „Was kann eine Smartwatch?“.

  Lesedauer: 5 Minuten

Was kann eine Smartwatch?
Foto: jittawit21/Shutterstock

Vielseitige Smartwatches

Intelligente Uhren sind jetzt endgültig im Alltag angekommen. Smartwatches sind keine exotischen Sportarmbänder oder Luxus-Schrittzähler mehr. Vielmehr haben sie sich zu smarten Coaches und tragbaren Minicomputern entwickelt. Sie messen die Vitalwerte beim Training, verfolgen unseren Schlaf, versorgen uns mit E-Mails und Nachrichten und lassen uns sogar telefonieren. Dazu haben die handlichen Geräte jede Menge moderner Technik und hochsensibler Sensoren mit an Bord. Wie funktioniert eine Smartwatch nun im Detail? Wir verraten, was die smarten Uhren alles können und mit welchen Funktionen sie unser Leben vereinfachen.

Erstens Gesundheitsdaten generell auf der Smartwatch erfassen.
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1. Gesundheit

Indem Smartwatches die verbauten Sensoren entweder einzeln oder im Verbund nutzen, können sie eine Vielzahl an Tätigkeiten oder Vitalwerten erfassen. Im Anschluss daran können die Daten am Smartphone genauer ausgewertet und analysiert werden. Hier sind die wichtigsten Körperdaten, die moderne Smartwatches erfassen können.

  • Herzfrequenz/Puls: Ein LED-Licht an der Unterseite der Uhr leuchtet in die Blutgefäße am Handgelenk. Aus den Reflexionen kann die Smartwatch zunächst das wechselnde Blutvolumen und anschließend die Herzschläge pro Minute errechnen.
  • Atemfrequenz: Für die Messung werden der Herzschlag und die sogenannte „respiratorische Sinusarrhythmie“ herangezogen. Beim Einatmen verkürzt sich die Zeitspanne zwischen den Herzschlägen minimal, beim Ausatmen hingegen verlängert sie sich unmerklich. Das Geheimnis hinter dieser Messung ist eine genaue Erfassung des Herzschlags.
  • VO2max: Dieser Wert spiegelt die maximale Sauerstoffmenge, die der Körper pro Minute und Kilogramm bei Vollbelastung verbrauchen kann, wider. Sie wird oft als umfassender Fitnesswert bezeichnet. Zur Berechnung kommen sowohl der Beschleunigungs- als auch der GPS-Sensor zum Zug.
Schlaftracking bequem per Smartwatch
Zweitens Schlaftracking auf jeden Fall auf der Smartwatch abwickeln
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  • SPO2: Hier kommt die sogenannte Pulsoxymetrie zum Einsatz. Dabei leuchten spezielle LEDs auf das Handgelenk. Sauerstoffreiches Blut absorbiert das Licht anders als sauerstoffarmes. Damit kann eine Fotodiode das reflektierte Licht messen und daraus die Sauerstoffsättigung des Blutes hochrechnen.
  • EKG: Mit der Smartwatch wird ein 1-Kanal-EKG durchgeführt. Dazu muss der Benutzer im Ruhezustand das EKG starten und sich 30 Sekunden nicht bewegen. In dieser Zeit misst die Uhr den Herzrhythmus. Ein EKG beim Arzt kann diese Messung allerdings nicht ersetzen.
  • Schlafanalyse: Hier erkennt die Smartwatch anhand des Bewegungssensors, dass man still liegt. Die zugleich sinkende Herzfrequenz zeigt, dass man schläft. Diese beiden Sensoren werden auch herangezogen, um die Qualität des Schlafs zu bestimmen. Es werden allerdings nur Schlafzyklen erfasst, keine medizinischen Daten.
  • Zyklustracking: Die Eingabe der Zyklusdaten erfolgt zumeist manuell, es kommt aber mitunter auch ein Temperatursensor zum Einsatz. Die Smartwatch-App kann dann beispielsweise die fruchtbaren Tage errechnen.

Diese Vielfalt an erhobenen Körperdaten erlaubt die Frage: Was kann eine Smartwatch nicht? Nun, die tragbaren Uhren sind derzeit in Größe und Leistungsfähigkeit beschränkt. Schließlich sollen sie am Handgelenk Platz finden und nicht allzu groß und schwer sein. Dennoch können sie eine Vielzahl an Apps verwalten und sind auch ohne gekoppeltes Smartphone eine wertvolle Ergänzung im Alltag.

Auf jeden Fall generell Smartwatches mit GPS auswählen.
Foto: Maridav/Shutterstock

2. Fitness

In diesem Bereich können die meisten Smartphones ihre Stärken ausspielen.

  • Tracking von Aktivitäten: Verschiedenste Work-outs oder Unternehmungen können mit modernen Smartwatches getrackt werden. Viele Uhren erkennen auch selbsttätig, wenn man zum Beispiel Wandern geht oder eine Runde schwimmt.
  • Coaching-Funktionen: Manche Uhren erfassen nicht nur die Körperdaten, sondern geben auf deren Basis auch Vorschläge für individuelle Trainingspläne ab.
  • Erholungsbedarf: Nicht nur körperliches Training ist wichtig, sondern auch die Erholungsphase danach. Viele Smartwatches können anhand der Gesundheitsdaten berechnen, wie viel Ruhe der Körper nach dem Sport braucht. Garmin macht das zum Beispiel sehr detailliert mit seiner „Body Battery“.
  • Schrittzählung: Die einfachste Übung für Smartwatches, bei der ein Beschleunigungssensor zum Einsatz kommt. Dieser trackt verlässlich alle Schritte. Mitunter werden aber auch Tätigkeiten wie Applaudieren als „Schritt“ gewertet.
  • Distanzmessung: Für eine genaue Messung sollte die Uhr die zurückgelegte Strecke per GPS („Global Positioning System“) erfassen. Messungen via Schrittlänge und Körpergröße können mitunter abweichen. Man macht im Alltag nicht immer nur gleich große Schritte.
  • Höhenmessung: Ein eingebautes Barometer gibt Aufschluss über Wechsel im Luftdruck und damit die zurückgelegten Höhenmeter. Manche Modelle messen die Höhenmeter per GPS, was aber mitunter ungenaue Ergebnisse liefert.
Daten bequem per Smartwatch abrufen
Zudem lassen sich Smartwatches auch gut per Tippen bedienen.
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  • Kalorienzähler: Aus den Körper- und Fitnessdaten kann eine Smartwatch die verbrauchten Kalorien schätzen. Wichtig ist dabei, dass Geschlecht, Alter, Größe und Gewicht genau erfasst sind, denn sie ergeben den Grundumsatz (ohne körperliche Betätigung). Je nach Training werden dann noch zusätzlich Kalorien verbrannt.
  • Navigation und Kompass: Für alle Outdoor-Aktivitäten ist die Navigation am Handgelenk ein echtes Plus. Dank GPS kann eine smarte Uhr ganz einfach die eigene Position erfassen, einen Lauf tracken sowie Hinweise zur Navigation liefern. So gibt die Uhr Anweisungen, damit man auch sicher der eingegebenen Strecke folgt.
  • Karten laden: Wer sich in unbekanntes Terrain gibt, lädt sich Karten am besten der Umgebung auf die Smartwatch. So ist sichergestellt, dass man sich nicht verläuft.
  • GPS-Funktion: Im Abgleich mit speziellen Satelliten bestimmt eine Smartwatch per GPS immer die aktuelle Position sowie die Geschwindigkeit. Zudem können die zurückgelegten Routen sehr genau aufgezeichnet werden.
Darüber hinaus kann man mit der Smartwatch auch bezahlen.
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3. Alltag

Neben der Erfassung von verschiedensten Sport- und Gesundheitsdaten können smarte Uhren auch ihrer ureigensten Funktion nachkommen. Sie zeigen die Zeit an. Darüber hinaus stehen noch weitere im Alltag wichtige Daten zur Verfügung, wie zum Beispiel das Wetter, ein Wecker oder in beschränktem Maß die Telefonie. Hier ist ein kurzer Überblick über beliebte Alltagsfunktionen aus der Kategorie „Was kann eine Smartwatch“.

  • Uhrzeit: Auch intelligente Uhren können natürlich die Zeit anzeigen. Was daran besonderen Spaß macht, sind die individuellen „Watchfaces“ (Hintergründe), die zur Auswahl stehen.
  • Weckfunktion: Natürlich kann man sich von der Uhr am Handgelenk aufwecken lassen. Das funktioniert entweder über einen akustischen Alarm, aber auch über Vibrationen. Besonders erholt wacht man auf, wenn man im richtigen Moment geweckt wird. Dies erledigen sogenannte Schlafphasenwecker, die auch auf vielen Smartwatches ihren Dienst versehen.
  • Wetter: Vor allem für Outdoor-Aktivitäten ist das aktuelle Wetter sowie eine verlässliche Vorhersage wichtig. Aber im Laufe eines Arbeitstags oder für Familienfeiern haben sich Prognosen und Daten wie Regenwahrscheinlichkeit ebenfalls als sehr nützlich erwiesen. Praktisch ist, dass man sie direkt am Handgelenk abrufen kann.
Telefonieren mit der Smartwatch
Auch Telefonieren ist mit der Smartwatch tatsächlich möglich.
Foto: Maridav/Shutterstock
  • E-Mails: Wer immer auf dem Laufenden bleiben möchte, kann über die Smartwatch den Überblick über den eigenen Mailverkehr behalten. Die elektronischen Nachrichten lassen sich lesen und beantworten, aber auch Anhänge wie Bilder kann man ansehen.
  • Telefonieren: In Verbindung mit einem Smartphone kann man die schlauen Uhren auch für kurze Telefonate verwenden. Wie das genau funktioniert, erklären wir im Artikel „Mit der Smartwatch telefonieren: So geht’s“.
  • Bezahlen: Wer die entsprechenden Bezahlsysteme wie zum Beispiel „Garmin Pay“ eingerichtet hat, kann mit der Smartwatch an der Bankomatkassa bezahlen.
  • Musik: Für viele ist ein Work-out ohne die richtige Musikbegleitung nur halb so schön. Aber auch bei Zug- oder Flugreisen ist es hilfreich, wenn man sich Reise und Wartezeiten durch den passenden Soundtrack versüßen kann. Die Songs werden entweder gestreamt oder direkt auf die Uhr geladen.

Smartwatch ohne Handy nutzen

Smartwatches werden immer unabhängiger. War es in den Anfangszeiten der schlauen Uhren beispielsweise nur möglich, die Musik am Handy mit dem Device fernzusteuern, lassen sich heute ganze Playlists direkt auf der Watch speichern. Viele Körperdaten kann man direkt auf der Uhr betrachten. Für eine umfassendere Analyse schickt man sie natürlich an das Smartphone weiter. Generell übernehmen aber Smartwatches immer mehr Funktionen, die früher dem Mobiltelefon vorbehalten waren.

Im Alltag leistet die Smartwatch auf jeden Fall gute Dienste.
Foto: Cast Of Thousands/Shutterstock

Fazit: Das leistet eine Smartwatch

  • Smartwatches sind vielseitig und können Fitness- sowie Gesundheitsdaten erfassen. Zudem lassen sich viele Dienste und Funktionen abrufen, die im Alltag praktisch sind, wie zum Beispiel Bezahlsysteme oder E-Mails.
  • Um Körperdaten möglichst genau zu erfassen, muss die Smartwatch über die nötigen Sensoren verfügen. Oder in Verbindung mit dem Smartphone genutzt werden.
  • Die Gesundheitsfunktionen auf der Smartwatch verschaffen einen guten Überblick über die eigene Fitnesslage und zeigen Veränderungen einzelner Werte gut auf. Einen Besuch beim Arzt oder Vorsorgeuntersuchungen können sie allerdings keinesfalls ersetzen.
  • Gerade für Outdoor-Aktivitäten sind Smartwatches perfekt. Sie messen nicht nur das eigene Training, sondern können die Route inklusive Höhenmeter tracken.
  • Im Alltag kann man wichtige Werte, wie zum Beispiel das Wetter, im Auge behalten. Darüber hinaus lässt sich auch der E-Mail-Verkehr ganz gut über das Handgelenk abwickeln. Musik, Wecker und Bezahlsysteme sind weitere beliebte Funktionen.

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