Haushalt

Wildkamera kaufen: Tiere im eigenen Garten beobachten

Fotofalle: Alle Lebewesen auf Bild festhalten

Wer macht sich nachts am Salat zu schaffen? Schleicht jemand ums Haus herum? Wir erklären, was Sie beachten müssen, wenn Sie eine Wildkamera für den Garten kaufen.

  Lesedauer: 4 Minuten

Wer sich eine Wildkamera kaufen möchte, sollte auf jeden Fall auch die Punkte auf unserer Checkliste beachten.
Foto: WildMedia/Shutterstock

Wildkamera kaufen

Wer sich als Privatperson eine Wildkamera kaufen will, verfolgt im Allgemeinen eines von zwei verschiedenen Zielen. Entweder möchte man sich einen Überblick über die tierischen Besuche im eigenen Garten verschaffen oder unerwünschte Gäste beziehungsweise Einbrecher auf Kamera festhalten. Im Idealfall erfüllt die Kamera beide Anforderungen. Ein Display bietet die Möglichkeit, die Fotos und Videos schon vorab zu sichten. Nachtsicht und ein ausreichend großer Aufnahmeradius sind wichtige Kriterien bei der Auswahl des richtigen Kameramodells. Wir haben in einer Checkliste festgehalten, was das ausgesuchte Modell an Technik und Features verbaut haben sollte.

Wer sich eine Wildkamera kaufen möchte, sollte auf jeden Fall auch die Punkte auf unserer Checkliste beachten.
Foto: PhotocechCZ/Shutterstock

1. Nachtsicht

Eine Wildkamera eröffnet ein ganz spezielles Fenster in die Geschehnisse im eigenen Garten oder am Balkon. Und zwar nicht nur am Tag, sondern idealerweise auch in der Nacht. Man sollte daher darauf achten, dass die Kamera gute Nachtaufnahmen anfertigen kann. Erstens sind viele Tiere nachtaktiv und können nur in der Dunkelheit fotografiert oder gefilmt werden. Zweitens sind Langfinger oft in der Nacht unterwegs, zum Beispiel um das Haus und die Gewohnheiten seiner Bewohner auszuspionieren. 

2. Auflösung

Für scharfe und wirklich detailgetreue Fotos der heimischen Fauna sollte man natürlich eine Wildkamera kaufen, die eine ausreichende Auflösung besitzt. Dazu kann man auf jeden Fall ein hochwertiges Modell in Betracht ziehen, das Videos mit Full HD (1.920 x 1.080 Pixel) aufnehmen kann. In den meisten Fällen findet man jedoch auch mit HD (1.280 x 720) das Auslangen. Welche Auflösung die individuell richtige ist, kommt ein bisschen auf den Einsatzzweck an. Möchte man nur Tierbeobachtungen registrieren, dann reicht eine niedrige Auflösung. Möchte man schöne Videos und Fotos (zum Beispiel von Eichhörnchen an einer Nuss-Schüssel oder vom Vogelhäuschen) anfertigen, dann sollte man auf jeden Fall in ein höherwertiges Modell investieren.

3. Sichtfeld

Wer größere Teile des Gartens im Blickfeld behalten möchte, sollte darauf achten, dass das Sichtfeld der Kamera ausreichend groß ist. Es wird in Grad gemessen und beträgt im Idealfall 120° oder darüber. Nur mit einem ausreichend großen Sichtfeld kann man auch größere Teile des Gartens oder Balkons im Auge behalten. Bei den meisten Kameras ist die exakte Gradzahl nicht angegeben. Daher sollte man darauf achten, dass zumindest ein Weitwinkel-Objektiv verbaut wurde. 

Wer sich eine Wildkamera kaufen möchte, sollte auf jeden Fall auch die Punkte auf unserer Checkliste beachten.
Foto: AlvaroGO/Shutterstock

4. Auslöser

Wer interessante Aufnahmen machen möchte, sollte auf einen schnellen Auslöser setzen. Die Tiere bewegen sich mitunter sehr rasch an der Kamera vorbei. Daher sollte diese, wenn ein Lebewesen vom Sensor erfasst wurde, rasch mit der Aufnahme beginnen. Die Auslösegeschwindigkeit sollte möglichst nahe bei 0,1 Sekunden liegen und maximal 0,7 Sekunden betragen. Dadurch können außerdem mehrere Bilder in nur einer Sekunde aufgenommen werden, bevor sich das Tier wieder von der Kamera entfernt.

5. Sensorreichweite

Ein weiterer wichtiger Punkt auf der Checkliste ist die Reichweite des Sensors. Das heißt, ab welcher Entfernung Tiere und andere Lebewesen erkannt werden. Wer einen großen Garten und eine qualitativ gute Kamera besitzt, sollte auf eine große Sensorreichweite Wert legen. Wird aber nur innerhalb kurzer Distanzen gefilmt, wie zum Beispiel das Vogelhäuschen auf dem Balkon, dann genügt auch eine geringere Reichweite. Wichtig ist auch der Erfassungswinkel, der nicht zu eng sein darf. Sonst werden nur Bewegungen nahe der Kamera aufgenommen. Zudem sollte man beim Aufstellen darauf achten, dass Menschen und Tiere nicht zu frontal auf die Kamera zulaufen. Ideal wäre, wenn sie sich leicht von der Seite nähern. So kann man darüber hinaus die Gesichter von Menschen besser erkennen.

6. Infrarot-Blitz 

Wichtig ist bei Nachtaufnahmen, dass die Tiere von der Nachtbeleuchtung möglichst wenig gestört werden. Hier hilft beispielsweise ein Infrarot-Blitz, der von den Tieren als nicht so intensiv wahrgenommen wird. Bei Modellen mit Nachtsicht sollte man zudem darauf achten, dass die Kamera eine ausdauernde Batterie besitzt. Die Nachtsichtfunktion kann diese nämlich sehr schnell leeren. Idealerweise bleibt die Kamera mehrere Monate auf Stand-by, ohne dass der Akku aufgeladen werden muss. 

7. Video oder nur Bild

Eine wichtige Entscheidung ist jene zwischen statischen und bewegten Bildern. Möchte man Fotos anfertigen, oder sind auch Videos gewünscht? Viele Kameras bieten serienmäßig beide Funktionen an. Wer hochqualitative Fotos aufnehmen möchte, sollte darauf achten, dass die Kamera einen guten Sensor besitzt. Werden die Fotos nur interpoliert, das heißt bestehende Pixel vergrößert, führt das zu unscharfen Fotos. Auch eine gute Videoauflösung ist von Bedeutung. Wer vor dem Kauf ein Probevideo anfertigen kann, sollte darauf achten, dass die Aufnahmen nicht ruckeln. Wenn es ruckelt, dann werden nicht ausreichend viele Bilder pro Sekunde angefertigt, um ein reibungsloses Videobild zu ermöglichen. Spannend sind zudem Zeitrafferaufnahmen, die für einen schnellen Überblick sorgen können. Für lebensechte Aufnahmen sollte außerdem ein Mikrofon integriert sein.

8. Datenübertragung

Die Daten der Wildkamera sollten auf einer Speicherkarte gesichert werden können. Nur wenige Modelle besitzen die Möglichkeit, Fotos oder Videos per WLAN zu übertragen. Die meisten Gerate verfügen über einen microSD-Slot, manche erlauben auch CF-Karten. Daten können in vielen Fällen per USB-C-Kabel übertragen werden. Wer das Gerät an einem Baum montieren will, sollte darauf achten, dass sich ein entsprechender Gurt beziehungsweise eine Halterung im Lieferumfang befindet.

9. Wetterfestigkeit

Die Kamera sollte auf jeden Fall robust sein, um den Zusammenstoß mit einem Tier und allen Witterungen Stand zu halten. Man sollte zudem sicherstellen, dass das Gerät wasserdicht ist, beziehungsweise ein kleines Dach zum Schutz besitzt. Die meisten Modelle sind heutzutage nach IP66 vor Staub und Spritzwasser geschützt. Wichtig ist darüber hinaus, dass die Kamera auch bei extremen Temperaturen noch funktioniert. Empfehlenswert ist ein Bereich von -20 bis +60 °C. 

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