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Multiroom einrichten: Das braucht man für das Soundsystem

Das sind die wichtigen Schritte

Musik und andere Audioinhalte kabellos in verschiedenen Zimmern hören – das geht mit einem Multiroom-Soundsystem. Man kann entweder die gleichen oder verschiedene Songs in den Räumen abspielen. Dieser Ratgeber erklärt, wie man Multiroom einrichtet und worauf man achten sollte.

  Lesedauer: 4 Minuten

Lautsprecher für Multiroom
Foto: simpson33/iStock

Was ist Multiroom und welche Vorteile hat es?

Mit einem Multiroom-System hört man überall im Haus oder in der Wohnung Musik. Mehrere smarte Lautsprecher empfangen über WLAN kabellos Audiosignale, die zum Beispiel von Streamingdiensten wie Spotify und Apple Music, Computer- oder Netzwerkfestplatten, Smartphones oder Tablets stammen. Auch Internetradiosender kann man wiedergeben. Die Systeme stellen alle Songs und Audioquellen im Netzwerk zu einer gemeinsamen Bibliothek zusammen. Die Wiedergabe steuert man per App, selten über eine Fernbedienung. Einige Modelle lassen sich auch ins Smart Home einbinden und per Sprache bedienen. Beim Abspielen via Multiroom ist man flexibel: Lautsprecher spielen wahlweise überall dieselben Titel, oder in den Zimmern laufen unterschiedliche Songs und Audioinhalte: Im Wohnzimmer dudelt die Spotify-Playlist, im Bad ist klassische Musik zu hören und in der Küche ein Podcast. Zusätzliche Geräte sind nicht nötig, Multiroom-Boxen verfügen über eingebaute Verstärker. Kompatible Soundbars, Verstärker und Stereoanlagen kann man ebenfalls ins System einbinden.

Multiroom-Lautsprecher
Foto: gabort71/iStock

Welche Systeme gibt es?

Bei Multiroom-Lautsprechern hat man die Wahl zwischen verschiedenen Varianten. Auf der einen Seite findet man Modelle von Herstellern und Marken wie Sonos, Denon Heos, Samsung, JBL, Bose, Harman/Kardon, und Yamaha. In der Regel sind diese untereinander nicht kompatibel. Damit alle Komponenten reibungslos funktionieren, sollte man sich für einen Hersteller und dessen Lösung entscheiden. Jeder Anbieter hat eine eigene mobile Anwendung. Ein Beispiel ist die App „Samsung Multiroom“. Unabhängig von einer Marke ist man, wenn man eine Streaming-Schnittstelle verwendet. Dann dienen Apple AirPlay, Google Chromecast oder Alexa als Steuerzentrale: Sie verwalten Geräte unterschiedlicher Hersteller und verbinden sie zu einem Multiroom-System. Die Lautsprecher müssen nur die entsprechende Technologie unterstützen. Obendrein sind viele smarte Lautsprecher wie Apples HomePods, Amazons Echo-Geräte und Googles Nest-Lautsprecher ebenfalls Multiroom-fähig. Dann verwendet man Siri, Google Assistant oder Alexa als Steuerzentrale.

Multiroom-Lautsprecher im Wohnzimmer
Foto: David Ferencik/iStock

Was benötigt man?

  • Router und WLAN-Verbindung     
  • Multiroom-fähige Lautsprecher     
  • Die App des Herstellers     
  • Musikquellen und eventuell ein Abo bei Diensten wie Deezer, Apple Music und Spotify, um Musik von Playlists zu streamen     
  • Auf Wunsch Amazon Echo, Google Home oder Apple HomePod für die Steuerung per Sprachassistent     
  • Wahlweise weitere Multiroom-fähige Geräte wie Soundbars oder Verstärker. Mit Letzteren kann man auch alte Stereoanlagen und passive Lautsprecher einbinden.

Multiroom-System einrichten

Die Installierung eines Multiroom-Systems unterscheidet sich von Hersteller zu Hersteller. Das Prinzip ist aber immer ähnlich.     

  1. Man verbindet einen Multiroom-Lautsprecher mit dem Stromnetz und per Ethernet-Kabel mit dem Router. Alternativ bindet man ihn mithilfe der jeweiligen Hersteller-App in das WLAN ein.     
  2. Das System erkennt in der Regel automatisch Musikdateien und -quellen im Netzwerk. Daraus erstellt es eine Bibliothek. Über die App kann man später weitere Quellen hinzufügen, beispielsweise Streamingdienste.     
  3. Man verteilt die weiteren Lautsprecher und versorgt sie mit Strom. Eventuell muss man sie ebenfalls ins WLAN einbinden. Achten Sie beim Aufstellen darauf, dass sie mit etwas Abstand zur Wand stehen und zu den Hörern ausgerichtet sind.     
  4. Richten Sie alle Lautsprecher in der App ein. Sie erscheinen dort automatisch, wenn sie mit dem Heimnetzwerk verbunden sind. Man kann sie auf Wunsch unterschiedlich gruppieren und Hörzonen konfigurieren.
Smarten Lautsprecher bedienen
Foto: canbedone/iStock

Konfiguration in verschiedenen Set-ups     

Multiroom-Audiostreaming kann man auf unterschiedliche Arten nutzen und die Lautsprecher entsprechend konfigurieren.     

  • Bei einem Mehrraum-Set-up bespielt man alle Multiroom-Lautsprecher von einer Quelle aus mit der gleichen Musik. Wenn man etwa beim Putzen von einem Zimmer ins andere geht, hört man überall dieselben Songs.     
  • Mit einem Hörzonen-Set-up ist man flexibler. Man kann die Lautsprecher mit unterschiedlichen Klängen aus verschiedenen Quellen bespielen – auf Wunsch von diversen Geräten.     
  • Zwei baugleiche Multiroom-Lautsprecher kann man zu einem Paar verbinden, um Stereoklang zu erzeugen. Sie müssen sich dazu in einem Raum befinden.     
  • Außerdem kann man ein Surround-System zusammenstellen. Dafür braucht man zusätzlich einen Multiroom-fähigen Subwoofer und eine Soundbar.  

Chromecast: Multiroom einrichten

Google hat sein Chromecast-Protokoll in hauseigene Geräte wie die Google Nest- und Google-Home-Lautsprecher und das smarte Display Google Nest Hub integriert. Aber auch viele Lautsprecher von anderen Herstellern wie etwa JBL lassen sich darüber steuern.  Dazu schließt man einen kompatiblen Multiroom-Lautsprecher ans Stromnetz an und öffnet die Google-Home-App auf dem iPhone oder Android-Smartphone.  Die Geräte tauchen automatisch in der App auf. Nun kann man sie antippen und einrichten. Sieht man sie nicht, tippt man auf das Plus-Symbol oben links sowie auf „Gerät einrichten“ und „Neues Gerät“. Jetzt folgt man einfach dem Assistenten.

Multiroom mit Alexa nutzen

Amazons hauseigene Echo-Geräte kann man als Multiroom-Lautsprecher verwenden und über Alexa steuern – aber auch kompatible Lautsprecher anderer Hersteller.     

  1. Verbinden Sie ein Echo-Gerät mit dem Stromnetz und öffnen Sie Amazons Alexa-App auf dem iPhone oder Android-Smartphone.     
  2. Gehen Sie zum Reiter „Geräte“, tippen Sie auf das Plus-Symbol oben rechts und dann auf „Lautsprecher kombinieren“. Navigieren Sie zu „Multiroom-Musik“ und befolgen Sie die Schritte in der App.     
  3. Will man Lautsprecher anderer Hersteller hinzufügen, benötigt man die entsprechenden Skills. Tippen Sie in der Alexa-App unten auf „Geräte“ und auf „Meine Smart Home-Skills“. Gehen Sie zu „Smart Home Skills aktivieren“ und dann oben rechts auf die Lupe. Suchen Sie nach dem Herstellernamen, etwa „Sonos“. Tippen Sie darauf und folgen Sie den Anweisungen.     
  4. Über die App kann man die Lautsprecher zu Gruppen zusammenfügen. Dann steuert man sie einfach per Sprache. Alexa-Befehle für Multiroom sind beispielsweise: „Alexa, spiele Musik in ,Gruppename‘ ab“, „Alexa, pausiere Musik in ,Gruppenname‘“, „Alexa, spiele ,Song/Album/Künstler‘ in ,Gruppenname‘ ab“ und „Alexa, Lautstärke in ,Gruppenname‘ 50 Prozent leiser“.
Sprachbefeh für Lautsprecher
Foto: Capuski/iStock

Worauf sollte man bei Multiroom-fähigen Lautsprechern achten?

WLAN oder Mesh-System 

Ein Multiroom-System bindet man normalerweise ins WLAN ein. Das kann allerdings dazu führen, dass das Netzwerk überlastet wird. Eine Alternative bieten Hersteller wie Samsung und Sonos: Innerhalb des Multiroom-Systems wird ein eigenes Mesh-Netzwerk aufgebaut. Es funkt unabhängig vom WLAN und belastet es nicht. Die Lautsprecher sind untereinander vernetzt und können kommunizieren. Das ist praktisch, wenn ein Abspielgerät weit weg vom Router steht – es bekommt trotzdem Zugang zum Netzwerk.

Unterstützte Streamingdienste und Dateiformate 

Mit den meisten Multiroom-Lautsprechern kann man direkt auf Streamingdienste zugreifen – aber nicht auf alle. Achten Sie darauf, welche Portale das jeweilige Modell unterstützt, damit Sie Ihren Lieblingsdienst nutzen können.  Vor dem Kauf sollten Sie zudem prüfen, mit welchen Musikformaten die Lautsprecher zurechtkommen. MP3 unterstützen alle. Bei anderen Formaten wie AAC, WAV und OGG ist das nicht unbedingt der Fall.

Frau gibt Sprachbefehl an Lautsprecher
Foto: RossHelen/iStock

Zusammenfassung     

  • Mit einem Multiroom-Soundsystem kann man kabellos Musik in unterschiedlichen Räumen hören.     
  • Multiroom-Boxen verfügen über eingebaute Verstärker. Es gibt auch Multiroom-fähige Soundbars, Verstärker und Stereoanlagen, die sich ins System einbinden lassen.     
  • Multiroom-Systeme gibt es von unterschiedlichen Herstellern. Achten Sie darauf, dass Sie bei einer Marke bleiben, da die Geräte in der Regel nicht mit anderen Herstellern kompatibel sind.     
  • Apple AirPlay, Google Chromecast oder Alexa können als Multiroom-Steuerzentrale verwendet werden. Damit ist man unabhängig von einer Marke.     
  • Multiroom-fähig sind Geräte wie Apples HomePods, Amazons Echo-Geräte und Googles Nest-Lautsprecher.     
  • Neben Multiroom-fähigen Lautsprechern benötigt man einen Router und eine aktive WLAN-Verbindung. Außerdem ist eine App des Herstellers sowie Apps wie Spotify und Apple Music notwendig.     
  • Die smarten Lautsprecher müssen mit dem Stromnetz und dem Router verbunden werden. Anschließend muss man sie in einer App einrichten.     
  • Ein Multiroom-System lässt sich in verschiedenen Set-ups konfigurieren, um in unterschiedlichen Räumen die gleiche Musik hören zu können.

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