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Fotografie-Leitfaden: Systemkamera oder Spiegelreflex?
Technik-Vergleich und Produkt-Tipps
Spiegellose Systemkameras etablieren sich als eine zunehmend starke Alternative zu Digitalen Spiegelreflexkameras. Die Spiegellosen sind kompakter und haben einige technische Vorzüge, doch auch die klassischen DSLRs bieten eigene Stärken. Hier erfahren Sie die Vor- und Nachteile der verschiedenen Kamera-Technologien.
Lesedauer: 4 Minuten
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Unterschiede zwischen System- und Spiegelreflexkameras
Spiegel und Sucher
DSLRs (Digitalen Spiegelreflexkameras) leiten das eintreffende Licht mit einem Spiegel vom Objektiv an den optischen Sucher weiter. Schauen Sie in dieses Loch oben in der Kamera, dann sehen Sie den unveränderten Bildausschnitt ohne Verzögerung. Betätigen Sie den Auslöser, dann wird der Spiegel nach oben geklappt, das Licht erreicht den Sensor und ein Foto entsteht. DSLMs (Spiegellose Systemkameras) haben einen elektronischen Sucher, der das Foto leicht verzögert so darstellt, wie es nach der internen Bearbeitung durch die Kamera aussehen wird.
Größe
Da DSLMs auf den Spiegel verzichten, können sie kleiner gebaut werden als DSLRs. Einige Modelle sind nur ungefähr so groß wie Kompaktkameras. Da eine größere Bauweise allerdings die Handhabung erleichtern kann, werden manche DSLMs absichtlich größer gebaut, als es technisch nötig wäre.
Akkulaufzeit
Im Schnitt haben DSLRs eine spürbar längere Akkulaufzeit. Manchmal sind die Akkus der Spiegelreflexkameras aufgrund der ausladenden Bauweise größer, außerdem müssen DSLMs zusätzlich ihren elektronischen Sucher mit Strom versorgen.
Serienaufnahmen
Spiegellose schaffen viel schnellere Serienbildaufnahmen als Spiegelreflexkameras. Manche Modelle kommen auf bis zu 75 (!) Bilder pro Sekunde, andere wiederum auf lediglich 11 Bilder pro Sekunde. Wirklich wichtig ist das aber nur für Sport- und Tierfotografen.
Videos
Heute verwenden selbst einige Profis gerne Foto- und nicht Videokameras für ihre Drehs, sofern es eher um YouTube-Videos geht als um Hollywoodfilme. DSLMs liegen hier vorne, selbst einige Einsteigermodelle können 4K-Videos aufzeichnen. Bei Videos ist der elektronische Sucher umso praktischer, denn das stromzehrende Display muss nicht eingeschaltet werden, um zu sehen, wie das Video letztlich aussehen wird. Einige Spiegellose wie die „Sony ZV-E1" sind auf den Videodreh spezialisiert und beispielsweise bei Vloggern sehr beliebt.
Sonstiges
DSLRs waren einmal besser für die Verfolgung schneller Motive mit dem Autofokus geeignet, aber heute sind die DSLMs dank hybriden Kontrast- und Phasenerkennungs-Autofokussystemen ähnlich rasant beim Fokussieren. Da Spiegellose keinen Spiegel hoch- und runterklappen müssen, erlauben sie vollkommen lautloses Fotografieren. DSLRs wiederum sind schon viel länger auf dem Markt, darum gibt es für sie günstigere Objektive und mehr Zubehör.
Kaufberatung: Welche Kamera passt zu mir?
Systemkamera oder Spiegelreflex?
Zu einer DSLR sollten Sie greifen, wenn Sie einen optischen Sucher bevorzugen. Dieser zeigt den unveränderten Bildausschnitt, während der elektronische Sucher von DSLMs das Bild zeigt, wie es nach der internen Bearbeitung durch die Kamera aussehen wird. DSLRs haben oft eine bessere Akkulaufzeit und es stehen mehr Objektive zur Auswahl. Dafür liegen DSLMs vorne bei der Videoleistung und bei Serienaufnahmen. Außerdem sind sie viel kompakter gebaut. Einen Platz werden DSLRs voraussichtlich auch zukünftig haben, aber ihr Marktanteil nimmt zugunsten der spiegellosen Systemkameras ab.
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