Fitness + Body

Smartwatch: Schlafüberwachung über das Handgelenk

So funktioniert Schlaftracking mit dem Wearable

Per Wearable kann man Schlafprobleme zwar nicht lösen, aber das Gerät kann mitunter dabei helfen, die Ursachen aufzuspüren. So führt man per Smartwatch Schlafüberwachung durch.

  Lesedauer: 5 Minuten

So funktioniert jedenfalls das Schlaftracking auf der Apple Watch
Foto: lzf/Shutterstock

Smartwatch: Schlafüberwachung

Ein fester und tiefer Schlaf beeinflusst nicht nur unsere Konzentration, sondern auch die körperliche Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden. Laut einer aktuellen Studie des Labors für Schlaf-, Kognitions- und Bewusstseinsforschung in Salzburg schläft aber rund ein Drittel der Österreicherinnen und Österreicher schlecht.

Wenn Schlafprobleme auftreten, ist es oft schwierig, die Ursachen herauszufinden. Einen besseren Einblick in die Abläufe während des Schlafs bringt hier eine Smartwatch. Mit ihr, beziehungsweise mit der passenden App, kann man nämlich den Schlaf überwachen. Betrachtet man die Daten anschließend über einen längeren Zeitraum hinweg, dann erhält man ein genaueres Bild über die eigene Schlafqualität.

Erstens: Smartwatch Schlafanalyse ersetzt jedenfalls keinen Arztbesuch.
Foto: blackzheep/Shutterstock

So funktioniert das Tracking

Bevor man sich für eine bestimmte Smartwatch entscheidet, sollte man auf jeden Fall sicherstellen, dass diese auch die gewünschten Funktionen für das Schlaftracking bietet. Mithilfe von Mikrofon und Bewegungssensoren registriert die Uhr über die ganze Nacht hinweg Bewegungen und Geräusche. Herzfrequenz und die Sauerstoffversorgung während der Nacht sollten ebenfalls aufgezeichnet werden. Gemessen wird mit der Smartwatch am Handgelenk, die unter anderem den Puls und die Handbewegungen während des Schlafs überwacht. Wer ein Wearable mit ausgereifter Schlafüberwachung trägt, erhält beispielsweise Aufschluss darüber, wie sich die eigene Lebensweise auf den Schlaf auswirkt.

Schlafdaten kontrollieren auf der Smartwatch
Foto: Monkey Business Images/Shutterstock

Funktionen zur Analyse

Zur Auswertung der Smartwatch-Schlafüberwachung sollte das in der Nacht getragene Wearable natürlich bestimmte Funktionen besitzen. Hier ist ein kurzer Überblick über besonders hilfreiche Features.

  • Schlafphasen aufzeichnen
  • Schlafdauer tracken
  • Aufzeichnung von Schlafmustern (zum Beispiel wann man rasch einschläft)
  • Empfehlungen zur Verbesserung
Die Schlafphasen
  • Einschlafen: Das Gehirn ist noch sehr aktiv, die Atmung wird langsamer und man wacht leicht wieder auf.
  • Leichter Schlaf: Die Gehirnfunktion verlangsamt sich, auch hier wacht man noch leicht wieder auf. Man verbringt rund die Hälfte der Schlafzeit im Leichtschlaf.
  • Tiefer Schlaf: In dieser Phase kann sich der Körper erholen. Vor allem das Immunsystem wird gestärkt.
  • REM-Phase: Jetzt entspannen sich die Muskeln. Diese Phase wird von schnellen Augenbewegungen begleitet (REM = Rapid Eye Movement).

Diese Schlafphasen bilden einen sogenannten Schlafzyklus. Dieser dauert rund eineinhalb bis zwei Stunden und wiederholt sich mehrmals pro Nacht. Wer also sieben Stunden schläft, absolviert rund vier Schlafzyklen. Ein Wearable kann natürlich keine Hirnströme messen. Vielmehr berechnen die Geräte die einzelnen Schlafphasen aus anderen Werten. Dazu zählen unter anderen die Häufigkeit der Bewegungen sowie die Atem- und Herzfrequenz. In Phasen leichten Schlafs bewegt man sich nämlich häufiger als im Tiefschlaf.

Erstens Schlaftracking auf jeden Fall mit einer Smartwatch durchführen.
Foto: Olena Yakobchuk/Shutterstock

Messbare Erholung

Im Idealfall bringt der nächtliche Schlaf jene Erholung, die der Körper für die Aufgaben des kommenden Tages benötigt. Dafür ist die Schlafdauer allerdings nur ein Indiz. Wie erholsam die Nacht war, zeigt beispielsweise Garmin anhand seiner „Body Battery“. Diese weist die Energiereserven mit einem Wert zwischen 0 und 100 aus. Zeigt das Wearable einen Wert von unter 25 an, sollte man mit seiner Energie tagsüber sparsam umgehen. Hohe Werte bestätigen konsequenterweise hohe Reserven. Berechnet wird das Energielevel laut Garmin aus einer Kombination aus Herzfrequenzvariabilität, Schlafqualität, Stress und Aktivität.

Die Auswertung

Was generell alle Tracker und Watches messen, ist jener Zeitpunkt, zu dem man einschläft und am nächsten Morgen wieder aufwacht. Die Zeit dazwischen ergibt die Schlafdauer. Diese sollte sich über längere Zeit hinweg bei Erwachsenen auf einen Wert zwischen 7 und 9 Stunden einpendeln. Hat man in der Nacht wache Phasen, dann können diese bei einigen Modellen von der gesamten Schlafdauer abgezogen werden. Andere Geräte rechnen die Wachphasen nicht heraus. Hat man ein Wearable, das die Schlaflatenz misst, kann man auch festhalten, wie viel Zeit zwischen dem Zubettgehen und dem Einschlafen vergeht. Neben der Schlafdauer ist es zudem auch interessant, die einzelnen Schlafphasen näher zu betrachten.
 

Frau checkt dabei zuerst die Smartwatch.
Foto: Olena Yakobchuk/Shutterstock

Die gute Nachricht

Kann sich der Körper während der Nachtruhe nicht ausreichend entspannen, helfen mitunter schon kleine Änderungen. So kann man zum Beispiel versuchen, generell etwas früher oder später ins Bett zu gehen. Oder etwa das Zimmer zu verdunkeln, wenn das Tageslicht störend auf den Schlaf wirkt. Smartphone und TV sollten vor dem Zubettgehen ebenfalls dunkel bleiben. Es kann natürlich vorkommen, dass man größere Veränderungen im Lebensstil vornehmen muss, um eine Wirkung zu erzielen. Das heißt zum Beispiel die Ernährung umzustellen, Stress zu reduzieren oder mehr Bewegung zu machen. Alles, was man zur Erhebung der relevanten Daten braucht, ist eine geeignete Smartwatch. Die erhobenen Daten sind natürlich nicht so detailliert und fundiert wie zum Beispiel eine medizinische Untersuchung (EEG), können aber auf jeden Fall helfen, Probleme rascher zu erkennen.

Wichtig für die Smartwatch-Schlafüberwachung

Wer unter hartnäckigen Schlafproblemen und Symptomen wie zum Beispiel Erschöpfung oder Konzentrationsmangel leidet, sollte auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen. In manchen Fällen müssen Schlafstörungen ärztlich untersucht werden, damit die Ursache abgeklärt und behoben werden kann. Eine Smartwatch-Schlafüberwachung allein kann keine Krankheiten fachgerecht diagnostizieren.

TEILEN