Computer

Energieeffizienz im Gaming-Bereich: Einsparen ohne Verzicht

Stromverbrauch mit vernünftigen Adaptierungen senken

Ohne sich den Spaß am Zocken verderben zu lassen, können Sie die Energieeffizienz Ihres Setups optimieren. Wir zeigen Ihnen, wo entsprechendes Einsparpotenzial vorhanden ist.

  Lesedauer: 4 Minuten

Energieeffizienz ist das Zauberwort
Foto: iStock/duh84

Effizienz ist das Zauberwort

Die Leistungsfähigkeit von Gaming-Hardware ist in den letzten Jahren sprunghaft angestiegen. Immer ausgereiftere Bauteile sorgen dafür, dass lange Ladezeiten mehr und mehr der Vergangenheit angehören und Spiele selbst in 4K-Auflösung flüssig laufen. Wer meint, dass Highend-Gaming jedoch immer automatisch mit überbordendem Stromverbrauch einher gehen muss, der irrt. Zahlreiche neue Technologien, aber auch softwareseitige Ansätze sorgen dafür, dass sich die Begrifflichkeiten „Energieeffizienz“ und „Gaming“ nicht mehr automatisch gegenseitig abstoßen. Das ist nicht nur für die Umwelt relevant, sondern letztlich auch für jeden einzelnen Gamer, besser gesagt dessen Hardware. Mit dieser fortschrittlichen Technologie lässt sich entweder das gleiche Ergebnis bei weniger Energie oder ein besseres Ergebnis bei gleichbleibender Energieaufnahme erreichen.

Schrauben Sie an der Bildrate
Foto: iStock/urbazon

Schrauben Sie an der Bildrate

Der wohl naheliegendste Punkt, um Energieeffizienz herzustellen, ist das Drosseln der Bildrate. Diese sollten Sie nach Art des Games auswählen, welches gerade gezockt wird. Bei Rennspielen oder Shootern empfiehlt sich eine höhere Bildrate, während bei tendenziell eher statischen Spielen wie Adventures oder Strategiesimulationen eine niedrigere Bildrate mit 30 oder 60 Bildern pro Sekunde nicht zu Lasten des Spielvergnügens geht. Eine niedrigere Bildrate lässt CPU und Grafikkarte energieeffizienter arbeiten, was sich positiv auf den Stromverbrauch auswirkt. Generell gilt: Gerade im Volllastbereich der Komponenten wird für ein kleines Mehr an Rechenpower prozentuell oft deutlich mehr Strom vergeudet.

Auflösung zurückfahren - Energieeffizienz steigern
Foto: iStock/mixetto

Energieeffizienz: Auflösung zurückfahren

Ähnlich wie mit der Bildrate verhält es sich mit der Auflösung. Ein Spiel muss nicht in 4K ausgegeben werden, wenn der Monitor nur Full HD darstellen kann. Daher sollte die Auflösung keinesfalls höher eingestellt sein, als sie der Monitor anzeigen kann. Zudem sollte beachtet werden, dass gerade Spiele mit sehr viel Dynamik und hastigen Bewegungen nicht immer die höchste Auflösung brauchen, um angemessen dargestellt zu werden. Die höhere Auflösung macht sich vor allem in Texturen und Kanten bemerkbar. Aber auch von der Technik kann man sich helfen lassen. AMD etwa hat mit „FSR 2“ (FidelityFC Super Resolution) eine Upscaling-Technologie entwickelt, die es zulässt, Spiele mit niedriger Auflösung von der Grafikkarte berechnen zu lassen und diese dann von Algorithmen auf die Auflösung des Bildschirms hochskaliert.

Das Gegenteil von Übertakten
Foto: iStock/RyanKing999

Das Gegenteil von Übertakten

Bestimmt haben Sie den Begriff „Übertakten“ im Zusammenhang mit Grafikkarten schon einmal gehört. Dabei wird die Hardware bewusst auf Anschlag gefordert, damit die maximale Leistung abgerufen wird. Doch kennen Sie das Gegenteil davon? Es nennt sich „Undervolten“. Dabei soll die Grafikkarte – im Optimalfall – bei identischer Performance weniger Strom benötigen und sogar leiser arbeiten. So nützlich das klingt, so ist dabei dennoch etwas Vorsicht geboten. Dieser Prozess nimmt etwas Zeit in Anspruch und sollte daher nur von Fachleuten oder unter deren Aufsicht erfolgen. Denn obwohl sich bei optimaler Einstellung Wattzahlen im zweistelligen Bereich einsparen lassen, kann bei falsch eingestellter Spannung das System instabil werden und im schlimmsten Fall sogar ein Schaden an der Grafikkarte entstehen.

Energieeffizienz: Einspartipps
Foto: iStock/isayildiz

Energieeffizienz: Einspartipps

Es muss aber nicht nur Leistungsminderung sein, die Ihnen im Gaming-Bereich Strom sparen kann. Ein paar allgemeine Punkte möchten wir Ihnen hier noch aufzählen, die über das Jahr gesehen doch einiges an Einsparpotenzial bieten.

  • Trennen Sie überflüssige Geräte (Drucker, Lampen, USB-Hubs) vom Rechner.
  • Aktivieren Sie den Stromsparmodus in Windows 10 oder 11.
  • Fahren Sie den PC herunter, wenn Sie ihn nicht benötigen.
  • Trennen Sie das komplette System per Steckdosenleiste vom Strom. Selbst ein heruntergefahrener Rechner zieht noch Energie.
  • Wählen Sie neue Hardware mit Bedacht und auch in Hinblick auf die Energieaufnahme aus.

TEILEN