Haushalt

Holzkohlegrill: Daran sollte man vor dem Kauf denken

Grillvergnügen mit unvergleichlichen Aromen

Knuspriges Gemüse, saftiges Fleisch, knackige Würstchen mit schönen Grillaromen: Das gibt's nur mit einem Holzkohlegrill. Allerdings gibt es teils große Unterschiede zwischen Holzkohlegrills, und das Grillen mit Kohle hat auch Nachteile.

  Lesedauer: 6 Minuten

Erstens auf jeden Fall mit einem Holzkohlegrill.
Foto: stockcreations/Shutterstock

Funktionsweise eines Holzkohlegrills

Egal ob günstig oder teuer – ein Holzkohlegrill funktioniert immer nach demselben Prinzip: Man gibt Holzkohle in eine stabile Metallwanne und zündet die Kohlen an. Die langsam verglühende Kohle erzeugt Hitze, die nach oben steigt und dort auf den mit Grillgut belegten Grillrost trifft. Auf diese Weise werden Fleisch, Fisch, Gemüse, Käse und andere Leckereien gegrillt.

Hochwertige Holzkohlegrills haben Belüftungsschlitze oder Klappen, mit denen man die Geschwindigkeit der Holzkohleverbrennung reguliert. Manche Geräte sind zusätzlich mit einem Deckel ausgestattet. Schließt man ihn, kann man gleichmäßiger und sogar indirekt grillen. Zudem schützt man damit Grillgut sowie Kohle vor Wind. Außerdem nimmt das Grillgut das Raucharoma bei geschlossenem Deckel besonders gut auf.

Wie heiß wird ein Holzkohlegrill?

Die Temperatur in einem Holzgrill schwankt teilweise stark. In der Regel liegt sie zwischen 200 und 350 Grad Celsius. Die maximale Hitzeentwicklung ist abhängig von vielen Faktoren, Darunter sind die Art der Holzkohle, die Luftzufuhr und das Material des Grills. Deshalb sind Holzkohlegrills mit eingebautem Thermometer praktisch. Damit hat man die Temperatur immer im Blick. Kamado-Holzkohlegrills aus Keramik erreichen aufgrund ihrer speziellen Bauweise sogar 400 Grad Celsius und mehr.

Mit einem Holzkohlegrill jedenfalls im Garten grillen.
Foto: bbernard/Shutterstock

Vor- und Nachteile eines Holzkohlegrills

Der für viele Grill-Liebhaber entscheidende Vorteil eines Holzkohlegrills ist das typische Raucharoma. Diesen unvergleichlichen Geruch und Geschmack bekommt man bei Gas- und Elektrogrills nicht oder nur im Ansatz. Dem gegenüber stehen einige Nachteile, die andere Grillarten nicht haben.

Vorteile eines Holzkohlegrills

  • Vielfalt: großes Angebot an verschiedenen Modellen (vom Einweggrill bis hin zu großen Wagengrills)
  • Hohe Temperaturen: bis zu 350 Grad Celsius möglich, ideal für Steaks und andere rote Fleischsorten
  • Preis: Einsteiger- und Einwegmodelle für wenige Euro erhältlich
  • Mobilität: schnell und bequem transportierbar, benötigen weder Steckdose noch Gasflaschen
  • Flexibilität: Grillkohle und Anzünder an vielen Stellen erhältlich, perfekt für spontanes Grillen

Nachteile eines Holzkohlegrills

  • Aufwand: lange Vorbereitungszeit und Warten auf die gewünschte Temperatur (bis zu eine Stunde)
  • Unregelmäßige Temperatur: Hitzeverteilung schwer kontrollierbar, erschwert das perfekte Grillergebnis
  • Potenziell gefährlich: durch offenes Feuer besteht Brandgefahr, unangenehme Rauchentwicklung
  • Gesundheitsrisiko: Bildung krebserregender Stoffe beim Verbrennen der Holzkohle (werden eingeatmet oder gehen ins Grillgut über)
  • Aufwendige Reinigung: erschwert durch Asche und Einbrennungen
  • Begrenztes Einsatzgebiet: nur im Freien nutzbar, nicht für Innenräume und Balkone geeignet

Tipps & Empfehlungen vor dem Kauf

Objektiv betrachtet überwiegen tatsächlich die Nachteile eines Holzkohlegrills. Doch der Spaß beim Grillen und das unverwechselbare Raucharoma sind für viele Grill-Enthusiasten die ausschlaggebenden Argumente für einen Holzkohlegrill. Einige potenzielle Probleme lassen sich mit einem guten Grill außerdem umgehen.

Auf folgende Punkte sollte man achten

  • Qualität: Eine hochwertige Verarbeitung und langlebige, stabile Materialien sind wichtig. Billige Grills bestehen aus Blech und können daher schnell rosten oder durchglühen. Besser, man greift einem Grill aus Emaille bzw. emailliertem Metall oder Edelstahl.
  • Grillrost: Der Rost besteht bestenfalls aus widerstandsfähigem Gusseisen oder Edelstahl.
  • Größe: Holzkohlegrills gibt es in vielen unterschiedlichen Modellen. Am besten, man sucht sich einen Grill passend zur Größe der üblichen Grillrunde aus.
  • Lüftungssystem: Gute Grills besitzen ein Lüftungssystem mit Klappen oder Schlitzen zur Regelung der Temperatur.
  • Umweltfreundlichkeit: Der Umwelt zuliebe verzichtet man besser auf günstige Einweggrills. Eine Alternative sind sehr kompakte Minigrills.
  • Reinigung: Der Grill sollte sich leicht zerlegen lassen, damit man die einzelnen Teile einfach säubern kann.
  • Zubehör: Holzkohlegrills mit passendem Zubehör im Lieferumfang sind besonders praktisch. So kann man Geld sparen, weil man nichts beziehungsweise weniger separat kaufen muss.

Gibt es rauchfreie Holzkohlegrills?

Ein Holzkohlegrill, der weder raucht noch qualmt? Das klingt wie ein Widerspruch. Die Rauchentwicklung lässt sich mit der richtigen Holzkohle, zum Beispiel aus Hartholz, zwar reduzieren, allerdings nicht komplett vermeiden. Letztlich benötigt ein Holzkohlegrill das offene Feuer. Im höherpreisigen Segment finden sich Holzkohlegrills, die zumindest einen sehr raucharmen Betrieb versprechen. Einer der Vorreiter ist der LotusGrill mit einer sehr kurzen Vorglühzeit. Eine geringe Rauchentwicklung ist nur dann möglich, wenn kein Fett auf die Kohle tropfen kann. Die rauchfreien bzw. raucharmen Holzkohlegrills eignen sich im Gegensatz zu normalen Modellen auch für die Verwendung auf dem Balkon.

Holzkohlegrill vs. Elektrogrill vs. Gasgrill

Typ Holzkohlegrill Elektrogrill Gasgrill
Preisspanne
Preisspanne 10–1.000 Euro 50–500 Euro 100–2.000 Euro
Temperatur
Temperatur bis zu 400° C bis zu 300° C bis zu 400° C
Funktionalität
Funktionalität direkte Flamme, authentisches Grillen, Rauchiges Aroma, überall draußen verwendbar geringe Rauch- und Geruchsentwicklung, fettarmes, gesünderes Grillen, leicht zu reinigen, einfache Bedienung, gleichmäßige Wärmeverteilung konstante Temperaturen, direktes & indirektes Grillen, einfache Bedienung, gleichmäßige Wärmeverteilung
Geeignet für
Geeignet für Terrasse, Garten Balkon, Innenräume, Terrasse, Garten (großer) Balkon, Terrasse, Garten
Praktisches Zubehör
Praktisches Zubehör Anzündkamin, Grillrost, Grillbürste, Grillbesteck, Grillkorb, Grillthermometer, Geflügelhalter, Spareribs-Halter, Grillabdeckung, Tropfschale, Pizzastein Gestell (für Tischgeräte), Abdeckplane, Grillbesteck, Pizzastein, Grillthermometer, Edelstahlkorb Grillrost, Grillbürste, Grillbesteck, Grillkorb, Grillthermometer, Seitenkocher, Heckbrenner, Drehspieß, Pizzastein

Der Unterschied zwischen direktem und indirektem Grillen

Direktes Grillen

Hier wird das Grillgut ganz klassisch auf dem Rost, direkt über der Glut platziert.

Vorteile:
  • Zeit, das ist ein nicht unerheblicher Faktor. Durch die unmittelbare Hitze erreicht man schneller den gewünschten Gargrad.
  • Nur durch maximale Hitze erhält man die heißgeliebten Röstaromen. Beim Grillen auf dem Rost entstehen außerdem hübsche Muster.
Nachteile:
  • Manchmal ist schnell auch zu schnell. Deshalb sollte man immer ein Auge auf das Grillgut haben, damit es durch die enorme Hitze nicht trocken oder gar schwarz wird.
  • Fett, welches beim Grillen heruntertropft, kann in die Glut gelangen und dadurch unliebsame Geschmäcker und gesundheitsschädliche Stoffe erzeugen.
Direktes Grillen am Holzkohlegrill
Foto: Jag_cz/Shutterstock

Indirektes Grillen

Manchmal ist weniger mehr. Beim indirekten Grillen ist das Grillgut nicht direkt der Hitze ausgeliefert und wird so schonender und sanfter gegart.

Vorteile:
  • Spare Ribs, Pulled Pork, sogar ein Braten sind möglich. Durch die gemäßigte, aber andauernde Hitze wird das Fleisch unglaublich saftig und fällt fast von alleine vom Knochen.
  • Wem die Gesundheit am Herzen liegt, trifft mit dieser schonenden Garmethode die beste Wahl.
Nachteile:
  • Geduld und eventuell auch so manchen Snacks sollte man mitbringen. Indirektes Grillen kann schon mal länger dauern.
  • Nicht jeder Grill eignet sich automatisch für diese Zubereitungsart. Daher sollte man beim Kauf aufmerksam sein.
Indirektes Grillen am Holzkohlegrill
Foto: stockcreations/Shutterstock

Zusammenfassung: Holzkohlegrill als Klassiker

Speisen über Feuer zubereiten. Das strahlt eine gewisse Faszination aus, der sich viele nur schwer entziehen können. Wohl aus diesem Grund sind Holzkohlegrills unverändert beliebt. Dazu kommt das einzigartige Raucharoma, das Elektro- und Gasgrills nicht bieten können. Man sollte nicht zum günstigsten Modell greifen und auf Gesundheits- sowie Sicherheitsaspekte achten. Dann kann man sich mit gutem Gewissen ins Grillvergnügen stürzen.

Besonders praktisch sind raucharme Modelle und intelligente Lösungen wie der Kamado-Holzkohlegrill. Mit diesen modernen Grills merzen Hersteller die Nachteile des klassischen Holkohlegrills aus. Ohne dass man Kompromisse bei Geschmack und Grillerlebnis eingehen muss.

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