Haushalt

Elektrogrill: Schneller, sauberer und gesünder

Vorteile, Nachteile und alles, was man wissen muss

Ideal für spontane Menschen: Wir erklären, wie ein Elektrogrill funktioniert und welche Vorteile er hat. Spoiler: Einen für Grill-Experten wesentlichen Nachteil hat diese Grill-Art dennoch.

  Lesedauer: 6 Minuten

Erstens auf jeden Fall ein Elektrogrill
Foto: Richard Semik/Shutterstock

Wie funktioniert ein Elektrogrill?

Ähnlich wie bei einem Wasserkocher bringt ein Elektrogrill durch Strom eine Heizspirale zum Glühen. Sie sitzt in der Regel unterhalb des Grillrostes, der sich durch das Glühen erwärmt. Meist grillt man auf einer Grillplatte oder direkt auf dem Rost über der Heizspirale. Ausnahmen sind Spezialgrills, beispielsweise Kontaktgrills und vertikale Grills („Dönergrill“).

Die meisten Elektrogrills haben eine mit Wasser gefüllte Auffangschale. Diese hat mehrere Funktionen. Die Auffangschale:

  • sammelt vom Grillgut herabtropfendes Fett,
  • reduziert dadurch den Aufwand beim Reinigen,
  • kühlt indirekt die Heizstäbe.

Mit einem Regler stellt man bei den meisten Modellen die gewünschte Temperatur ein und kann sie zudem jederzeit anpassen. Einige Elektrogrills haben eine Abdeckung, mit der man die heiße Grillluft einfangen und zum besonders sanften Garen nutzen kann. Das ist zum Beispiel für Gemüse wichtig. Damit bleibe n Vitamine und andere Inhaltsstoffe erhalten. Aber auch Fleisch kann man so besonders schonend und energiesparend zubereiten.

Mit dem Elektrogrill jedenfalls auch draußen grillen
Foto: Simon Kadula/Shutterstock

Vor- und Nachteile eines Elektrogrills

Moderne Elektrogrills räumen mit dem Mythos auf, dass Grillgut nur vom Holzkohlegrill aromatisch und lecker schmeckt. Leistungsstarke Geräte erreichen Temperaturen von mehr als 250 Grad Celsius. Und genau die sind nötig für ein schmackhaftes Grillerlebnis. Einen entscheidenden Nachteil hat ein Elektrogrill außerdem. Den typisch rauchigen Geschmack, wie man ihn vom Holzkohlegrill kennt, bekommt man mit einem Elektrogrill nicht. Allerdings ist das Grillgut vom E-Grill deshalb auch gesünder. Folgerichtig überwiegen die Vorzüge eines Elektrogrills gegenüber dem Holzkohlegrill.

Vorteile von Elektrogrills

  • Einfachste Art, zu grillen. Denn man benötigt nur eine Steckdose, um loszulegen.
  • Die Rauch- und Geruchsentwicklung hält sich zudem stark in Grenzen.
  • Dank kurzer Aufheizphase ist der E-Grill ideal für Spontan-Griller.
  • Es gibt keine offene Flamme. Dadurch entsteht kein Ruß. Die Brandgefahr ist geringer und beim Grillen werden außerdem weniger giftige Stoffe frei.
  • Elektrogrills sind leichter zu reinigen als Gas- und Holzkohlegrills.
  • Die Wärme verteilt sich gleichmäßig über Grillrost bzw. Grillplatte.
  • Aus der Auffangschale verdampfendes Wasser befeuchtet das Grillgut. So trocknet mageres Fleisch nicht so schnell aus.
  • Die Temperatur lässt sich präzise regeln.
  • Einsteigergeräte gibt es relativ günstig.

Nachteile von Elektrogrills

  • Durch die schnelle Erhitzung steigt die Verbrennungsgefahr.
  • Ein E-Grill braucht Strom, eignet sich also nicht fürs Camping oder spontanes Grillen am Badesee.
  • Die Grills sind vergleichsweise klein und daher unpraktisch für große Familien und viele Gäste.

Tipps für den Elektrogrillkauf

Die Auswahl an Elektrogrills ist tatsächlich groß. Es gibt für jeden Einsatzzweck die passende Lösung. Stand- und Kugelgrills eignen sich gut für Terrasse und Garten. Möchte man im kleinen Rahmen oder auf dem Balkon grillen, dann empfiehlt sich ein Tischgrill. Außerdem sind 2-in-1-Geräte für drinnen und draußen erhältlich.

Grillt man viele verschiedene Dinge, dann sind zwei separat erhitzbare Grillflächen sinnvoll. So kann man beispielsweise Rindfleisch bei den nötigen hohen Temperaturen garen und Hühnchen sowie Gemüse bei niedriger Hitze zubereiten. Oder man nutzt die zweite Platte zum Warmhalten von bereits gegartem Grillgut. Ein Elektrogrill mit Deckel hält die Wärme im Grill und verteilt sie gleichmäßig. Solche Modelle eignen sich auch für indirektes Grillen und schonendes Garen bei niedrigen Temperaturen.

Auf jeden Fall Grillen im Garten
Foto: Halfpoint/Shutterstock

Ausgewählte Elektrogrills besitzen Grillplatten oder Lavasteine für höhere Temperaturen. Sie sind damit ideal für die Zubereitung von Rind-, Wild- und Büffelfleisch. Die Aufheizdauer verlängert sich dadurch allerdings gravierend.

Beim Kauf eines Elektrogrills spielen zudem eine Rolle:

  • Leistung: Ein guter Elektrogrill hat eine Leistung von 2.000 Watt und mehr. Je höher die Leistung, desto kürzer ist die Aufwärmzeit und desto höhere Temperaturen erreicht der Grill.
  • Sicherheit: CE- und TÜV-Prüfzeichen sowie einen Überhitzungsschutz sollte jeder Grill auf jeden Fall haben.
  • Kabel: Unbedingt auf ein ausreichend langes Kabel achten. Alternativ braucht man außerdem eine Kabelrolle, die Outdoor-geeignet ist. Aber Achtung, denn das kann eine Stolperfalle sein.
  • Größe: Hat man eine große Familie, die gern zum Grillen vorbeikommt? Lebt man in einer WG mit vielen Freunden oder nur mit der besseren Hälfte zusammen? Je nachdem, wie viele Leute man „begrillt“, sollte der Grill größer beziehungsweise kleiner ausfallen.
  • Reinigung: Hochwertige Grills nimmt man leicht auseinander. Oft sind Bestandteile wie die Auffangschale spülmaschinengeeignet.
  • Komfort: Empfehlenswert sind Elektrogrills mit Temperaturregelung. Hitzereflektoren sparen zudem Energie.
Kontaktgrill macht tatsächlich knusprige Toasts

Was ist ein Kontaktgrill?

Der Kontaktgrill ist eine spezielle Art des Elektrogrills. Er grillt Fleisch, Gemüse und vieles mehr von beiden Seiten gleichzeitig. Möglich machen das zwei Heizplatten. Eine ist auf der Ober- und eine auf der Unterseite angebracht. Dank Antihaftbeschichtung und geriffelter Oberfläche lassen sich die Platten von Kontaktgrills einfach reinigen. Bei vielen Modellen kann man die Platten entnehmen und in die Spülmaschine geben. Kontaktgrills setzt man schnell, effizient und vielseitig ein. Sie eignen sich für:

  • Fleisch und Fisch
  • Gemüse
  • Sandwiches und Paninis
  • Würstchen

Automatikprogramme und Timer-Funktionen machen Kontaktgrills zu treuen Alltagsbegleitern. Sie kommen beispielsweise zum Einsatz, wenn das Grillen mal schnell gehen soll, und eignen sich wunderbar für Familien.

Elektrogrill vs. Gasgrill

Ob ein Elektro- oder ein Gasgrill die bessere Wahl ist, hängt vor allem von zwei Faktoren ab. Das sind erstens die persönlichen Grillvorlieben und zweitens der Platz im Garten beziehungsweise auf der Terrasse.

Gasgrill

Ein Gasgrill ist vergleichsweise groß und eignet sich daher nicht für den Innenraum oder Balkon. Dafür kann man auf einem Gasgrill aufgrund der großen Fläche viel Grillgut auf einmal zubereiten. Und dank der offenen Flamme sorgt ein Gasgrill für intensivere Grillaromen als ein Elektrogrill.

Elektrogrill

Ein Elektrogrill findet hingegen auch auf Balkonen Platz und ist Indoor-geeignet. Vorausgesetzt, das Grillen ist in dem Gebäude , in welchem man wohnt, erlaubt. Dafür bietet ein E-Grill in der Regel allerdings nicht so viel Grillfläche wie ein Gasgrill.

Auf jeden Fall Fleisch und zudem Gemüse auf den Elektrogrill.
Foto: Natalia Lisovskaya/Shutterstock

Die Unterschiede

Beide Grill-Arten sind leicht zu verwenden und zu reinigen, zudem erzeugen sie konstante Temperaturen. Die Aufheizzeit unterscheidet sich geringfügig. Beim Elektrogrill dauert es etwa 10 bis 15 Minuten, bis man loslegen kann. Der Gasgrill heizt hingegen sogar noch schneller auf. In der Regel erreichen Gasgrills höhere Temperaturen als Elektrogrills.

Gasgrills sind aufwendiger in der Reinigung und Wartung. Außerdem sind sie deutlich teurer und, gerade bei größeren Geräten, schwerer zu transportieren. Elektrogrills sind zudem oft kompakter. Praktisch am Elektrogrill ist auch, dass man nur eine Steckdose braucht und spontan nach Feierabend grillen kann. Beim Gasgrill muss man hingegen regelmäßig die Gasflaschen tauschen und für spontanes Grillvergnügen Nachschub vorrätig haben.

Gasgrill oder Elektrogrill? Wenn’s allein ums Grillen geht, dann sind beide Varianten eine hervorragende Wahl. Welche Grill-Art individuell besser passt, entscheiden die genannten Vor- und Nachteile.

Holzkohlegrill vs. Elektrogrill vs. Gasgrill

Typ Holzkohlegrill Elektrogrill Gasgrill
Preisspanne
Preisspanne 10–1.000 Euro 50–500 Euro 100–2.000 Euro
Temperatur
Temperatur bis zu 400° C bis zu 300° C bis zu 400° C
Funktionalität
Funktionalität direkte Flamme, authentisches Grillen, Rauchiges Aroma, überall draußen verwendbar geringe Rauch- und Geruchsentwicklung, fettarmes, gesünderes Grillen, leicht zu reinigen, einfache Bedienung, gleichmäßige Wärmeverteilung konstante Temperaturen, direktes & indirektes Grillen, einfache Bedienung, gleichmäßige Wärmeverteilung
Geeignet für
Geeignet für Terrasse, Garten Balkon, Innenräume, Terrasse, Garten (großer) Balkon, Terrasse, Garten
Praktisches Zubehör
Praktisches Zubehör Anzündkamin, Grillrost, Grillbürste, Grillbesteck, Grillkorb, Grillthermometer, Geflügelhalter, Spareribs-Halter, Grillabdeckung, Tropfschale, Pizzastein Gestell (für Tischgeräte), Abdeckplane, Grillbesteck, Pizzastein, Grillthermometer, Edelstahlkorb Grillrost, Grillbürste, Grillbesteck, Grillkorb, Grillthermometer, Seitenkocher, Heckbrenner, Drehspieß, Pizzastein

Zusammenfassung

Ein Elektrogrill ist immer eine gute Wahl. Hochwertige Elektrogrills punkten mit viel Leistung und ausreichend hohen Temperaturen. Das sind die besten Voraussetzungen für ein stimmiges Grillvergnügen. Zwar muss man auf das typische Raucharoma vom Holzkohlegrill verzichten, dafür ist das Elektrogrillen gesünder, unkomplizierter und sauberer.

Einzig eine Steckdose benötigt man, um mit dem Grillen zu beginnen. Das macht zwar abhängig von einer Stromquelle, doch dafür grillt man auch in der Wohnung oder auf dem Balkon – und zwar im Sommer sowie im Winter. Günstige Preise machen den Einstieg mit einem Elektrogrill attraktiv. Höherpreisige Modelle bieten zusätzlichen Komfort wie Abdeckungen, zwei separat beheizbare Grillflächen und einstellbare Temperaturen.

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