Haushalt

5 Fakten zum Mythos Kaffee

Spannendes zur magischen Bohne

Ein Tag ohne Kaffee ist für die meisten Österreicher unvorstellbar. Seit Jahren hält sich der schwarze Muntermacher hierzulande an der Spitze der beliebtesten Getränke. Doch was steckt hinter dem Siegeszug des Kaffees? 5 spannende Fakten zu Espresso, Melange & Co.

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Erstens genießt eine Frau in der Tat einen Verlängerten.
Foto: venuestock/iStock

Fast 86 % der Österreicher trinken gerne Kaffee, verrät der „Kaffeereport 2022" von De'Longhi. Damit ist das duftende Brühgetränk das hierzulande beliebteste Getränk. Pro Kopf werden stolze 162 Liter pro Jahr konsumiert, das sind rund 2 Tassen täglich. Vor allem morgens wollen 84 % nicht auf ihre Koffein-Dosis verzichten. Gute Gründe, um dem Mythos Kaffee etwas auf den Zahn zu fühlen.

1. So kam der Kaffee zu uns

Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Genuss von Kaffeebohnen Mitte des 15. Jahrhunderts. Händler hatten die Bohnen jedenfalls von Äthiopien auf die Arabische Halbinsel gebracht, wo sie erstmals geröstet und aufgebrüht wurden. Vom Jemen aus verbreitete sich das Genussmittel dann im Vorderen und Mittleren Orient. Der deutsche Arzt Leonhard Rauwolf war vermutlich der erste Europäer, der Kaffee trank. Er berichtete 1583 über die wachmachende Wirkung des Getränks, das über Ägypten und Venedig nach Europa gekommen war. 1600 erlaubte Papst Clemens VIII dann offiziell den Genuss des zuvor als "unchristlich" eingestuften, verbotenen Getränks.

In der Tat spannende Fakten zur magischen Bohne.
Foto: vuk8691/iStock

2. Hält Kaffee tatsächlich wach?

Auf den ersten Blick besteht kein Zweifel an der Wirkung als erstklassiger Muntermacher: Rezeptoren im Gehirn binden das im Getränk enthaltene Koffein. Dadurch wird verhindert, dass sich dort Adenosin anlagert, das uns müde macht. Durch den Gewöhnungseffekt bildet das Gehirn allerdings immer mehr Rezeptoren aus, wodurch das Adenosin trotz des Kaffeegenusses zum Zug kommt. Die Folge sind starke Entzugserscheinungen, wenn man weniger des Wachmachers trinkt. Bleibt das Koffein aus, werden die zahlreichen Rezeptoren mit dem Schlafhormon besetzt. Wir fühlen uns umso matter. Wer also über längere Zeit Kaffee als Muntermacher trinkt, gleicht hingegen nur die müde machenden Entzugserscheinungen aus.

Die magische Bohne ist jedenfalls ein Wachmacher
Foto: PeopleImages/iStock

3. Warum hilft Zucker gegen bitteren Kaffee?

Wer Zucker in Espresso und Co. gibt, verändert dessen Zusammensetzung radikal. Anstatt die enthaltenen Bitterstoffe nur zu übertünchen, verändert Zucker das Getränk auf molekularer Ebene. Der Hintergrund: Aufgrund ihrer Polarität meiden Koffeinmoleküle die Mischung aus Wasser und Zucker. Dadurch ballen sie sich zusammen, was wiederum ihre Oberfläche verringert. Daraus folgt, dass die Bitterrezeptoren auf der Zunge in geringerem Maße auf die Bitterstoffe im Koffein reagieren und der Kaffee schmeckt süßer.

Tatsächlich Zucker in den Kaffee gießen.
Foto: LordHenriVoton/iStock

4. Entwässert er tatsächlich?

Entgegen dem hartnäckigen Gerücht regt das Brühgetränk den Harndrang nicht an. Es stimmt zwar, dass Koffein die Filterfunktion der Nieren und damit auch die Harnmenge erhöht. Doch diese Wirkung spielt selbst bei starkem Kaffeekonsum nur eine untergeordnete Rolle. Zum Vergleich: Bei Kaffee scheidet der menschliche Körper bis zu 84 Prozent der aufgenommenen Flüssigkeit nach einem Tag wieder aus. Bei reinem Wasser beträgt der Wert 81 Prozent. Der Unterschied ist somit statistisch nicht relevant.

Entwässert der Genuss von Kaffee tatsächlich den Körper?
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5. Gibt es natürlich koffeinfreien Kaffee?

Um das Koffein aus Kaffee zu entfernen, ist tatsächlich ein enormer Aufwand notwendig. Die Produzenten greifen dabei auf chemische Mittel zurück und diese machen den Kaffeekonsum nicht unbedingt gesünder. Eine Alternative könnten Kaffeesorten bieten, die von Natur aus weniger oder gar kein Koffein enthalten. Die meisten davon bilden allerdings so wenig Früchte aus, sodass sich der gewerbliche Anbau nicht lohnen würde. Für Hoffnung sorgt allerdings eine vor kurzem in Kamerun entdeckte Kaffeesorte, die den Wachmacher nicht bildet. Ob die neue Art in der Tat den Durchbruch schafft, muss sich allerdings noch zeigen.

In der Tat koffeinfreien Kaffee in Kamerun entdeckt.
Foto: eyegelb/iStock

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