Smart Home
Smart Home: Vor- und Nachteile des schlauen Zuhauses
Intelligente Systeme bieten viele Möglichkeiten
Ein Smart Home bietet viele Möglichkeiten. Doch ist es wirklich so smart, wie es scheint? Wir untersuchen die Vor- und Nachteile von Smart-Home-Technologien und beurteilen, ob sie sich lohnen.
Lesedauer: 5 Minuten
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Aktuell nutzen Österreich 21,4 % der Bevölkerung mindestens eine Smart-Home-Anwendung. Das geht aus einer Aufstellung von Statista hervor. Bei unseren Nachbarn in Deutschland haben laut Verbraucherzentrale-Bundesverband (vzbv) 49 % kein Interesse an einem Smart Home. Die häufigste Begründung: Es sei kein echter Mehrwert erkennbar. Was ist dran an der Kritik?
Smart Home: Die Vorteile im Überblick
Komfort: Ein intelligenter Haushalt ist bequem
Die Smart-Home-Technologie vernetzt und automatisiert die Haushaltsgeräte. Sie schaltet das Licht aus, reguliert die Temperatur und vieles mehr. Damit ist sie sehr attraktiv für Menschen, die sich für Technologie oder Nachhaltigkeit interessieren. Viele Smart-Home-Geräte kann man über Sprachbefehle steuern, was die Bedienung sehr komfortabel macht. Es ist möglich, eine Vielzahl von Aktionen mit nur wenigen Worten auszuführen. Man kann so ganze Routinen anlegen. Ein Beispiel: Startet man die persönliche smarte Morgen-Routine, geht im Bad das Licht an, in der Küche läuft die Kaffeemaschine warm und der smarte Lautsprecher liest die Nachrichten und die Wettervorhersage vor.
Mehr Sicherheit für Senioren
Smart-Home-Technologien bzw. ihre Automatisierung (Home-Automation) können also den Lebenskomfort verbessern – aber gilt das für alle? Wie sieht es zum Beispiel mit älteren oder körperlich eingeschränkten Menschen aus? Intelligente Geräte können auch Senioren das Leben ein bisschen leichter machen – teilweise sogar sicherer. Das könnte zum Beispiel so aussehen: Stürzen ältere Menschen zu Hause, können sie über einen smarten Lautsprecher ganz einfach Hilfe rufen. Außerdem können die Smart-Speaker Senioren an wichtige Dinge erinnern, etwa Arzttermine oder die Medikamenteneinnahme. Und smarte LEDs lassen sich beim Betreten eines Raumes automatisch einschalten – um zum Beispiel Stürzen im Dunkeln vorzubeugen. All das setzt voraus, dass die älteren Menschen offen für den Umgang mit Smart-Home-Technologien sind. Ist das der Fall, sorgen sie für ein sicheres, bequemes und weniger stressiges Umfeld.
Smart Home ist nachhaltig und spart Geld
Smart Homes können dazu beitragen, den Energieverbrauch zu reduzieren. Per WLAN-Steckdose stattet man zum Beispiel Geräte mit einer Zeitschaltung aus. Die können deutlich mehr als analoge Modelle. Man kann die Stromzufuhr für Kaffeemaschine, Fernseher oder Computer ganz individuell ein- und ausschalten. Das spart Strom, mit minimalem Aufwand. Man kann auch die Heizung automatisieren und mit smarten Thermostaten so programmieren, dass sich die Temperatur in deinem Zuhause zu bestimmten Zeiten ändert. So sorgt man beispielsweise tagsüber für angenehme Wärme und senkt nachts den Verbrauch. Es gibt auch Smart-Home-Geräte, die helfen können, den Stromverbrauch insgesamt zu senken. Diese Systeme erkennen ungenutzte Geräte und schalten sie automatisch ab – was mehr Komfort bedeutet, und Geld spart.
Sicherheit: Smart Home bietet zusätzlichen Schutz
Man kann die Sicherheit im Haushalt erhöhen, indem man intelligente Alarmanlagen in das Smart Home integriert. Diese Systeme arbeiten in der Regel mit Bewegungssensoren und Kameras, die eine Verbindung zu deinem Smartphone herstellen und den Benutzer über mögliche Eindringlinge informieren. Es gibt auch smarte Türverriegelungen: Sie lassen nur autorisierte Personen in dein Haus. Den Schlüssel zu diesem smarten Schloss trägt man zwar auch in der Hosentasche – es ist aber kein physischer Schlüssel, sondern in der Regel das Smartphone. Es gibt auch Modelle, die mit Fingerabdrücken, PIN-Pads oder einem Annäherungssensor arbeiten.
Konnektivität: Immer auf alle Geräte Zugriff
Ein weiterer Vorteil im Smart Home ist, dass in der Regel alle Geräte miteinander vernetzt sind – zumindest, wenn sie vom selben Hersteller stammen oder denselben Übertragungsstandard verwenden. Das bedeutet, dass man mit einer einzigen Fernbedienung alle Geräte steuern kann. Dadurch ist es viel einfacher, den Überblick und die Kontrolle zu behalten. Doch was ist, wenn nicht alle Geräte von ein und demselben Hersteller sind? Wie sieht es dann mit der Kompatibilität untereinander aus? Das ist (bisher) ein Problem der heutigen Smart-Home-Technologie: Geräte arbeiten oft mit unterschiedlichen Standards und Protokollen. Deshalb können Smart-Home-Gadgets von verschiedenen Herstellern meist nicht miteinander kommunizieren. Prüfen Sie daher immer die Kompatibilität der Geräte, bevor Sie sie kaufen.
Der Matter-Standard
Hier soll Matter künftig Abhilfe schaffen: Mit dem universellen Kommunikationsprotokoll kann man Smart-Home-Geräte verschiedener großer Hersteller miteinander verbinden und Kompatibilitätsprobleme lösen. Geräte von Unternehmen wie Google, Amazon und Apple unterstützen Matter bereits. Ein weiterer Vorteil der Vernetzung im Smart Home: Man hat von überall aus Zugriff auf die Geräte. Also auch, wenn man im Büro in der City oder im Urlaub auf den Kanaren ist. Das ist praktisch, wenn man viel unterwegs ist – oder wenn man einfach zu bequem ist aufzustehen.
Smart Home: Die Nachteile im Überblick
Ein Smart Home ist teuer in der Anschaffung
Einer der größten Nachteile von Smart-Home-Technologien ist der Preis. Um das Zuhause smart zu machen, muss man in der Regel in eine zentrale Steuereinheit investieren. Hinzu kommen die Kosten für die verschiedenen Geräte und Anwendungen. Außerdem sind viele Smart-Home-Systeme im Stand-by-Modus nicht energieeffizient. In vielen Fällen prüfen sie rund um die Uhr, ob man sie gerade ansteuert. Das bedeutet, dass sie Strom verbrauchen, obwohl man sie nicht aktiv nutzt. Auch können Smart-Home-Systeme schnell veralten, was teure Upgrades erfordert. Das liegt zum einen daran, dass die Technologie noch in den Kinderschuhen steckt. Zum anderen werden Neuanschaffungen nötig, wenn neue Sicherheitsstandards erfüllt werden müssen oder man sich neue Funktionen wünscht, die nur neuere Geräte bieten. Die preisliche Einstiegshürde ins Smart Home ist vergleichsweise niedrig. Einzelne Geräte gibt es bereits für wenige Euro. Aber die Kosten variieren je nach Anzahl der Geräte, dem Grad der Automatisierung und der Anpassbarkeit des Systems. Komplexe Systeme können mehrere tausend Euro kosten.
Ein Smart Home steigert unsere Abhängigkeit von Technik
Ein smartes Zuhause ist auf Strom angewiesen. Fällt der Strom aus, funktionieren die meisten Smart-Home-Geräte nicht mehr oder nicht mehr in vollem Umfang. Vorbeugen kann man mit einer sogenannten unterbrechungsfreien Stromversorgung (USV) – zumindest für einen gewissen Zeitraum. Ähnlich sieht es mit der Internetverbindung aus: Die meisten Smart-Home-Systeme müssen online sein, um zu funktionieren. Besteht keine Internetverbindung, arbeiten die Geräte entweder gar nicht mehr oder nur sehr eingeschränkt. Auch Updates können nicht mehr installiert werden, was für die Sicherheit sehr wichtig ist. Natürlich können auch Smart-Home-Geräte kaputtgehen. Was kann man in diesem Fall tun, wie lassen sie sich reparieren oder ersetzen? Hat das Gerät noch Garantie, sollte man sie in Anspruch nehmen, um ein Ersatzgerät zu bekommen oder Reparaturkosten abzudecken. Lesen Sie die Bedienungsanleitung des jeweiligen Geräts sorgfältig durch und nutzen Sie den Support des Herstellers, um weitere Informationen zu erhalten.
Datenschutzbedenken: Spioniert mich mein Smart Home aus?
Ein smartes Zuhause sammelt oft persönliche Daten: zum Beispiel über den Standort, die Art von Geräten, die man verwendet, und welche Apps man herunterlädt. Einige Unternehmen geben diese Informationen an Drittanbieter weiter. Informieren Sie sich deshalb ausführlich über die Datenschutzrichtlinien des Herstellers, von dem Sie die Geräte kaufen – insbesondere, wenn sie nicht aus der EU stammen. Man sollte außerdem nur Geräte von vertrauenswürdigen Herstellern verwenden. Achten Sie beim Kauf von Smart-Home-Geräten darauf, dass sie über eine Verschlüsselungstechnologie verfügen.
Sicherheitsbedenken: Smart heißt, dass man es hacken kann
Die Geräte im Smart Home sind über das Internet miteinander und mit der Steuerung verbunden, etwa dem Smartphone. Das bedeutet, es besteht das Risiko für Hackerangriffe. Fremde könnten Zugriff auf die Smart-Home-Geräte bekommen und damit möglicherweise auch Zugang zum Haus. Oder sie wissen, dank Zugriff auf eine smarte Kamera, ob man zuhause ist oder nicht. Auch besteht die Gefahr von Datendiebstahl oder Identitätsdiebstahl. Um diesem Risiko entgegenzuwirken, ist es wichtig, starke Passwörter zu verwenden sowie die Firewall des Internetrouters zu aktivieren. Nimm auch regelmäßige Updates für alle vernetzten Geräte vor.
Diskussion: Lohnt sich ein Smart Home?
Smart-Home-Technologien bieten viele Vorteile. Allerdings gelten diese Vorteile nicht in gleichem Maße für alle Nutzer. Der Nutzen kann groß sein, wenn man viel unterwegs ist, das Zuhause sicherer machen will oder gern alles vom Smartphone aus steuert. Ist nichts davon der Fall, ist ein Smart Home vielleicht nicht das Richtige. Manche Vorteile lassen sich außerdem nur schwer messen oder nachweisen. Es ist zum Beispiel schwierig, den tatsächlichen Energieverbrauch oder den Einspareffekt von Smart-Home-Geräten zu messen. Es ist wahr, dass man sich im Smart Home teilweise von der Technologie abhängig macht. Aber man kann diese Abhängigkeit minimieren – zum Beispiel, indem man die traditionellen Steuerelemente wie Wandlichtschalter und normale Thermostate behält. Fällt das Internet oder der Strom aus, kann man die Geräte weiterhin normal benutzen.
Wie wird sich das Smart Home entwickeln?
Blick in die Zukunft: Wir können also noch komfortabler wohnen. Smart-Home-Systeme, die auf Sprachsteuerung basieren, könnten die Stimmen mehrerer Benutzer erkennen. Abhängig davon, wer den Sprachbefehl gibt, könnten sie dann entsprechend reagieren. Zum Beispiel, indem sie die Lieblingsmusik eines engen Freundes abspielen, der zu Besuch ist. Und mit einer neuen Zentralsteuereinheit und modernen Sensoren in den eigenen vier Wänden findet man vielleicht bald mehr über sich selbst heraus. Bewegungsmelder könnten die Schlafenszeiten erkennen und analysieren. Die Musikanlage spielt zum Aufwachen Songs, die an den Herzschlag angepasst sind. Den misst die Smartwatch. Eine Dusche, die Hautkrebs frühzeitig erkennt, ist auch im Gespräch.
Smart Home ist lernfähig
Zum Beispiel könnten intelligente Geräte und Sensorik beobachten, wie und wann man Licht, Temperatur und Kaffeemaschine bedient. Die Technologie könnten sie Routinen in Echtzeit erkennen und den Benutzer dabei unterstützen. Wenn einmal etwas nicht stimmt, ergreift das Smart Home Maßnahmen. So könnte es auch älteren Menschen oder Patienten helfen: zum Beispiel, indem es einen Sturz, Herzinfarkt oder Verhaltensveränderungen erkennt und protokolliert – und sofort die richtigen Kontakte benachrichtigt. So würde auch das Gesundheitssystem entlastet, da Senioren länger zu Hause wohnen könnten und Pfleger sie nicht rund um die Uhr im Blick behalten müssten.
Zusammenfassung
1. Komfort
Im Smart Home den Kühlschrank per Sprachbefehl öffnen, das Licht per Zeitschaltung ausschalten – sind das am Ende nur Spielereien? Die Nutzung eines Smart-Home-Systems macht zwar Spaß, aber zwingend nötig sind die Funktionen im Alltag streng genommen nicht. Auch wenn es einen gewissen Komfort bietet – bedeutet das Smart Home eher ein nettes Extra als eine wesentliche Verbesserung der Lebensqualität?
2. Effizienz und Sicherheit
Andererseits: Smart Homes sind dabei, der neue Standard zu werden. Sie nehmen uns mehr und mehr Aufgaben ab. Die fortschrittliche Technologie verspricht mehr Effizienz und Komfort. Sich die Bedienung von Licht oder Temperatur abnehmen lassen, die Sicherheit der eigenen vier Wände erhöhen – das ist praktisch und kann durchaus von Vorteil sein.
3. Vor- und Nachteile
Fest steht: Die Einrichtung eines Smart Homes hat Pro und Kontra. Außerdem ist es eine sehr individuelle Entscheidung, ob ein smartes Zuhause sinnvoll ist. Deshalb sollte man für sich persönlich abwägen, ob die Vorteile oder die Nachteile eines Smart Homes überwiegen. In welchen Punkten profitiert man von einem Smart Home, wo nimmt es dem Benutzer wirklich Arbeit ab oder spart Energie? Wenn man hierfür mehrere Punkte definiert hat, kann man mit dem Smart Home loslegen. Alternativ warten Sie noch ein wenig. Die Technologien entwickeln sich ständig weiter – in Zukunft ist sicher auch die richtige smarte Unterstützung für Sie dabei.
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